C IS!Qffl'l.'n1Jf
St!lnr,d•.aue•t'ullv•m~
Schneideinsatz lang fi•OJ'OI'III'rkopt
:·
-~ ::;~~~~- .
Steckschneldelnsatz lang
Schneldeeinstltze
46
7."'""l'lllu01'rsron...nur
635mm 420mm 320mm 38 kg
11/6 Metallbearbeitung Brennschneidgerät RAS 7 Abb.64 Verwendung: Wie Brennschneid- und Schweißgerät (autogen, tragbar) Das Brennschneid- und Schweißgerät RAS 7 unterscheidet sich vom Brennschneidgerät RA 5 in seiner Ausstattung insofern als die Zuleitungsschläuche f ür Sauerstoff und Azetylen 10 m lang sind und dem Gerät ein Metallka· sten für Schweißeinsätze statt Verlängerungsschläuchen beigegeben ist.
Azety lenschl8uch
Bhtz11erschlul3
Der Metallkasten enthält: Schweißeinsatz 0,5-1,0 mm Schweißeinsatz 1,0-2,0 mm SchwelBeinsatz 2,0- 4,0 mm Schweißeinsatz 4,0-6,0 mm SchwelBeinsatz 6,0-9,0 mm Schweißeinsatz 9,0-14,0 mm Schweißeinsatz 14,0-20,0 mm
(gelb )
Brennschneid- und Schweißgerät RAS 7
Abb. 65
~JI Schnellkupplung
??
I Gasrohr
6~~ -\
-
Sch weißelnsii tze
1984
47
11/6 Metallbearbeitung Universai·Winkelschlelfer BOSCH 1000 W Abb. 66
Universal· Winkelschleifer BOSCH 1000 W
Verwendung: in Verbindung mit der entsprechenden Trennscheibe zum Trennen von Metall, Stein oder Kunststoff. Der Elektromotor kann sowohl an das Leitungsnetz als auch an einen Stromerzeuger angeschlossen werden. Technische Daten: Motor
Gewicht Trennscheiben
Gewicht Zubehör
48
Gleich· oder Wechselstrom Leistungsaufnahme Leistungsabgabe Nennstrom
6,7 A
Kornart/Körnung f or Stein und Kunststoff Kornart/Körnung fOr Stahl, Guß und Metall Umfangsgeschwl ndigkeit zul. Drehzahl Außendurchmesser Scheibendicke Innendurchmesser je Scheibe
ca. 5,8 kg Silizium/Karbid 24/30 Normalkorund 24/30 80m/s 6500 U/min 230mm 2,5mm 22mm 0,27 kg
1 StOck Sechskant-Stlftsc hiOssel 1 StOck StlrnlochschiUssel 1 StUck GabelschiUssel 1 StUck Schraubendreher
1 Tube Getriebefett 2 StOck KohlebUrsten· satzemit SchiOssal
220V 1400W 1000W
1~
11/6 Metallbearbeitung Abb. 67
Wechseln der Trennscheiben
Zweigang·Schlagbohrmaschine BOSCH Typ 1174 Abb. 68 Feststellt est&
Feststelltaste
2
3 Jo11...."4-d.- Schalt· taste
8
Feststell· und Schalttaste
Sch•lthebel fllr G8ngach81tung und Schl1gwerll
Zweigang-Schlagbohrmaschine BOSCH, Typ 1174
1984
49
11/6 Metallbearbeitung Verwendung: ln Verbindung mit den entsprechenden Wendelbohrern zum Bohren in
Metall, Holz und Kunststoff, Beton, Kunststein und in begrenztem Umfang auch in Naturstein. Die Bohrmaschine arbeitet nach dem drehenden und drehschlagendem Bohrverfahren. Technische Daten
Wechselstrom Leistungsaufnahme Leistungsabgabe Vollast-Drehzahl Bohrleistung in Stahl Bohrleistung in Gestein
Zubehör
220V 625W 330W 1.Gang = 390Uimin 2. Gang = 850 Ulmin 16mm 50mm
1 Stock Zusatzhandgriff 1 Stock Tiefenanschlag
Schalttaste fOr Momentschaltung, besonders bei schwierigen Arbeiten, Feststelltaste for Dauer-
schaltung. A = 1. Gang (600 Ulmin) mit eingeschaltetem Schlagwerk (Schlagbohren) B 2. Gang (1300 Ulmin) mit eingeschaltetem Schlagwerk (Schlagbohren) C = 1. Gang (600 U/mln) "Normalbohren" D 2. Gang (1300 Ulmin) "Normalbohren"
= =
Beachte: Vor dem Aufschrauben des Bohrfutters Gewindespindel und Bohrfut-
tergewinde von jeglichem Schmutz säubern. Die Bohrmaschine ist auch unter Last umschaltbar. Bei eingeschaltetem Schlagwerk beginnt das Werkzeug (Bohrer) erst unter Druck zu schlagen. Bei tiefen Bohrungen ist der Bohrer mehrmals aus dem Bohrloch herauszuziehen, um das Bohrklein zu entfernen. Hartmetallbohrer nur trocken schleifen, nicht abkOhlen!
Abb. 69
Montage des Tiefenanschlages
50
1984
11/6 Metallbearbeitung Abb. 70
Handhabung der Schlagbohrmaschine
(hier: Normalbohren)
Unfallverhütung:
Maschine nur ausgeschaltet an das Netz anschließen Bei allen Arbeiten an der Maschine vorher Stecker aus der Steckdose ziehen
1984
51
11/6 Metallbearbeitung 3. Metallbearbeitung 3.1. Messen und Anreißen von Werkstücken Wichtigste Voraussetzung fOr die Maßhaltigkelt eines Werkstockes ist das korrekte Übertragen der Maße aus der Bauzeichnung auf den Werkstoff. Es erfolgt durch Messen und Anreißen.
Merke:
Messen heißt Vergleichen der Werkstockmaße mit einer Maßeinheit. Das Messen Ist die Grundlage jeder Fertigung.
ln der Metallbearbeitung mißt man in mm! Das gilt sowohl fOr Maßangaben in Bauzeichnungen und Materiallisten als auch fOr den Sprachgebrauch.
Durch Messen werden Länge, Breite, Dicke (Stärke), Durchmesser (Innen- und Außendurchmesser) sowie Winkel festgestellt und übertragen.
Abb. 71
Wasserwaage
Stahlwinkel mit Anschlag
Gliedermaßstab
Werkzeuge zum Messen und AnreiBen
52
1964
11/6 Metallbearbeitung Abb. 72
Am Werkstock Längea-c messen und anzeichnen, dann Breite von der Bezugsebene in d1 und d• markieren. Mittelpunkt des Bohrloches durch Ermitteln der Punkte b, e1 und e• festlegen und anzeichnen,
Stahlwinkel mit Anschlag an der Bezugsebene anlegen und am langen Schenkel mittels Reißnadel die Punkte a, b und c anreißen.
Beachte: Die Spitze der Reißnadel unmittelbar am Schenkel des Stahlwinkels entlang fllh· ren, Nadel etwa 15° seitlich geneigt halten.
Mit Stahllineal und Reißnadel die Punkte d, und d• verbinden und Mittelpunkt der Bohrung durch Verbinden von e1 und e. anreiBen.
-
Mittelpunkt des Bohrloches zur genauen FOhrung des Bohrers ankörnen.
AnreiBen eines WerkstOckes
1984
53
11/6 Metallbearbeitung Beachte: Werkzeuge beim Messen und PrOfen nicht verkanten. Reißnadel vom Lineal weg und in Ziehrichtung geneigt halten . Anreißlinie nur einmal ziehen . Meßwerkzeuge nicht zusammen mit anderen Werkzeugen aufbewahren . Handschweiß verursacht Roststellen, Meßwerkzeuge daher nach Gebrauch mit säurefreiem Fett leicht einfetten . Abb. 73
I
I / I
I
I
I
Körner leicht geneigt mit der Spitze am Schnittpunkt ansetzen, die Hand ruht dabei auf dem Werkstock,
-
Körner aufrichten , bis dieser genau senkrecht steht,
Körner durch nur einen Hammerschlag in das Werkstück treiben .
Ankörnen des Werkstockes
I
Beachte: Der Blick bleibt beim Körnen stets auf die Körnersp itze gerichtet. Die Körnung ist auf Genauigkeit zu kontrollieren.
Abb. 74
-
Bezugsebene festlegen , Anschlag vom Stahlwinkel an der Bezugsebene anlegen und langen Schenkel des Winkels mit dem Maßpunkt deckungsgleich bringen, anreiBen.
Anschlagwinkel an der Bezugsebene umsetzen und mit erstemAnriß einwinkeln, anreiBen.
Anreißen eines Winkelstahls
54
1984
11/6 Metallbearbeitung Abb. 75
Anreißen eines U-Stahlträgers
Einfache Gliedermaßstäbe sind zum Messen best immter zylindrischer Körper nicht geeignet . Man benutzt hierzu besser die Schieblehre, welche im Metallgewerbe das wichtigste Meßzeug darstellt. Bei der Schieblehre ist ein Maßschenkel rechtwinkelig mit dem Meßstab verbunden. Der zweite Schenkel dient als Schieber auf dem Meßstab und ist beweglich . Sein Nullstrich fällt bei geschlossenem Schenkel mit dem Nullstrich des Maßstabes zusammen . Es gibt Schieblehren mit einer Ablesegenauigkeit von v,obis V.o mm . Der Nonius ermöglicht an Meßgeräten die Bestimmung kleinerer Meßgrößen, die nicht mehr direkt von der Teilung des Hauptmaßstabes abgelesen werden können. Beim Zehner Nonius sind 10 Teilstriche vorhanden . Beim Ablesen betrachtet man den Nullstrich des Non ius als Komma, das die Ganzen von den Zehnteln trennt. Man liest also zunächst links vom Nullstrich die vollen Mi llimeter auf dem Hauptmaßstab ab und sucht dann rechts den Teilstrich des Noni us, der sich mit einem Teilstrich des Hauptmaßstabes deckt. Dieser gibt die Zehntel-Millimeter an . Dabei darf der Nullstrich des Nonius auf keinen Fall mitgezählt werden. Das Tiefenmaß besteht aus Lineal und BrOcke. Beim Messen mit dem Tiefenmaß drückt man die Brücke fest auf die Fläche des WerkstOckes, von der ausgemessen werden soll und schiebt das Maßlineal bis auf die zu messende Fläche.
1984
55
11/6 Metallbearbeitung Abb. 76
Ablesen der vollen Millimeter mit dem Null· strich des Nonius (hier: 16 mm),
Ablesen der zehntel Millimeter grob durch den Nullstrich des Nonius (hier: zwischen 26 und 27 mm).
Für die Feinablesung muß der Teilstrich auf dem Nonius gesucht werden, der mit der Hauptteilung des Meßschiebers deckungsgleich ist (hier: 5. Teilstrich Deckung mit 36 mm). Von Nonius Null bis zum Nonius 5 beträgt der Abstand 5 x 1,9 mm = 9,5 mm. Wert 36 der Haupttei· lung minus 9,5 mm ergibt somit einen Meßwert von 26,5 mm. Der Rohrinnendurchmesser beträgt somit 26,5 mm.
Messen mit der Schieblehre
56
1984
11/6 Metallbearbeitung 3.2. Einspannen eines Werkstückes FOr die Werkstoffbearbeitung werden zum Bedienen der Bearbeitungsmaschinen und zum Führen der Werkzeuge in der Regel beide Hände gebraucht. Daher ist das Ein· spannen oder Festlegen der WerkstOcke Voraussetzung fOr ein sicheres und genaues Arbeiten. Der Parallelschraubstock erlaubt das Einspannen von Werkstocken bis zu einer Dicke von 150 mm. Eckige Werkstacke werden zwischen den Spannbacken, runde Werkstok· ke zwischen den darunter angeordneten gezähnten Maulbacken eingespannt.
Merke:
Zum Schutz der Werkstackoberflächen oder anderer empfindlicher Werkstackteile wie Gewinde, Nasen etc. Schutzbacken aus Kupfer, Aluminium, Blei oder Holzbeilagen verwenden. Schutzbacken selbst herstellen und der Form der Spannbacken anpassen.
Abb. 77
Einspannen eines Werkstückes ohne Schutz· backen
Schutzbacken aus Metall oder Holz
gleichstarke Beitage
Einspannen eines runden WerkstOckes zwi· sehen den gezähnten Maulbacken
Einspannen eines Werkstockes
1984
57
11/6 Metallbearbeitung 3.3. Feilen eines Werkstückes Die Feile zählt zu den wichtigsten Werkzeugen in der Metallbearbeitung. in der Vorgeschichte bereits als Feuersteinfeile bekannt, gewann die im Mittelalter aus Eisen hergestellte Feile immer größere Bedeutung. Feilen wirken spanabhebend, ihre Zähne sind keilförmig angeordnet. tn der Einzelferti· gung, bei Reparaturarbeiten, u. a. bei Entgraten und Nacharbeiten, stellen Feilen unentbehrliche Hilfsmittel dar, während in der Massenproduktion ihre Aufgaben von Werkzeugmaschinen übernommen werden. Durch das Feilen können ebene, winkelige und parallele Flächen sowie regelmäßige und unregelmäßige Formen erzielt werden. Wir unterscheiden Feilen mit gehauenen und mit gefrästen Zähnen.
Abb. 78
Gelraste Feilenzähne
Gehauene Fellenzähne
Feilenzähne
Gehauene Feilen wurden von Hand hergestellt. Hierzu schlug man die Zähne mit Hau· eisen und Hammer in ein weichgeglühtes Feilenblatt Im WerkstOck entstanden Rillen, während das herausgedrückte Metall zahnartige Erhebungen bildete. Bei einem sol· chen Verfahren erzielt man jedoch Feilenzähne mit Winkeln y von Ober 90°. Das bedeu· tet, daß Feilen dieser Art nur schaben. Allerdings läßt sich heute in maschineller Herstellung ein günstigerer Schnittwinkel der Zähne auch nicht erreichen.
Abb. 79
0== ..
~,,,
... und maschinel l gehauene Zähne
Von Hand
Gehauene Feilen
Bei gefrästen Feilen ist der Schnittwinkelyder Feilenzähne kleiner als 90° . Gefräste Feilenzähne schneiden. Sie können Oberdies in folge größerer SpanlOcken mehr Späne aufnehmen und diese besser abführen.
58
1984
11/6 Metallbearbeitung Abb. BO
, I
~1~1 11 11~1 1 ;11~111 1 ~1111~11
I
lc::==
Waagerechter Hieb
Nach der Hiebanordnung unterscheidet man Feilen mit - waagerechtem Hieb (Hieb verläuft senkrecht zur Fellenachse); die Zähne greifen in voller Breite den Werkstoff an, ein großer Kraftauf. wand ist erforderlich, die Späne werden seit· lieh nicht abgefOhrt und fallen die ZahniOk· ken. Die nicht mehr zum Eingriff gelangenden Zähne gleiten Ober das WerkstOck. - schrägem Hieb; bessere Schneidwirkung der Zähne, geringerer Kraftaufwand, die Späne werden nach einer Seite abgeführt, - bogenlörmigem Hieb; Schneidwirkung und Kraftaufwand wie bei schrägem Hieb, die Späne werden jedoch nach beiden Seiten ab· geführt.
Hiebanordnungen bei Feilen Abb. 81
- -@ Elnhleblge und . . .
. . . kreuz· oder doppelhleblge Felle
Nach Art des Hiebes ist eine Unterteilung in ein· hlebige und kreuzhiebige Feilen möglich. - Einhleblge Feilen: Anwendung bei Säge· und Schärffeilen zur Bearbeitung welcher Werk· stoffe wie Blei, Aluminium, Zinn oder Zink. - Kreuzhleblga (doppelhiebige) Feilen: Her· stellung der Feilenzähne durch Unterhieb und nachfolgenden Oberhieb. Durch den Oberhieb werden die langen Schneiden des Unterhiebs geteilt. Beim Fei· len entstehen nur noch kurze Späne, die von den ZahnlOcken besser aufgenommen und abgefOhrt werden können . Kreuzhiebige Fei· len verwendet man für die Bearbeitung von Stahl , Grauguß und Messing.
Einhieb/ge und kreuzhlebige Feile Abb. 82
Winkel von Ober· und Unterhieb bei doppelhiebigen Feilen
Bei Auswahl der richtigen Feile sind Faktoren wie geforderte OberflächengOte (aus der Bauzeichnung ersichtlich), - abzufeilende Werkstoffmenge und - geforderte Oberflächenform (Fläche, Rundung , Aussparung, Loch, Schlitz etc.) zu berücksichtigen. 1984
59
11/6 Metallbearbeitung Abb. 83 2
1 = Flachfeile 2 = Vierkantlei le 3 = Dreikantfeile
3
4
7
6
5
'
4 = Halbrundfeile 5 = Rundfeile 6 = Messerfeile
7
=
8
Barettlei I e
8 = Vogelzungenfeile
Feilenarten
Feiten werden bisweilen auch nach ihrem Verwendungszweck benannt, z. B. SchiOsselfeile, Maschlnenfeile, Gewindefeile, Sägefeile usw. Einhiebige Feilen verwendet man fOr die Bearbeitung von weichen Metallen und Aluminium, während kreuz- oder doppelhiebige- vorwiegend mit gefrästen Zähnen ausgestattete Feilen- fOr die Bearbeitung von Stahl, Grauguß und Messing besser geeignet sind .
Abb. 84
I
I I I
I I I I I I I I
r-r...I ~., I ~I
~·
~I
WerkstUck
I
I \ \ \ I \ \ \ I I
I
~I Grund - und Endstellung
_l_ RÜCKHUB (ohne Druck) .... .... nach links
.. .. nach rechts
Handhabung der Feile
60
1984
11/6 Metallbearbeitung Tabelle 6 HiebNr.
Hiebart
()()
Hiebe jecm
Oberflächenzeichen
Spanabnahme
4-15
Schruppen
1
doppelgrob grob Bastard
mehr als 0,5 mm
Schlichtfeile
2 3
halbschlicht schlicht
15- 25 30-80
Schlichten
........
0,2-0,5 mm
Fe inschlichtfeile
4 5-8
doppelschlicht leinschlicht
80- 120 über 120
Feinschlichten
weniger als 0,2 mm
Fellenart
Schruppfeile
0
....
............
Einteilen der Feilen nach ihrem Hieb Abb. 85
0
Ecken mittels Schrupp-
oder Bastardfeile ab-
Feilen einer Außenrundung Abb. 86
Feilen einer Innenrundung
1984
61
11/6 Metallbearbeitung Beachte: Feile stets waagerecht und in Feilenlängsachse führen. Dadurch wird die Bildung von Rissen verhindert. Beim Feilen die gesamte Feilenlänge ausnutzen. Durch gleichmäßige Vorschubbewegungen (Verhub) ist eine gleichmäßige Spanabnahme gewährleistet. Werkstück kurz einspannen .
Unfallverhütung: - Niemals mit einer Feile ohne Feilenheft arbeiten. Verletzungsgefahr für Handwurzel und somit Hauptschlagader, auch Fußverletzungen Beim Feilen auf sicheren Stand achten Gefeilte WerkstOcke entgraten. Schnittverletzungen möglich! Feilspäne mit Pinsel (nie von Hand!) oder mit Handfeger entfernen. Feilen einer ebenen Fläche 1. Angerissenes WerkstOck so in den Schraubstock einspannen, daß der AnriB sichtbar ist, 2. mit einer Schruppfeile (grober Hieb) Werkstoff bis etwa 0,5 mm vor dem AnriB abfeilen, 3. sodann mit Schlichtfeile weiter bis etwa 0,2 mm vor dem AnriB abfeilen, 4. restliche Werkstoffmenge mittels Feinschlichtfeile vollständig entfernen, 5. Grat mit gleicher Feile rechtwinkelig zur Feilrichtung entfernen, jedoch Feile hierbei nicht verkanten (Fasenbildung!).
I
62
Beachte: Während des Feilans ist die Maßhaltigkelt des Werkstockes zu Oberprüfen (GI iedermaßstab, besser Schieblehre).
1. Änderung, Stand 1988
11/6 Metallbearbeitung 3.4. Bohren (Senken) eines Werkstückes Das Bohren ist ein spanabhebendes Verfahren. Es dient zur Herstellung zylindrischer Löcher in Werkstücken jeglichen Materials. Das Bohrwerkzeug führt die Schnittbewegung und die Vorschubbewegung aus. ln der Regel dreht das Werkzeug beim Bohren und wird in Richtung seiner Achse auf das stillstehende WerkstOck vorgeschoben. FrOhgeschichtlicher Vorgänger des Bohrers war die rotierende Spindel. Aus Hartholz gefertigt, von einer Bogensehne umschlungen, bediente man sich ihrer als Feuerbohrer. Das durch Bewegen des Bogens in Rotierung gebrachte Spindelende entzündete das in der Vertiefung eines Weichholzstückes entstandene Holzmehl. Bei Wiederholung des Vorgangs entstand im Laufe der Zeit im Weichholz ein Loch. Man darf mit Sicherheit annehmen , daß mit dem Feuerbohren die Technik des Bohrans eingeleitet worden ist. Werkzeuge aus der Steinzeit treten hierfür den Beweis an. Die Funde bestätigen , daß auch Werkzeuge geschaffen wurden, mit denen sogar Steine durchbohrt werden konnten . Bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts war dann der Spitzbohrer weit verbreitet, des· sen Durchmesser jedoch nach jedem Anschieilen kleiner wurde. Korrekte Bohrungen waren nicht möglich, die Führung war mangelhaft und eine Spanabfuhr unmöglich . Im Jahre 1863 erfand der Schweizer Martignoni den noch heute gebräuchlichen Drallbohrer. Dieser Bohrer entspricht allen Anforderungen hinsichtlich Genauigkeit und Maßhaltigkeit, Abführung der Bohrspäne und Beibehaltung des Durchmessers nach dem An schleifen. Zu gleicher Zeit entwickelte man auch die Bohrmaschine. Beim Drallbohrer, im Laufe der Entwicklung auch Schrauben- oder Spiralbohrer genannt, handelt es sich eigentlich um einen Wendelbohrer. Bei dieser Bezeichnung werden wir bleiben. Abb. 87
(
-(
55
o-l
~
/\Fr~slläche
Querschnesde { ___
\
Führungslase
Zylinderschaft
Schnesdenecke
~~\/~~
Werkzeuglegierung
Begriffe und Abmessungen eines Wende/bohrers')
Man stellt Wendelbohrer aus Stahl von unterschiedlicher Härte her, z_ B. aus unlegiertem und legiertem Werkzeugstahl (WS), Schnellschnittstahl (SS und HSS) oder versieht sie lediglich mit einer Hartmetallschneide. GröBere Bohrer fertigt man aus zwei Teilen, deren Verbindung durch Stumpfschweißung erfolgt.
' ) Vgl. Abb. 471Wendelbohrer mit Zylinderschaft)
1984
63
11/6 Metallbearbeitung Abb. 88
·~ -r V ~- 45· Wende lbohrer für Alum inium
Ste;9 1J" 98 Wendelboh rer fur Messing ""inJr.,1 und Bronze
Der Wendelbohrer besteht aus Ein· spannschaft (bis 10 mm 121 und gröBer zylindrisch, Ober 10 mm 121 kegelig) und Schneidschaft mit Span· nuten und Schneidteil. Seide Spannuten dienen zum AbiOhren der Bohrspane und zur Zuführung von Kühlmitteln . Der Steigungswinkel der Nuten richtet sich nach den Werkstoffeigenschaften.
Wendelbohrer für Kunststoff
Wendelbohrer far verschiedene Werkstoffe
Merke:
Wendelbohrer mit kleinem Steigungswinkel fo r weiche Werkstoffe erzeugen lange Späne. Wendelbohrer mit großem Steigungswinkel fOr harte und spröde Werkstoffe erzeugen kurze Späne.
Beim Anschleifen eines Bohrers entsteht eine Spitze mit zwei Schneiden. Dabei liegt der Spitzenwinkel für Stahl· und Graugußbohrer unter 116°-118°. Eine Schneidwirkung des Boh rers wird allerdings erst durch Hinterschleifen beider Schneiden erreicht. Die Bohrerspitze besteht somit aus zwei Hauptschneiden und einer Querschneide.
I
Beachte: Das Anschleifen eines Wendelbohrers erfordert Übung, Geschicklich-
keit und Sorgfalt. Vom richtigen Schliff sind Schnittleistung und Bohrgenauigkeit abhängig.
Abb. 89
---~-~t-· _-_--$--.,---,-_ -_
Ir-----:--;--/L
--.,..... -$ , - _-
_ ____,-._ ----.., , -\
•
Ank:örnen . . .
Bohrer ansetzen . . .
anbohren .
I
. bis auf Durchm esser bohren . . . fertige Bohrung
Arbeitsgänge beim Bohren eines Durchgangsloches
64
1984
)
11/6 Metallbearbeitung Beachte: Bohrer stets zentrisch im Bohrfutter einspannen, andernfalls schlägt
der Bohrer und bricht ab. Angerissene Bohrlöcher auf dem Werkstock vor dem Bohren ankörnen.
Körnung dient als Ansatzpunkt für die Bohrer-Querschneide. Bei größe· ren Bohrungen ist es ratsam, klein vorzubohren, da sonst der Bohrer verläuft. Zwischen Bohrtisch und WerkstOck Holzunterlage legen. Bohrtisch von Spänen säubern. Nur mit exakt geschliffenen Bohrern arbeiten . Beim Anschielfen nach Möglichkeit Schleiflehre benutzen und Schutzbrille tragen. Merke:
Vorschub und Schn ittgeschwindigkeit des Bohrers sind dem Material und dem Bohrlochdurchmesser anzupassen. Daher kleine Löcher mit höherer Drehzahl bohren, größeFe Löcher dagegen mit kleinerer Drehzahl!
Abb. 90 Durchgangsboh run g
Durchgangsboh rung mit klei nem
Durd"! messer und Ansen ku ng Grundloc:h- oder Sacklochbohrung
Beispiele tordas Bohren mit Wendelbohrern Abb. 91
Bohren eines Durchgangsloches
191!4
65
11/6 Metallbearbeitung Unfallverhütung: Vor Bohrbeginn Werkstock gut festlegen oder einspannen (Unfallgefahr durch Rundschlag). Vor Austritt des Bohrers aus der unteren Seite des Werkstockes Druck auf den Boh· rer verringern, da Werkstock in diesem Augenblick leicht vom drehenden Bohrer mitgerissen werden kann Nur vorschriftsmäßige Arbeitsbekleidung tragen, Haare ggf. durch Haarnetz schützen. Aufgekrempelte Ärmel nach innen umschlagen Kleine und scharfkantige Werkstocke mit Zange oder Feilkloben halten, niemals mit der bloßen Hand Bohrspäne nicht mit der ungeschützten Hand beseitigen, Handfeger oder Pinsel benutzen Bohrerwechsel und Entfernen der Bohrspäne nur bei abgestellter und stehender Maschine durchführen Vor Inbetriebnahme elektrischer Bohrmaschinen Kabel und Stecker auf Defekte untersuchen! Das Senken dient zum Entgraten von Bohrlöchern, zum Aufbohren gegossener Löcher in GußstOcken sowie zum Ansenken von Bohrlöchern zur Aufnahme von Niet- und Schraubenköpfen. Man unterscheidet u. a. Spiralsenker, Zapfensenker und Spitzensenker. Abb. 92
~~·" · ·~''"· ... oder
~"Spannuten
Spiralsenker dienen zum Aufboh· ren (Aufsenken) vorhandener Bohrlöcher sowie zum Nachsenken von Löchern auf ihr endgültiges Maß. Der Spiralsenker hat im Vergleich zum Wendelbohrer vier Spannuten mit gleicher Anzahl Führungsfasen und größerer Anzahl Schneiden. Diese Voraussetzungen gewährleisten saubere Schnittarbeit bei ge· ringer Spanabnahme.
Spiralsenker Abb. 93 Zapfensenker dienen zum Aufbohren vorhandener Bohrungen zwecks Aufnahme des Kopfes einer Zylinderschraube. Die Bohrtiefe entspricht jeweils der Schraubenkopfhöhe. Zapfensenker sind am Kopfteil mit einem festen oder einem auswech· seibaren Zapfen versehen, welcher jeweils dem Bohrloch entspricht und den Zapfensenker fUhrt. Der Zapfen muß beim Bohren geschmiert werden .
Zapfensenker
66
1984
11/6 Metallbearbeitung Abb. 94
Spitzsenker dienen zum Entgraten von Bohrlöchern oder zum Herstel· len einer Senkung fOr die Köpfe von Gewindebolzen, Nieten und Senkschrauben. Die Spitzenwinkel der Senker sind nach DIN genormt, und zwar: für Gewindebolzen 90° und zum Entgraten for Nietenköpfe 75° fOr Senkschrauben Linsenkopfschrauben 90°/120° und Blechnieten
Spitzsenker (Krauskopf)
Beachte: Nur mit scharfem und exakt geschliffenem Senker arbeiten . Vorschub und Schnittgeschwindigkeit dürfen nur gering sein (Schnittgeschwindigkeit 5 m/min), um RaUermarken zu vermeiden .
I
67
11/6 Metallbearbeitung 3.5. Biegen eines Werkstückes Ein Werkstück erhält durch Biegen seine gewünschte Form spanlos. Sein Querschnitt ändert sich dabei nur geringfügig. Allerdings läßt sich nicht jeder Werkstoff biegen (Gußeisen bricht, Federstahl federt nach dem Biegen in die Ausgangslage zurück). Auch die Dehnbarkeit der Werkstoffe ist unterschiedlich, bei starkem Biegen können an den Außenseiten Risse auftreten.
Merke:
Der kleinste zulässige Biegeradius beträgt bei Stahl: 0,5 x Dicke Kupfer: 0,25 x Dicke Rohren: 3 x Rohrdurchmesser
Zum Biegen kleinerer WerkstOcke wie Stahlwinkel, Schellen und dergleichen genügt das Einspannen in einen Schraubstock. Lange Bleche hingegen werden auf der Abkantbank bearbeitet. Die Industrie setzt für derartige Arbeiten Abkantmaschinen oder Hochdruckpressen mit Formstocken (Gesenke) ein. Als Schlagwerkzeuge dienen je nach Werkstoff Holz-, Gummi-, Kunststoff- oder Stahlhämmer.
Abb. 95
(
Angerissenes Bandstahl· stOck in den Schraubstock spannen, mittels Hammer etwas oberhalb des Amisses anbiegen,
-
Winkel fertigstellen .
Bei dOnnen Blechen kann das Einspannen und Biegen auch seitlich an den Spannbacken erfolgen.
Biegen eines Stahlwinkels
68
1. Änderung, Stand 1988
11/6 Metallbearbeitung Abb. 96
WerkstOck Ober ein Form· stock im Schraubstock anblegen,
-
Werkstock drehen Biegen fortsetzen,
endgOitige Werkstock· form durch Spannen des Schraubstockes vollen· den.
und
Biegen eines gebogenen Flachstahles
Beachte: Das zum Biegen verwendete Formstück muß dem Innendurchmesser des fertigen Werkstückes entsprechen. Das Herstellen einer Schelle erfolgt in gleicher Weise. Es werden lediglich die beiden in Abb. 96 (3) hochstehenden Flachstahlenden rechtwinkelig abgebogen.
I
Beim rechtwinkeligen Biegen eines Bleches verwendet man zum Einspannen je nach Blechlänge den Schraubstock oder die Abkantbank. Bei längeren Blechen kann auch das Einspannen zwischen Winkelstählen zweckmäßig sein . Abb. 97
BlechstOck zwischen zwei HartholzstOcken in den Schraubstock spannen,
-
mit einem Holzhammer Blech gleichmäßig in der gesamten Breite abkan· ten .
FOr Bleche mit einer beson· deren Biegung (Rundung, Welle) verwendet man Form· stocke aus Hartholz.
Biegen eines Bleches im Schraubstock
1994
69
11/6 Metallbearbeitung Abb. 98
Biegen von Draht bis zu einem Durchmesser von 2,5 mm mittels Rund-, Flachoder Kneifzange
Draht mit einem Durchmesser von Ober 2,5 mm biegt man Ober einen Dorn (Am boß) im Schraubstock oder über einen anderen runden Gegenstand
Schematische Darstellung einer Rohrbiegevorrichtung
Biegen von Drähten und Rohren
Müssen Rohre stark gekrümmt werden, so füllt man sie mit trockenem Sand, Kolophonium oder mit einer eingefetteten Drahtspirale (vorwiegend bei Bleirohren) oder spannt sie in eine Rohrbiegevorrichtung ein. Schwach zu biegende (krümmende) Rohre brauchen nicht getOllt zu werden. Gezogene oder gewalzte Rohre mit kleinerem Durchmesser lassen sich kalt biegen, während Rohre mit größerem Durchmesser erwärmt werden müssen. Das Erhitzen muß an der Rohrinnenseite stärker erfolgen als an der Außenseite. Zum Biegen geschweißter Rohre muß die Schweißnaht (längsnaht) in der neutralen Zone liegen.
70
1984
11/6 Metallbearbeitung 3.6. Richten von Werkstücken oder Werkzeugen WerkstOcke oder Werkzeuge, die durch Bearbeitung oder Gebrauch ihre ursprOngllche Form verloren haben, müssen gerichtet werden. Das Richten erfolgt durch Schlag, Druck oder Erwärmung. Das Material wird wie beim Biegen gestaucht oder gestreckt. Kleine WerkstOcke werden auf einer Richtplatte (ebene Stahlgußplatte) oder, wenn eine solche fehlt, auf einer anderen Stahlfläche gerichtet. Abb. 99
Richten kleiner Werkstocke
Beim Richten von Blechen sind Werkstoffart und -dicke von Bedeutung. So lassen sich aus Blechen aus weichem Material Wellen, Beulen und schwache Knickstellen durch Hämmern entfernen. Dieses Verfahren bezeichnet man als Elnstauchen. Ein vorheriges Erwärmen des Materials fördert den Einstauchvorgang und beseitigt gleichzeitig die durch das Hämmern entstandene Spannung im Metall. Abb. 100
0
Welches Material (Blei, Zink, Aluminium, Kupfer) durch EINSTAUCHEN
mittels
mittels~ Richten von Blechen aus weichem und hartem Material
Die gleichen Schäden aus Blechen aus hartem Material beseitigt man durch Strecken des Metalls. Durch spiralförmiges Hämmern um die Schadstelle herum (von innen nach außen) wird das Metall nach den Seiten weggedrückt Ein Anwärmen kann auch hier entstehende Spannungen mindern. 1984
71
11/6 Metallbearbeitung Merke:
Durch Biegen, Richten, Treiben und Ziehen eines Metalls treten als Begleiterscheinungen Kaitverfesti· gung und Härtung des Werkstoffes auf. Diese lassen sich durch Zwischenglühen beseitigen.
Abb. 101
Drahtende Im Schraubstock oder an einer anderen Haltevorrichtung festlegen und zwi· sehen zwei Hölzern glattziehen (Kupferdraht wird hierbei spröde).
Schwach verformte Stab- oder Formstahlstok· ke durch Strecken des Inneren, kurzen Randes richten. Dabei an der am stärksten gebogenen Stelle oder von der Mitte aus beginnen
Richten von Draht und Stahlstocken
Abb. 102
Durch Erwärmen der langen Werkstockseite entsteht Druckspannung,
Material wird durch weitere Erwärmung teigig, Innerer Druck bewirkt Stauchung der langen WerkstOckselte,
Stauchung schrumpft bei Ab· kOhlung, WerkstOck gewinnt seine ursprOngllche Gestalt.
Richten eines Rohres mittels Schweißflamme
72
1004
11/6 Metallbearbeitung
Zum Richten mit freier Hand Schaufelgriff Ober der TOlle erfassen, Schadstel· le auf harte Unterlage legen (AmboS, TrägerstOck, ggf. Seitenfläche des Vorschlaghammers) und mit gefOhivollen Hammerschlägen Delle von Innen nach außen heraustrelben. Schaufelblatt darf dabei nicht federn ! Festes Aufliegen auf der Unterlage mit freier Hand am Schaufelgriff regulieren.
Richten des Blattes einer Sandschaufel
Abb. 104
Das Richten verbogener Bau- oder GerOstklammern erfolgt auf einer t.esten Unterlage, auf dem AmboS oder Im Schraubstock.
1!ichtklotz aus Hortholz
Durch Hämmern wird zunächst der Steg der Bauklammer gerichtet, dann nach· einander die beiden Spitzen.
richtig
Zum Richten der Bauklammerspitzen eignet sich ein Rlchtklotz aus Hartholz. Er hat am unteren Ende eine Öffnung zur Aufnahme der zweiten Bauklammerspltze.
Lodl zur Aufnahmt der Spitze
Richtklotz fOr Bau- oder Gerüstklammern
2 Runde GerOstklammer (Form A)
3 Rechteckige Gerostklammer (Form C)
Abmessungen von runden und eckigen GerOstklammern 1984
73
11/6 Metallbearbeitung 3.7. Gewindeschneiden Bei Gewinden ist grundsätzlich zwischen Befestigungsgewinden (Schraubenbolzen und Schraubenmutter) mit kleiner Steigung und Bewegungsgewinden (Spindel und Spindelmutter) zu unterscheiden. Beim Schraubvorgang wird eine drehende in eine geradlinige Bewegung umgewandelt. Tabelle 7 Gewindeart
Maßangabe
Belspiel
Spitzgewinde Withworth·Gewinde
Gewlnde- In mm
M 20
Schrauben, Bolzen
Metrisches Feingewinde
Gewindeaußen· mal Steigung In mm
M 104x4
Dünne Bolzen, selbsthemmendes Gewinde
Trapezgewinde
Gewindeaußen-S~="""'""d,""f>/___1___ s
14
I
Einreihige LaschennietunQ
d d• e e. s s• t
= Schaftdurchmesser Rohniet
= Durcl1messer gescl11agener Niet
= Randabstand
= Nietreihenabstand = Blecl1stärke
= Lascl1enstärke =
Nietteilung (Abstand Mitte Niet bis Mitte Niet)
Einreihige Doppellaschennietung
Nietverbindungen Abb. 152
oberes WerkstOck anrei· Ben, Schnittpunkte ankörnen,
-
Werkstock mit dem Nietkopf auf Setzstock legen, Niet mit Nletzieher durch Hammerschlag anziehen,
-
-
-
Werkstocke einpassen ggf. mit Feilkloben oder Schraubzwinge sichern, Körnungen bohren.
Niet in die Bohrung stek· ken,
Nietschaft mit Handhammer verstauchen, Schließkopf mit Hand· oder Kugelhammer formen,
Schließkopf mit Döpper abrunden.
Herstellen einer Nietverbindung mit Halbrundnieten
99
11/6 Metallbearbeitung Beachte: Zwischen den WerkstOcken dürfen bei Nietverbindungen keine Hohl· räume entstehen. Hohlräume erhöhen die Beanspruchung des Nietschaftes auf Scherfestigkeit. Bohrlöcher dagegen entgraten. Der Sc_hließkopf muß nach Fertigstellung in Größe, Umfang und Form dem Nietkopf entsprechen. Bei Überlappungsnietungen wird der Nietschaft einmal, bei Laschennietungen zweimal - an den Auflageflächen der Werkstocke - auf Scherfestigkeit beansprucht. Nietungen sind daher sorgfältig und genau auszuführen. Abb. 153
-
Werkstock anreißen und Schnittpunkte ankörnen,
-
Löcher bohren (etwa 1 mm größer als Niet· schaftdurchmesser), Löcher Im Winkel des Nietkopfes ansenken (45°-75°),
-
Nietschaft stauchen und breitschlagen, bis Niet Senkung vollständig ausfollt.
Herstellen einer Nietverbindung mit Senknieten
100
1984
11/6 Metallbearbeitung 4.3. Schraubverbindungen Schraubverbindungen sind lösbare Metallverbindungen. Sie pressen die WerkstOcke zusammen. Die Pressung entsteht durch die Steigung des Schrauben- und Muttergewindes. Dabei bewirkt die Reibung an den Gewindeflanken, daß die Schrauben sich nicht von selbst lösen. Mit Sicherheit ist das allerdings nur dann der Fall, wenn der Steigungswinkel des Gewindes kleiner als 15° ist. Schraubverbindungen verstehen sich daher auch als selbsthemmende Verbindungen. Bei Schraubverbindungen, die Erschütterungen, Schwingungen oder Stößen ausgesetzt sind, besteht Gefahr, daß sie sich lösen. ln solchen Fällen sind die Muttern zu sichern. Man unterscheidet dabei - kraftschlüssige Sicherungen und - formschlüssige Sicherungen. Abb. 154 Kraftschlüssige Sicherungen rufen zwischen den Teilen Preßkräfte hervor, durch welche die Reibung zwar vergröBert wird, was jedoch nicht in jedem Fall ein Lösen völlig ausschließt. Mutter mit Unterlegscheibe
Mutter mit Fächerscheibe
Mutter mit Gegenmutter
Mutter mit Federring
Mutter mit Sicherungsmutter aus Stahlblech
Kraftschlüssige Sicherungen
@-fj-" *~ q
Abb. 155
Splint · ·
·o · ..
·.
.
-::::·::
Legeschlüssel
Si~~:~~"S· ~l-·
Formschlüssige Si· cherungen schließen ein ungewolltes Lösen der Verbindung voll· ständig aus. Schraubverbindungen lassen sich erst dann lösen, wenn die Siehe· rung entfernt ist.
Formsch/Ossige Sicherungen
Beachte: Schraubverbindungen nur mit einem passenden Werkzeug festziehen oder lösen.
I
Unfallverhütung: - Schraubensicherungen sind stets dort anzubringen, wo Konstruktionsteile Schä· den oder Gefahren verursachen können .
101
11/6 Metallbearbeitung 4.4. Lötverbindungen Durch Löten werden WerkstOcke aus Metall durch geschmolzene metallische Bindemittel so fest miteinander verbunden, daß sie nur mit Gewalt getrennt werden können . Beim Lötvorgang lösen sich geringe Mengen der Werkstoffe im Lot auf und bilden dadurch eine Metall-Legierung. Nach der erforderlichen Arbeitstemperatur unterscheidet man zwischen - Weichlöten (max. 420° C), - Bleilöten (327° C) und - Hartlöten (650° C-820° C). Die verwendeten Weich- und Hartlote sind so zusammengesetzt, daß Ihre Schmelzpunkte unter denen der zu verbindenden Metalle liegen. Beachte: Bei allen LOtverfahren die zu verbindenden Metallteile an den Nähten
I
metallisch rein halten und entgraten.
Zum Weichlöten verwendet man Hammer- oder Spitzlötkolben aus Kupfer. Ihre Erwärmung erfolgt Ober offenem Feuer (Bunsenbrenner), durch elektrischen Strom, mit Stadtgas, Benzin, Azethylen oder Flüssiggas. Bel der Erwärmung (nicht Ober 500° C; beginnendes dunkelrot) Oberzieht sich der Kupferkolben mit einer Kupferoxydschicht, die auf einem Salmiakstein entfernt werden muß. Das Lötzinn bleibt jedoch am Kupferkolben haften. Abb. 156
-
Lötstelle an beiden WerkstOcken mit Flußmittel oxydfrei machen,
-
Lötkolben am Ende erwärmen,
dicken
-
Oxydschicht mittels Salmiakstein entfernen und Lötkolbenspitze verzinnen,
®
A
-
Werkstocke auf ebener Unterlage zusammendrücken und löten.
= Überlappte
Lötnaht mit nachgelöteten Rän· dern. Aufeinanderliegende WerkstOckränder vorher verzinnen. B Überlappte Ecknaht mit verlöteter lnnenkante. C = Vollständ ig verlötete Falznaht
=
Herstellen einer Lötverbindung (Weich Iötung)
102
1984
11/6 Metallbearbeitung Beachte: Lötkolben darf bei der Erwärmung nicht rotglühend werden.
Bei langen Lötstellen ggf. an mehreren Stellen durch Lötpunkte anheften . Werkstocke vor dem Löten an den Lötstellen verzinnen. Kolben beim Löten von WeiBblechen an der Naht, bei Zinkblechen auf der Naht entlangführen. Lötstelle nach dem Löten mit nassem Lappen säubern, Rückstände des säurehaltigen Flußmittels greifen Werkstoffoberflächen an.
Flußmittel haben die Aufgabe, Oxydschichten auf den Werkstückoberflächen aufzulösen und die Neubildung von Oxiden während des Lötens zu verhindern . Als Fluß- oder Lötmittel kennen wir Lötwasser (für Weißblech, Kupfer und Mess ing), verdünnte Salzsäure (1 Teil Wasser und 1,5 Teile Säure für Zink oder verzinkte Metall teile) Lötfette (für alle Metalle außer Zink) Kolophonium (für Blei) und Borax (für Hartlötungen). Lote für Weichtötungen haben Schmelzpunkte unter 330°. Sie werden in Form von Blöcken , Stangen , Drähten oder Bändern sowie als Pulver gehandelt.
Weichlote bestehen hauptsächlich aus Zinn und Blei in unterschiedlichen Anteilen. Es enthält z. B. ein Weichlot mit der Bezeichnung L-Sn 40 40% Zinn und 60% Blei.
=
Bleilöten bezeichnet man auch als " Weichlöten mit der Flamme" . Das Verfahren dient zum Verzinnen von Metallen oder zum Löten von Bleirohren.
Abb. 157
Oberes Rohr mit Metailra· spei ansehärten (Schärf· winke! etwa 45°),
-
unteres Rohr mit Aufwei· tezange kelchförmig weiten ,
Rohre ineinanderstecken und festdrehen,
Weichlöten eines Bleirohres
1984
103
11/6 Metallbearbeitung noch: Abb. 157
Nahtstelle mit Lötlampe schräg von unten nach oben großflächig erwärmen. LOttemperatur mit LOtdraht kontrollieren,
- abschmelzendes Lot vom oberen Rohr in die Naht fließen lassen,
Lot im noch teigigen Zustand mit Lappen glattstreichen.
Weichlöten eines Bleirohres
Beachte: Beim Welten des unteren Bleirohres Bleirohraufweitezange an das Rohrende stecken und in schneller Folge durch Drücken, Entspannen und Drehen der Zange weiten. Die angerauhten Flächen der Zange dienen lediglich als Halt im Rohr, nicht aber als Feile oder Raspel.
Beim Erwärmen eines Bleirohres besondere Vorsicht und Sorgfalt walten lassen. Flamme nicht direkt auf das Rohr richten, sondern in einigem Abstand seitlich schwenken. Zur Kontrolle der Rohrtemperatur Lötdraht über der Naht wiederholt an das obere Rohr halten.
Für Metallverbindungen von größerer Festigkeit wendet man das Hartlötverfahren an. Als Flußmittel dient Borax, als Metallzugabe Hartlot (Schmelztemperatur von über 5000 C). Zum Hartlöten hochprozentiger Kupferlegierungen setzt man Silberlot 8 (LAg 8), für alle anderen Metalle Silberlot 25 (LAg 25) und für Stahl Hartmetallot 4900 ein. Hartlote sind aus Bestandteilen von Silber (Ag), Kupfer (Cu), Zinn (Zn), Mangan (Mn), oder Nickel (Ni) zusammengesetzt. Härte und Schmelzpunkt sind daher unterschiedlich.
104
1984
11/6 Metallbearbeitung Abb. 158
-
WerkstOcke einpassen, ggf. festspannen,
- Lötstelle mit Brei aus Bo· rax und Wasser bestrei· chen,
Lot in Borax tauchen und an die Lotsteile bringen,
- Lot zum Schmelzen brin· gen (Schweißflamme nicht auf Lot richten; wenn Lot flteßt, Flamme ganz entfernen),
Lötstelle mit Schweiß· brenner auf Rotglut .erhit· zen,
-
WerkstOcke abschrecken, wenn Rotglut abgeklungen (beim Abschrecken springt Borax von der Lötstelle ab).
Hartlöten eines Stahlwerkstackes Beachte: Um die für das Hartlöten richtige Schmelztemperatur zu erreichen, muß ein Schweißbrenner eingesetzt werden. Die Schweißbrennerflamme ist neutral einzustellen (geringer BrenngasOberschuß, vgl. Abb. 162).
Das Werkstück ist auf einer planen Stahlunterlage abzulegen. Das Unterlegen brennbarer Unterlagen ist verboten. Für das Hartlöten von NE-Metallen (Messing, Kupfer) wird die erforderliche Schmelztemperatur mittels Lötlampe oder Gaslötgerät erzeugt.
19!14
105
11/6 Metallbearbeitung 4.5. Feuerschweißen Unter dem Begriff Feuerschweißen versteht man die Verbindung von Stahlteilen in teigigem Zustand durch Druck oder Schlag ohne Beigabe von verbindenden Metallen. Die Festigkeit einer solchen Verbindung beträgt 70% .. 85% des ungeschweißten Werkstoffes. Abb. 159
~-,@E n !
I
Überlappte Schweißung
.
I
Keil-oder Klauenschweißung
~
I
I
Kluppenschweißung
Aufschweißung
Feuerschweißverbindungen
Abb. 160
-
-
Verbindung auf Werkstückdurchmesser schmie· den.
Seide Werkstückenden auf Rotglut erhitzen. auf dem Staueharnboß stauchen , auf dem Amboß vorformen,
-
-
beide Werkstückenden auf Schweißhitze (- 1350" C) erh itzen, Hammerschlag durch Aufstoßen entfernen,
Werkstückenden aufeinan· derlegen und durch kräftige Harnmarsch läge verbinden,
Feuerschweißung
I 106
Beachte: Das Entfernen der Oxydschicht (Hammerschlag) kann auch durch
Schweißpulver erfolgen. Hierzu das auf Schweißhitze erwärmte Werkstück in ein Gefäß mit Schweißpulver tauchen. Die gelöste Oxydschicht fließt vom WerkstOck ab. Erst danach beide WerkstOcke aufeinanderlegen und mittels Hammerschlägen verbinden. 1984
11/6 Metallbearbeitung Tabelle 10 Stahlsorte
Bestandteile des Schweißpulvers
Stahl auf Flußstahl
Sand, Borax, Glaspulver, gelbes und rotes Blutlaugensatz
Stahl auf Flußstahl
35 Te ile, Borsäure, 30 Teile Kochsalz, 27 Teile gelbes Blutlaugensalz, 8 Teile Kolophonium
Stahl auf Stahl
42 Teile Borsäure, 35 Teile Kochsalz, 15 Teile Blutlaugensalz, 8 Teile Soda
SS-Stahl auf Flußstahl
35 Teile gebrannter Borax, 5 Teile ungebrannter Borax, 52 Teile Stahlfeilspäne
Die fOr Stahlverbindungen geschaffenen Schweißpulver erlauben das Schweißen bei Rotglut , ohne dabei zu "verbrennen".
18&4
107
11/6 Metallbearbeitung 4.6. Schweißverbindungen Durch Schweißen lassen sich unter Einwirkung von Wärme nur gleichartige Metalle in teigigem oder fiOssigem Zustand verbinden. Das geschieht sowohl mit als auch ohne Zugabe von Zusatzwerkstoffen (z. B. Schweißdraht). Schweißverbindungen ersparen Zeit und Werkstoffe, mindern nicht die Tragfähigkeit der Werkstacke und ersetzen Verbindungsmittel wie Schrauben, Nieten oder Laschen . Zu den gebräuchlichsten Schweißverfahren zählen das Schmelzschweißen
{ Gasschmelzschweißen Lichtbogenschweißen
PreßschwelBen
{ Widerstandsschweißen Feuerschwel Ben
Die erforderliche Schmelzwärme beim Gasschmelzschweißen wird durch eine Flamme aus Brenngas (Azetylen, Wasserstoff, Leuchtgas) und Sauerstoff erzeugt. Im THW wird mit einer Flamme aus Azetylen und Sauerstoff geschweißt. Die Schweißtemperatur liegt bei 3200° C. Dazu dient das autogene Schweiß· und Brennschneidgerät. Azetylengasflaschen sind äußerlich an der gelben und Sauerstofflaschen an der blauen Lackierung zu erkennen. Außerdem sind AnschlUsse und Handräder der Flaschenventile sowie Stellschrauben der Druckminderer verschieden. Ferner sind die Sauerstoffschläucheblau und die Azetylenschläuche rot gefärbt. Der Schweißdraht hat die Aufgabe, fehlendes Metall in der Schweißnaht zu ersetzen. Er ist daher so auszuwählen, daß seine Eigenschaften mit denen der zu verschweißenden Metallteile übereinstimmen. Als Korrosionsschutz ist der Schweißdraht verkupfert. Abb. 161 Der StoB beider WerkstOcke ist vor Schweißbeginn erforderlichenfalls herzurichten und grondlich zu säubern.
.
Bleche unter 3 mm Dicke Schweißdraht durchgeschweißt, che mit Schweißdraht
Bördelnaht
a =2.. '!)mm
-::\L1,..,.1)-r -, I-Naht
Bis 4 mm Blechdicke Schweißdraht bis 20 mm Blechdicke Schweißdraht bis 30 mm Blechdicke Schweißdraht
V-Naht
werden ohne stärkere Ble-
2bls4mm 4bis6mm 0 5bis6mm 0
X-Naht
Nähte bei stumpfen Stößen 108
1984
2 1,-. u,- -
11/6
Metallbearbeitung
Abb. 162
-
Stumpfer EckstoB bei d!lnnen Blechen
4-------
3
_,'
,0--l,
EckstoB fOr dicke Bleche
EckstoB mit schräger Naht
'
'-I
~d]
0
Drei blechnaht
Eckstliße und Dreiblechnaht
Gerät aufrecht abstellen, Befestigungsriemen lösen, Schläuche knick- und drallfrei auslegen, Schweißeinsatz am Handgriff arretieren,
Stellschrauben der Druckminderer bis zum Anschlag herausdrehen,
Flaschenventile langsam öffnen (V. Umdrehung),
Sauerstoftventil am GriffstOck öffnen (14 -V. Umdrehung), Druckminderventil auf erfordert ichen Arbeitsdruck einstellen,
Azetylenventil am Griffstock öffnen (V•- V. Umdrehung), Druckminderventil bei geöffnetem Sauerstoftventil (am Griffstock) auf erforderlichen Arbeitsdruck einstellen, Azetylen- und Sauerstoffventil schließen
Schutzheim und Schutzbrille aufsetzen und Schutzhandschuhe anziehen.
-
-
Inbetriebnahme des Schweißgerätes 1984
109
11/6 Metallbearbeitung noch: Abb. 163
-
Sauerstoffventil am GriffstOck öffnen, Azetylenventil nach Bedarf öffnen (Verwendungsverhältnis 1:1),
-
Gemisch anzonden (dabei Schweißeinsatz vom Körper weg halten), Flamme elnregulieren.
Inbetriebnahme des Schweißgerätes
Abb. 164
Zum StahlschwelBen ist die Flamme neutral mit einem normalen 2-4 mm langen weißen Kern einzustellen.
1 = neutrale Flamme 2 = Azetylenüberschuß 3 = Sauerstoffüberschuß
3
-·- ·~
I
Messing wird mit einem SauerstoffOberschuß in der Flamme geschweißt, während zum SchwelBen von Gußeisen ein Überschuß an Azetylen benötigt wird.
Einstellen der Schweißflamme
Die Schweißrichtung hängt von der Blechstärke ab. Bei Blechen bis 3 mm Dicke wählt man die Nachlinks-Schweißung. Der Schweißdraht eilt der Flamme voraus und die Flamme bläst das Schmelzbad vor. Bei diesem Verfahren treten Wärmeverluste ein die ' ein schnelleres Abküh len sowie ein undichtes Metallgefüge zur Folge haben. Dickere Bleche werden durch Nachrechts-Schweißung verbunden. Der Schweißdraht folgt der Flamme, das Schmelzbad kann nicht verlaufen, die Flamme wird zurückgeblasen und vermag so den Werkstoff gut vorzuwärmen.
110
1984
11/6 Metallbearbeitung Abb. 165
Nadltad'ltt-Sc::hwel6ung
Schweißdichtungen
Bei einer neutral eingestellten Schweißflamme für Stahlschweißungen herrscht höchste Temperatur (3200° C) vor der weißen Kegelspitze. Diesen Punkt der höchsten Temperaturentfaltung macht man sich nutzbar, indem man Ihn je nach Materialstärke in einem Abstand von 3-10 mm auf die Naht richtet. Der sich ergebende Schmelzfluß läßt die Werkstückkanten ineinanderfließen. Fehlendes Material in der Naht und zum Aufbau der Raupe Ober der Naht wird durch den Schweißdraht zugeführt. Es ist darauf zu achten, daß die Schweißung bis an die Unterkanten belder Werkstücke verläuft .
Beachte: Schweißen erfordert Übung und Erfahrung. Zur Vermeidung von Blasen und Kerben innerhalb der Schweißnaht Brenner gleichmäßig bewegen, Flamme richtig einstellen, der Materialstärke entsprechend führen und gleichmäßig bewegen , SchlackenstOcke in der noch flüssigen Naht mit dem Schweißdraht herausrühren.
I
Unfallverhütung: Sauerstoff- und Azetylenflaschen stets im Schlittengestell aufbewahren und transportieren Vor dem Zünden zunächst Sauerstoffventil, dann Azetylenventil öffnen Gasflaschen, besonders Azetylenflaschen, vor Sonnenbestrahlung und Wärmeeinwirkung sowie vor Frost schützen Sauerstoffarmaturen öl- und fettfrei halten . Öl und Fett entzünden sich in reinem Sauerstoff von selbst Angeschlossene Brenner nicht in Werkzeugkisten oder Schubladen aufbewahren Flaschenventile bei Arbeitsunterbrechungen oder bei Beendigung des Schweißvorganges schließen Bei Schweißarbeiten in Räumen für ausreichende Be- und Entlüftung sorgen. Keinen reinen Sauerstoff verwenden (Explosionsgefahr!) 1984
111
11/6 Metallbearbeitung Schweißarbeiten in der Nähe von brennbaren oder explosionsgefährlichen Gasen, Flüssigkeiten oder Stoffen sind verboten! Bei Schweißarbeiten stets Schutzhelm, Schutzbrille und Lederhandschuhe tragen!
-
Nach Abschluß der Schweißarbeiten ist das Schweißgerät sofort aus dem Arbeitsraum zu entfernen Geeignete Löschmittel sind bereitzuhalten.
Außerbetriebnahme des Schweißgerätes: 1. Azetylenventil schließen, 2. Sauerstoffventil schließen, 3. Sauerstoff- und Azetylenflaschenventile schließen, 4. Sauerstoff- und Azetylenventil am GriffstOck öffnen und warten, bis alle Zeiger der Armaturen auf "0" zurückgegangen sind. 5. 6. 7. 8.
Beide Druckminderer durch Linksdrehung der Stellschrauben druckentlasten. Sauerstoff- und Azetylenventil am GriffstOck wieder schließen, Schweißeinsatz vom Griffstock lösen, Schläuche aufrollen und im Schlittengestell befestigen.
Das Lichtbogenschweißen (Eiektroschweißen) kann sowohl zum Verbinden sehr dOn· ner als auch sehr starker WerkstOcke (BrOckenteile, Stahlschienen und -träger) angewendet werden. Im Gegensatz zum autogenen Schweißen müssen beide WerkstOcke an der Naht fest aneinanderstoßen, da sich das Metall auf einem nur sehr kleinen Bereich erwärmt. Der elektrische Strom (Netzspannung 220 V) fließt unsichtbar von der Steckdose in den Transformator des Schweißgerätes und wird dort auf 15-50 V herabtransformiert Die Stromstärke liegt zwischen 60-300 Ampere. Vom Transformator verläuft je ein Kabel mit Klemme zum WerkstOck und zum Elektrodenhaltermit Elektrode. Beim Einschalten des Schweißgerätes und kurzem Antippen der Elektrode auf die Naht des WerkstOckes schließt sich der Stromkreis. Dabei erwärmt sich das Metall. Hebt man die Elektrode etwas an, so Oberspringt der Strom die Distanz und erzeugt dabei einen sichtbaren Lichtbogen mit Temperaturen zwischen 3500• C und 4000• C. Diese Wärme bringt das Metall an der Naht zum Schmelzen. Fehlendes Material wird durch Abschmelzen der Elektrode zugeführt.
112
1984
11/6 Metallbearbeitung 5. Trennende Metallbearbeitung Stahl, (Eisen-) und Nichteisenmetalle lassen sich spanlos und spanabhebend trennen. Darober hinaus kann Stahl mit dem Brennschneidgerät zerschnitten werden. Welchem Trennverfahren jeweils der Vorzug zu geben ist, richtet sich vorwiegend nach dem Werkstoff, der Werkstoffdicke und Grad der Maßhaltigkeit.
5.1. Trennen eines Werkstückes mit Meißel Das Meißeln zählt zu den spanabhebenden Verfahren. Die Kraft, die zum Eintreiben der keilförmlgen Schneide benötigt wird, wird durch Hammerschläge erzeugt. Man verwendet Meißel zur Bearbeitung harter oder dicker Werkstoffe. Die Schnittkanten des Werk· stOckessind nach dem Meißeln nachzuarbeiten (feilen, schleifen, hobeln). Die Ausstattung des Technischen Hilfswerks enthält lediglich Flach- und Kaltschrot· meißel. DarOber hinaus verwendet man in handwerklichen Betrieben Kreuzmeißel, Schermeißel, Haumeißel, Nutenmeißel, Hohlmeißel, Rohrmeißel, Warmschrotmeißel u. a..
Abb. 166
Tellendes Meißeln
Scherendes Meißeln
Spanendes Meißeln
Trennendes und spanabhebendes Meißeln
Vor dem Trennen eines dickeren WerkstOckes wird zunächst auf der Anreißlinie mittels Meißel und leichten Hammerschlägen die Führungskerbe vorgekerbt DOnna Werkstocke können u. U. direkt durchgemeißelt werden. 1, Änderung, Stand 1986
113
11/6 Metallbearbeitung Abb. 167
-
Meißel leicht vom Körper weggeneigt mit der Schneide am Anriß oder am Anfang der FOhrungskerbe ansetzen,
-
Meißel aufrichten ,
-
unter leichten Hammer· schlägen Fohrungskerbe herstellen oder unter kräf· tlgen Schlägen durchmei· Beln.
Trennen m it Flachmeißel
Bleche, die sich mit einer Blechschere nicht mehr schneiden lassen, werden in einen Schraubstock eingespannt und unmittelbar Ober den Spannbacken mit dem Meißel getrennt. Diese Methode bezeichnet man als Trennen durch Scheren. Es entsteht eine nahezu saubere Schnittfläche. Das WerkstOck erleidet keine Verformung. Um eine gute Scherwirkung zu erzielen, wird der Meißel mit der Schneide in einem Winkel unter 45° angesetzt. Dicke WerkstOcke (Flachstahl, Rundstahl) werden auf der AmboSbahn auf kaltem Wege mittels Kaltschrotmeißel und Handhammer getrennt. Abb. 168
Gesamten Umfang des Rund· stahles einkerben
Flachstahl einseitig einkerben
AbfallstOcke von Rund- und Flachstahl Ober AmboBkante abschlagen
Trennen von Rund· und Flachstahl
114
1984
11/6 Metallbearbeitung Unfallverhütung: - WerkstOck niemals mit einem Schlag durchtrennen. Schleudernde MetallstOcke bedeuten Unfallgefahr! Das Entfernen von Unebenheiten oder von Stegen auf der Oberfläche erfolgt durch spanabhebendes Meißeln. Meißelhaltung und Anstellwinkel sind richtig, wenn die Spandicke stets gleich bleibt. Scharf geschliffene Meißelschneiden sind Voraussetzung für exaktes Arbeiten. Abb. 169
Schutzbrille tragen und Schutzschild gegen absprin· gende Spane aufstellen
-
Meißeln kurz vor Werkstockende unterbrechen,
Meißel an der entgegen· gesetzten Stelle neu an· setzen, um Abbrechen der Werkstockkante zu ver· melden
Spanabhebendes Meißeln
Beachte: Auf richtige Meißelhaltung achten! Zu steil angesetzte Meißel (großer Freiwinkeil dringen zu tief in den Werkstoff ein . Beim Meißeln stets auf die Schneide blicken und Arbeitsablauf verfol· gen. Beim Abmeißeln nicht zuviel Material in einem Arbeitsgang wegneh· men. Vorgang mehrschlchtig wiederholen .
Unfallverhütung:
-
Beim Meißeln stets Schutzbrille tragen! Meißelkopf und Hammerbahn fettfrei und sauber halten . Grat am Meißelkopf rechtzeitig abschleifen (Unfallgefahr durch Splitter und Schnittverletzungen). Schutzschild gegen Splitter und Späne aufstellen.
1984
115
11/6 Metallbearbeitung Meißel lassen sich aus Flachstahl (unlegierter Werkzeugstahl} in Eigenarbeit herstellen: 1. Flachstahlstock im Schmiedefeuer auf Hellrotglut erhitzen, 2. Schneide ansahmieden und rechtwinkelig abschroten, 3. entgegengesetztes Ende erhitzen und Kopf anschmieden, 4. Schneide vorschleifen und härten (Härte der Schneide muß größer als die des zu bearbeitenden WerkstOckes sein}.
I
Beachte: Schaft und Kopf des Meisels nicht härten. Beidemossen welch und zäh sein, um Brechen auszuschließen.
Beim Härten der Schneide wie folgt verfahren: 1. Erhitzen der Schneide im Schmiedefeuer auf Kirschrotglul/780°-800° C). Der Stahl ist jetzt ausgaglOht und weich . 2. Abschrecken der Schneide durch etwa 2 cm tiefes Eintauchen in Wasser mit Temperatur von 20°C. Die Spitze ist jetzt glashart, jedoch als Meißel noch nicht zu verwenden. 3. Anlassen. Die Verzunderung der Schneide wird mit einem Stein blank gescheuert (Schneide dabei genau beobachten!) Die im Schaft vorhandene Restwärme dringt in die Schneide, die daraufhin bläulich verfärbt. Die Anlaßtemperatur und die Anlaßfarbe sind der Tabelle 3 und dem nachfolgenden Text zu entnehmen. Nach Auftreten des gewünschten Blautones ist der Meißel abermals in Wasser abzuschrecken . 4. Schneide ansahleiten
116
1984
11/6 Metallbearbeitung 5.2. Schneiden eines Werkstückes Das Schneiden oder Scheren ist ein spanloses Verfahren. Als Hilfsmittel dienen Handscheren, Hebelscheren oder Maschinenscheren. Die aufzuwendende Kraft hängt ab von der Festigkeit des Werkstotfes (Papier, Leder, Pappe, Gummi, Metall) und von der Hebellänge. Zum Schneiden oder Scheren ungeeignet sind harte und spröde Werkstoffe, die beim Bearbeiten zerplatzen oder zerbröckeln. Jede Schere besteht aus zwei Scherblättern. Sie kerben beim Schneidvorgang das WerkstOckzunächst an (Verd ichten des Materials), schneiden es sodann und bewirken schließlich durch Brechen den Rest der Trennung. Handscheren arbeiten nach dem Hebelprinzip. Die geringste Kraft wird benötigt, wenn der Kraftarm lang und der Lastarm kurz ist. Deshalb muß beim Schneiden das WerkstOck so nahe wie möglich an den Drehpunkt herangebracht werden. Während des Schneidans ändert sich die Länge des Lastarmes; er wird größer, der Kraftbedarf wächst entsprechend. Kurze Schnitte ausfUhren, nicht bis zur Spitze durchschneiden und Blech immer wieder in das Scherenmaul nachschieben. Handscheren eignen sich nur zum Schneiden dOnner Bleche, wie - Stahlblech bis 1,0 mm - Kupferblech bis 1,2 mm, - Aluminiumblech bis 2,5 mm. Beachte: Nie mit einem Hammer auf die Schere schlagen, wenn eigene Kraft nicht ausreicht. Das Verlängern der GriffstOcke mittels Rohren ist verboten! Das Schneiden von hochlegierten Stählen mit Blechscheren, Kabeloder Bolzenschneidern ist verboten! Messer nachstellen, wenn Schnittstelle starken Gratansatz aufweist. Das Schneidenspiel darf nur 0,015-0,3 mm betragen . Gelenke regelmäßig ölen . Unfallverhütung: Keine zu kleinen BlechstOcke mit der Blechschere schneiden. Gefahr des Einklemmans des Handballens. Notfalls mit einer Zange festhalten. - Draht nicht mit Blechschere schneiden, sondern Seiten-, Bolzen-, Kabelschneider oder Kneifzange verwenden (Augenverletzungen !). Abb. 170
Seltenschneider
Kabelschneider
Bolzenschneider
Schneiden von Metallen
1984
117
11/6 Metallbearbeitung ln Blechen werden gerade Schnitte und Außenbogen mit der Handblechschere, Innenbogen und Löcher mit der Lochblechschere durchgeführt. Beim Ansetzen der Schneidbacken ist darauf zu achten, daß der Anriß nicht verdeckt wird. Abb. 171
0
Drehrichtung Drehrichtung
I
Schneidrichtung
Schere beim Schneiden nicht vollständig durchdrücken, da sonst Risse im Blech entste· hen
Beim Schneiden eines Au· Benbogens im Uhrzeigersinn schneiden. Blech entgege· gengesetzt drehen
Schneidrichtung
Innenbogen wie Außenbogen schneiden, jedoch spiralför· mig an den Anriß heranschneiden
Schneiden von Blechen mit der Lochschere
\
,I
118
1984
11/6 Metallbearbeitung 5.3. Sägen eines Werkstückes Sägen zählen zu den spanenden Werkzeugen. Sie dienen z. a zum Trennen, Schlitzen und Einschneiden von Nuten . Für diese Arbeiten werden häufig auch Trennschleifer (Winkelschleifer) oder autogene Schneidgeräte eingesetzt. Wichtigster Teil der Säge ist das Sägeblatt. Es kann aus einer Stahlscheibe (Kreissäge) oder aus einem Stahlband (Handsäge, Bandsäge, Metallsäge) bestehen . Das Material ist unlegierter Werkzeugstahl oder SchnellschnittstahL Abb. 172 Das Sägeblatt besteht aus einer hi ntereinande"rstehender Vielzahl Zähne, die beim Sägen nacheinander in den Werkstoff eingreifen und dabei kleine Späne abheben. Jede einzelne ZahnlOcke nimmt Späne auf und transportiert sie ans Ende des Sägeschnittes.
Wirkungsweise der Sägezähne
Form und Größe der Zähne beeinflussen die Schnitt Ieistung. Man verwendet für harte Werkstoffe Sägen mit feiner Zahnteilung, - weiche Werkstoffe - Sägen mit großer Zahntellung. Abb. 173
a • Freiwinkel
f3 • Keilw inkel
1 · Spanwinkel
Winkelzähne
Bogenzähne
Um einen gUnstigen Anschnitt zu erzielen, wählt man Sägeblätter mit steigender Zahnteilung. Diese ha· ben entsprechend der Blattlänge an beiden Enden einefeine ZahntelJung .(viele kleine Zähne). Sie stellen den Ubergang zu den größeren Zähnen her. Beim Sägen erwärmen sich Säge· blatt und WerkstUck. Ein ebenes Blatt würde daher in der Schnittfuge festklemmen .
Steigende Zahnteilung
Zahnteilung eines Sägeblattes
1984
119
11/6 Metallbearbeitung Abb. 174
Um ein Freischneiden der Säge zu ermöglichen, muß der Schnitt breiter als das Sageblatt sein. Die Sägezähne werden deshalb geschränkt oder gewellt. Geschränkte Zähne
·~~~' ~· '
a == Blattdicke b == Schnittfuge
Gewellte Zähne
Freischnitt durch Schränken
Freischnitt durch Wellen
Freischneiden durch Sehrfinken oder Wellen
Die Zähne einer Metallsäge wirken nur in StoBrichtung. Aus diesem Grund muß beim Sägen in Stoßrichtung Druck ausgeübt werden.
Beachte: Beim Sägen mit der Metallsäge kein Öl verwenden. Die Zähne fassen
I
schlecht und die ZahnlOcken setzen sich zu. Sägeblatt beim Sägen ganz durchziehen, um eine gleichmäßige Abnutzung der Zähne zu erreichen; ungenutzte Zähne klemmen im Schnitt und brechen aus. Säge beim Schneiden nicht verkanten. 1)
') Vgl. und beachte hierzu auch 3.2., Abb. 77, ., Einspannen eines WerkstOckes"
120
1984
11/6 Metallbearbeitung Abb. 175
Sligen eines Werkstackes
1984
121
11/6 Metallbearbeitung 5.4. Lösen von Schraubverbindungen Durch Rost, Farbanstriche oder sonstige Einwirkungen festsitzende Schraubverbindungen lassen sich mittels Hammer oder Meißel, Metallsäge oder mit Hilfe des Mutternknackers gewaltsam lösen, wenn Schraubenschltlssel oder Zangen versagen. Abb. 176
Meißelschneide leicht schräg an der Mutter ansetzen und durch Hammerschläge Mut· ter links herum lösen
Mutter an zwei Seiten mit der Metallsäge auftrennen, Rest der Mutter abschlagen
Muttersprenger Ober Mutter stolpen, Mutter durch Drehen der Sechskantschraube mit· tels Schraubenschiassel sprengen
Lösen von Schraubverbindungen
Beim Lösen festsitzender Schraubverbindungen können Schraubenköpfe abscheren. Der Schraubenrest ist dann mit einem Schraubenausdreher nach entsprechender Vor· arbeit zu entfernen. Abb. 177
Schraubenrest mittig an· körnen,
-
Schraube mittels Wendel· bohrer aufbohren,
Schraubenausdreher durch Linksdrehung ein· schrauben und Schraubenrest herausdrehen.
Lösen einer Schraubverbindung mittels Schraubenausdreher
122
1984
11/6 Metallbearbeitung An Stelle eines Schraubenausdrehers können ersatzweise ein Vierkantdorn oder die Angel einer Feile den gleichen Dienst tun. Beim Aufbohren ist besondere Vorsicht geboten, um das Gewinde am WerkstUck nicht zu beschädigen. Der Bohrer muß daher etwa 1,5 bis 2 mm schwächer als der Schraubendurchmesser sein.
Hinweis: Festsitzende Schraubverbindungen können auch durch gleichzeitiges beid· seitiges Schlagen mit zwei Hämmern oder durch Anwärmen mit dem Schweiß· und Schneidbrenner leichter gelöst werden.
1984
123
11/6 Metallbearbeitung 5.5. Lösen von Nietverbindungen Das Trennen einer Nietverbindung ist nur durch Zerstören des Nietkopfes möglich. Abb. 178
Die Meißelschneide wi rd unter Nietkopf angesetzt und dieser mit einem Hammer abgeschlagen. Der Nieterest ist mit Durchschlag herauszuschlagen.
-
Senkniete mit Körner an· körnern
Nietkopf mittels Krauskopf ausreiben und Nietrest mit herausschla· Durchschlag gen.
LOsen von Nietverbindungen Unfallverhütung:
-
Beim Abschlagen von Nieten Schutzbrille tragen und ggf. Schutzschild aufstellen Das Entfernen von Nieten aus Bauteilen, die unter Druckspannung stehen , ist verboten! Bauteil vorher entlasten oder abstützen Große Nietköpfe u. U. mit dem Brennschneidgerät abtrennen
124
1964
11/6 Metallbearbeitung 5.6. Trennen mit dem Winkelschleifer Winkelschleifer (auch: Trennschleifer) sind elektrisch angetriebene Schleifscheiben mit hohen Umdrehungsgeschwindigkeiten, die auf Grund der groBen Reibung einen starken Funkenflug verursachen.
Unfallverhütung:
Beim Arbeiten mit dem Trennschleifer Schutzbrille, Schutzheim und Lederschutzhandschuhe tragen. Das Tragen von mit Öl, Benzin und anderen brennbaren Flüssigkeiten behafteter Bekleidung ist nicht zulässig Das Arbeiten mit dem Trennschleifer in ex-gefährdeten Räumen oder in der Nähe von brennbaren und ex-gefährlichen Flüssigkeiten und Stoffen ist verboten! Nur die vorgeschriebenen Trennscheiben benutzen -
Trennscheiben dürfen nur mit der zulässigen Höchstumdrehungsgeschwindigkeit betrieben werden, und zwar Scheiben bis max. 128 mm 0 mit 8500 Ulmin Scheiben bis max. 235 mm 0 mit 6500 U/min
-
Trennscheiben müssen mit einem Aufkleber versehen sein, der folgende Angaben enthält: Hersteller, Bindung , Abmessungen, zulässige Umdrehungsgeschwindigkeit (Farbkennzeichnung)
Abb. 179
@@@@
Farbkennzeichnung blau bei Schleifkörpern für 45 mls
gelb 60mls
rot BOm/s
grün
100 mls
Farbkennzeichnung der Umdrehungsgeschwindigkeiten von Schleif· und Trennscheiben in mls
1984
125
11/6 Metallbearbeitung Abb. 180
-
Werkstock gegen Ver· schieben sichern, jedoch nicht mit dem Fuß!
Trennschleifer Ben
anschlie·
Trennscheibe rechtwinke· llg ansetzen.
Trennen eines Rohres
Die zulässige Umdrehungszahl einer Schleifscheibe kann errechnet werden aus der höchstzulässigen Umfangsgeschwindigkeit V (m/s) und dem Scheibendurchmesser D (mm) U =~
x 19100 (Umdrehungen/min); U U
= 2 ~g ~~ x 19100 = 0,347 x 19100
= 6630 U/min
Beachte: Die Trenn- bzw. Schneidwirkung des Gerätes wird durch gleichmäßiges
Hin- und Herbewegen der Scheibe am Objekt erzielt. Scheibe nur bis max. zwei Drittel des nutzbaren Scheibenradius einschneiden lassen, dann WerkstOck drehen. Werkstücke sind vor dem Trennen zu sichern, zu entlasten oder abzustützen. Trennscheibe im Schnitt nicht verkanten. Bruchgefahr! Trennscheiben sind keine Schleifscheiben! Trennscheiben dürfen nur an der Schmalseite belastet werden, niemals seitlich. Zum Schleifen mittels Winkelschleifer stets Schleifscheiben verwenden.
126
1984
11/6 Metallbearbeitung Abb. 181
Oberen Flansch trennen ,
durch·
-
Träger um 180° drehen und zweiten Flansch trennen,
-
Träger abermals um 90° drehen, wenn Steg nicht vollständig getrennt Ist.
Trennen eines Doppel-T-Trägers
19fl4
127
11/6 Metallbearbeitung 5.7. Trennen mit dem Brennschneidgerät Das autogene Brennschneiden ist im Stahlbau (Schiffs· und Stahlkonstruktionsbau) ein weitverbreitetes Verfahren zum Schneiden von Stahlträgern, Stahlplatten und Profilstählen. Das Verfahren hat sich auch in Katastropheneinsätzen zum Befreien ein· geschlossener oder eingeklemmter Personen, Trennen verungiOckter Fahrzeuge sowie Beseitigen von Stahlhindernissen bewährt.
Abb. 182
-
Gerät aufrecht abstellen, Befestigungsriemen lösen, Schläuche knick- und drallfrei auslegen , Schneideinsatz am Griff. stUck arretieren
-
Stellschrauben der Druckminderer bis zum An· schlag herausdrehen,
Flaschenventile langsam öffnen (V• Umdrehung),
Inbetriebnahme des Brennschneidger/ites
128
1984
11/6 Metallbearbeitung noch: Abb. 182
Sauerstoffventil am GriffstUck öffnen (V.- V. Um· drehung), Druckminderventil auf Ar· beilsdruck einstellen,
-
-
Sauerstoffventil am GriffstOck vollständig öffnen, Azetylenventil nach Bedarf öffnen, Helz-Sauerstoffventil nach Bedarf öffnen,
-
Azetylenventil am Griff. stock öffnen ('/•- V. Umdrehung), Druckminderventil bei geöffnetem Sauerstoffventil auf Arbeitsdruck einstel len (materlalabhängig) Azetylen- und Sauerstoff· ventil schileBen
Gemisch anzOnden (Bren· nerkopf dabei vom Körper weg halten),
Schutzheim und Schutz· brille aufsetzen, Schutz· handschuhe anziehen,
-
Flamme ein regulieren.
Inbetriebnahme des Brennschneidgerlites
Beim autogenen Brennschneiden wird schmiedbares Eisen - unter Zusatz von reinem Sauerstoff -verbrannt. Das WerkstOck wird zunächst an einem Punkt der Trennsteile auf Hellrotglut erhitzt. Durch Öffnen des Sehneid-Sauerstoffventiles am Brenner wird sodann reiner Sauerstoff in das glutfiOssige Material geblasen. Der Stahl verbrennt und wird durch den Druck des Sauerstoffes aus der Schneidstelle herausgeschleudert. 198-4
129
11/6 Metallbearbeitung Die Heizflamme brennt während des gesamten Schneidvorganges unverändert weiter und hält so das Metall auf Hellrotglut KOhlt jedoch die Schneidstelle ab, so ist das Schneidsauerstoffventil am Brenner unverzüglich zu schließen und das Metall durch die Heizflamme erneut auf Hellrotglut zu bringen. Beachte: Für normal zugängliche Teile und langandauernde Schneidarbeiten normalen Schneideinsatz verwenden. Bei Soforteinsätzen und bei Schneidarbeiten in beengten Räumen Schneideinsatz lang oder Steck· schneideinsatz lang benutzen .
Bei Schneidarbeiten Sauerstoffventil und Schneidventil am Schneid· elnsatz vollständig öffnen. Zum Anzünden der Heizflamme zuerst das Heiz·Sauerstoffventil (kleines Handrad links am Griff) öffnen . Außerbetriebnahme des Brennschneidgerätes: 1. 2. 3. 4. 5.
Sehneid-Sauerstoffventil schließen, Azetylenventil schließen, Heiz-Sauerstoffventil schließen, Sauerstoff. und Azetylenflaschenventile schließen, Sauerstoff. und Azetylenventil am Griffstück öffnen und warten, bis alle Zeiger der Manometer auf "0" zurückgegangen sind. 6. Beide Druckminderer durch Linksdrehung der Stellschrauben bis zum Anschlag druckentlasten, 7. Sauerstoff- und Azetylenventil am Griffstück wieder schließen, 8. Schläuche aufrollen und in der Flaschenhalterung befestigen. Unfallverhütung:
-
Sauerstoff· und Azetylenflaschen stets in der Flaschenhalterung aufbewahren und transportieren Vor dem Zünden zunächst Sauerstotfventil, dann Azetylenventil öffnen Gerät möglichst weit entfernt vom Arbeitsplatz aufstellen Schläuche in ganzer Länge auslegen (Bewegungsfreiheit muß jedoch gewährleistet sein), nicht auf "Zug" beanspruchen Gasflaschen, besonders Azetylenflaschen, vor Sonnenbestrahlung , Wärmeeinwir· kung und vor Frost schützen Sauerstoffarmaturen öl· und fettfrei halten. Öl und Fett entzünden sich in reinem Sauerstoff von selbst Angeschlossene Brenner nicht in Werkzeugkisten oder Schubladen aufbewahren Flaschenventile bei Arbeitsunterbrechungen oder bei Beendigung des Brennschneidans schließen Bei Schneidarbeiten in Räumen für ausreichende Belüftung sorgen. Keinen reinen Sauerstoff verwenden!, Explosionsgefahr I Schneidarbeiten in der Nähe von brennbaren oder explosionsgefährlichen Gasen, Flüssigkeiten oder Stoffen sind verboten!
130
19ll4
11/6 Metallbearbeitung Bei Schneidarbeiten stets Schutzhelm, Schutzbrille und Lederschutzhandschuhe tragen!
-
-
Auf Entzündungsgefahr durch abtropfendes Schmelzgut achten, notfalls zündfähiges Material abdecken Unabsichtlich gelöschte (abgeknallte) Flamme nicht am glühenden Material zünden Bei Düsenwechsel auf gleiche Größen der Heiz· und Schneiddüse achten Nach Abschluß der Schneidarbeiten Brennschneidgerät sofort aus dem Arbeitsraum entfernen Geeignete Löschmittel bereithalten Ventile leerer Stahlflaschen geschlossen halten.
1. Änderung. Stand 1988
131
11/7 · Bearbeiten von Gestein
Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeines 1.1. Baustoff Stein und seine Verwendung Naturstein - Kunststein - Beton - sonstige Baustoffe - Bindemittel 1.2. Mauer· und Deckenarten Mauern aus Naturstein Mauern aus Kunststein Betonmauern Massivdecken
Seite 1
2 2
4 7
8 8 10 10 12 15
16
2. Werkzeuge zur Bearbeitung von Gestein
21
2.1 . Einfache Werkzeuge - Spitz· und Flachsteinmeißel - Spaltwerkzeug - Maurerhammer - Fäustel
21 21 21
2.2. Motorgetriebene Werkzeuge Elektro-Gesteinsbohrhammer BOSCH EW/UHK95 - Elektro-Bohr· und AufbrachhammerWACKER EHUB 10Y/220 - Elektro-Bohr· und AufbrachhammerWACKER EHUB 25/220 - Trennschleifer·Anbaugerät STIHL TS 50
3. Bearbeiten von Gestein
22 22 23 23
27 30 32 39
3.1 . Mauerdurchbrüche mit Meißel und Fäustel
39
3.2. MauerdurchbrUche mit Aufbrachhämmern
44
3.3. Deckendurchbrache
51
3.4. Trennen von Gestein
55
3.5. Trennen von Ton·, Steingut· und Betonrohren
58
11164
11/7 Bearbeiten von Gestein 1. Allgemeines Der Umgang mit und die Bearbeitung von Gestein sind im Technischen Hilfswerk Bestandteil der Vollausbildung. Diese Ausbildung beschränkt sich daher auf Tätigkeiten , die bei Bergungs- und Instandsetzungsarbeiten anfallen können. Die Ausstattung des THW mit Werkzeugen und Geräten ist danach ausgerichtet. Die im THW vermittelten Kenntnisse können somit nur einen Bruchteil dessen darstellen, was in Baubetrieben und handwerklichen Betrieben Ober die Bearbeitung von Gestein gelehrt werden muß.
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein 1.1. Baustoff Stein und seine Verwendung Die Mehrzahl der Bauwerke in der Bundesrepublik und in vielen anderen Ländern auch sind aus Stein errichtet . Die Baustoffe sind vorwiegend behauenes und unbehauenes Gestein, Kies, Sand , Kalk, Zement, Beton , Lehm, Gips, Marmor und Wasser. Sie alle werden von der Natur geliefert und aus Flußbetten, Kiesgruben, Steinbrüchen und Bergwerken gewonnen. Natursteine, die nicht unbedingt zu den Baustoffen zählen, bestehen aus Quarz, Dolomit, Gips, Kalkspat, Serpentin, Feldspat, Glimmer, Augit, Hornblende, Lenzit und Eisenverbindungen wie Magneteisenstein, Schwefelkies u. a.. Nach dem Mineralgehalt unterteilt man die Gesteinsarten in kieshaltige, tonhaltige und kalkhaltige Gesteine.
Tabelle 1 Gesteinsart
Gefüge
Farbe
Eigenschallen
vorherrschend weiß, zuwe ilen grau, rot, gelb oder braun
sehr hart, schwer zu bearbeiten, wasserbeständig, gut mörtelbindend
Verwendung Fundamente (Grundbau), Betonund Wasserbau Anm .: Sand und Kies sind hauptsächlich verwitterter Quarzfels
Quarzleis (Quarzit)
kristall inischkörnig
Granit
kristallinisch , grob- und feinkörnig
heil bis schwarz gesprenkelt
Porphyr
dicht
sehr hart, staubfrei , röti ich-grau, bräunlich, grün oder wetterfest, gut pol ierfähig grau bis schwarz.
Fundamente, Tür- und Fensterbekleidungen
Sandstein
feinkörnig , oft geschichtet, zuwe il en in Quadern brechend (Eibsandstein)
sehr verschieden, auch gefleckt, geadert und geflammt
untersch iedlich wetterfest, leicht zu bearbeiten, nicht pol ierfähig
Hausbau (in Deutschland der wichtigste natürliche Baustein)
hart bis sehr hart, polierfähig, wetterfest
Straßenbau, Hochbau. Wasserbau, Architektur
Kleselhaltige Gesteine
2
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein Tabef/e 2 Gesteinsart
Gefüge
Farbe
Eigenschallen
Verwendung
Tonschleier
schichtweiser durch Kohle grau, Niederschlag aus blau bis schwarz; feinem Schlamm durch Eisenoxide versch .-farbig
unterschiedlich hart, Dachschiefer, bricht in verschieden Mauerbekleidungen starken Platten
Basalt
innig gemengt, Bruch feinkörnig
bläulich bis grauschwarz
sehr hart (Stahl funkt am Basalt)
Pflaster- und Grundbau; pu lveresiert zu Wassermörtel verwendbar
Bimsstein
schwamm ig, blasig, schwimmt auf Wasser
weiß, gelb oder grau
schlecht wärmeleitend, gut mörtelb indend
TraB- oder Duckstein
matter erdiger Bruch
grau oder graugelb
Zur Herstellung von Schwemmsteinen für leichte Zwischenwände und Deckenfüllungen; Traß- oder Duckstein dient zur Herstellung von hydraulischem Mörtel
Lava
glasartig, glei chartig dicht oder porös
dunkelfarbig, z. T. braunrot
hart bis splitterig, sehr gut mörtelbindend
dicht für Außenmauern, porös für Innenmauern
Tonhaltige Gesteine Tabelle3 Gesteinsart
Gefüge
Kalkstein
grob bis feinkörnig, z. T. kugelkörnig (Oolith)
sehr verschi&den : unterschiedlich hart, weiß, bläulich, grau, pollerfählg, sehr gut zu verarbeiten gelblich, dunkel g&adert, .. marmoriert". schwarz
Fundam&nt- und Bausteine, Mörtel-. Zement- und Glasber<ung
Dolomit
wie Kalkstein
gelblich, blaugrau , braun
Kunstbau, Sockel, Brücken- und Wasserbau
Gipsspat blättrig
durchsichtig
weich
Marienglas
Gipsalabaster körnig-kristai I in
farblos oder gelb, grau, grün, rot
polierfäh ig (Marmorersatz)
Alabasterwerke. Vasen, Anm.: schar!
Gips
Farbe
Eigenschalten
wie Kalkstein , etwas härter und wetterbeständiger
Verwendung
~ebrannt :
ipsmörtet, Estrich; schwach gebrannt: Stuck Serpentin
Serpentinstein körnig bis dicht
hall- bis dunkelgrün sehr leicht zu gefleckt und geadert Aiabasterwerke ,
Ais Asbest faserig weiBlichgrau
Verkleidungen. Kamine
hoch feuerbeständig Asbestfasern (Asbestplatten)
Kalkhaltige Gesteine
1984
3
11/7 Bearbeiten von Gestein Die unterschiedlichen Eigenschaften der Steine - insbesondere hinsichtlich ihrer Druckfestigkeit- veranlaßte die Menschen, Steine selbst herzustellen. Hierzu wurden weniger feste Steinarten wie Sandstein, Kalk, Mergel, Lehm und Ton getrocknet, gemahlen und nach den verschiedensten Verfahren und durch Hinzufügen von Zusätzen wie Hochofenschlacke, Marmor, Zement, Flugasche, Treibmittel oder chemische Zusätze zu Kunststein verarbeitet.
Abb. 1
2
Häuser, Mauern, Burgen, Schlösser, Kirchen
BrOcken, Pfeile, Viadukte
Verwendungsbreite der Natursteine
4
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein Tabelle 4 Kunstalelnart
Bestandlalle
Farbe
Eigenachallen
Verwandung
weiß, grau-weiß oder gefärbt
Maßhaltig flächenparallel, rissefrei, Kurzbezelchnung&n : KSV und KSL
Außen-, lnnenwände, Schornsteine, Tunnelbauten, Pfeiler, Lochsteine besonders für Wohnungsbau geeignet
wie oben
grau-weiß
Kurzbezeichnung KSHbf
Außen· und lnnenwände, Ausfachungen
Kalksandlelchlslelne wie oben
grau-weiß
Kurzbezeichnung KSLeicht
Außen- und lnnenwände, Austaellungen
Granulierte grau-weiß Hochofenseil lacke mit Schlackenmehl , Kalk oder Zement gemischt
porig, dauernd härter werdend , Erhitzen bis Rotglut möglich Normalformat 11 ,5 x 24 x 7,1 cm
Hochbau, Fußwege, früher als HochofenSchlackenstein bezeichnet
Betonwerkslein nach DIN 18 500
Vorsatzschlcht, nach Farbenzerkl. Granit, usatz Sandstein, Marmor und Zement
sch !elf· und pollerfähig
Wandbekleidungen, Fußböden, Treppenstufen
Schaumbetonsteine
grau Sand, Zement, Wasser und chemis.che Zusätze
feuerbeständig, nagelbar, leicht, schlechter Wärmeleiter
Außen- und lnnenwände, Leichtwände, Fachwerk· ausmauerungen
Flugasche, gemahlene Schlacke, Kai k, Treibmittel (Aiupulver)
wie Schaumbetonsteine
wie Schaumbetonsteine
geringes Gewicht, feuerhemmend, wärmedäinmend, bel ausreichender Dicke wärmedämmend· schalldämmend
Außen- und lnnenwände, Leichtwände, Ausfachungen, Deckenfüllungen etc.
Kalksandstein als Kalk, Sand und a) Kalksandvollsteln Wasser, durch b) Kalksandlochstein heißen Dampf werden die Stoffe unt&r Druck Innig miteinander verbunden Kalksandhohlblock· ataln
mit zusätzl Iehen Treibmitteln
Hllllenalelna
(Vollsteine)
nach DIN 4165
Ylon-Sielne
(Gasbeton) nach Dl N 4165
Hohlblocksleine
nach DIN 18151 aus Leichtbeton
dunkelgrau
porige mineralische verschieden, je Zuschlagstoffe wie nach Farbe der Naturbims, Zuschlagstoffe Hüttenbims, Kesselach lacke, Ziegelspllt, Tuff, gebrochene Lavablöcke und hydraulische Bindemittel
Ungebrannte Kunststeine
1984
5
11/7 Bearbeiten von Gestein Abb.2
Kunststeine und ihre Verwendung
Tabelle 5 Eigenschalten Kunststeinart Bestandteile Farbe porös, Lehm , Ton, rot . braun Mauerzlegel nach Tonsch iefer, gelb, graugelb feuerbeständig , DIN 105 wärmespeichernd Magerung durch al Vollziegel b Hochlochziegel A Zusatz von Sand , c Hochlochziegel B Ziegel mahl, Asche o. ä. Stoffen erhöhter Wärmeschutz, geringes Gewicht
Verwendung für verputzte Außenwände, Hi ntermauerungen, Zwischenwände, Gewölbe Außen- und lnnenwände, Gerippe-
ausfachun~en , für Wohnungs au besonders geeignet
Vormauerziegel VMz
Rohstoffe wie vor ; rotbraun , dunkelbraun, frei von blaubunt leichtlöslichen Salzen, gute Tonaufbereitung erf order tich
Hochbauklinker KMz
besonders hart, frostbeständ ig bis zur Sinterung· gebrannt, glasige Oberfläche
Fassadenverblendungen, Einfriedigungen, Pfei ler, Freitreppen, Grundbau, Pflaster etc.
Porenziegel PMz
Zusatz von Sägemahl oder Braunkohlengrus
rotgelb
hochporös
Leichtwände, Erker, Dachgeschoßbauten
Langlochziegel LLz
Rohstoffe wie Mauerziegel
wie Mauerziegel
guter Wärmeschutz, geringes Gewicht
wie Hoch lochziegel A und B
Rlngmauer7legel nach DIN 1057
Rohstoff wie Mauerzlegel
wie Mauerzlegel
hart, frostbestän dig, Rechteck- und Keilform
freistehende runde Schornsteine
rotbraun, Sichtseite mit wie Vormauerz le~el Gesimse, Farbsalzlösung dunkelbraun, und Hochbaukiln er Fenstersohfbänke •. überzogen und bleubunt Gewölbe nochmals gebrannt ung lasiert und glasiert Daruber h1naus gehoren zu den gebrannten Stamen Dranagerohre, Stemzeugrohre, Fliesen, Kacheln, Schamottesteine und Terrakotta. Formklinker
-
-
-
Gebrannte Kunststeine
6
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein Im Hoch· und Tiefbau ist Beton ein nahezu unersetzbarer Baustoff. Beton bekam seine eigentliche große Bedeutung durch die Erfindung des Franzosen Monier im Jahre 1867, der bei der Fertigung von BetonkObeln die Wandungen verringerte, um Gewicht zu sparen . Die zwangsläufig verringerte Widerstandskraft der Wandungen glich er durch Einbetten eines Drahtgeflechtes aus. Es war die Geburtsstunde des Stahlbetons. Beton vermag lediglich Druckspannungen aufzunehmen, während er bei seitlicher Belastung bricht. Die bei jedem Bauwerk auftretenden Zug- und Scherkräfte werden vom eingebetteten Stahl (Stahlstäbe, Stahlgeflecht, Stahlmatten) aufgenommen. Auch die Druckaufnahme des Betons kann verbessert werden, indem besonders angeordnete Stahlstäbe zur Entlastung eingezogen werden. Seine besondere Wirksamkeit erhält Stahlbeton durch den Umstand, daß Beton am Stahl fest haftet, beide Stoffe eine annähernd gleiche Ausdehnungszah l haben und dadurch einen Innig verbundenen Baustoff bilden. Betori besteht aus einer Mischung von Zement + Zuschlagstoff + Wasser Unter Zuschlagstoff (auch "Grobes" genannt) versteht sich je nach Verwendungszweck des Betons Feinsand (bis 1 mm Korngröße), Grobsand (von 1-7 mm Korngröße), Feinkies (von 7-30 mm Korngröße) oder Grobkies (von 30-70 mm Korngröße). An Stelle von Fein- und Grobkies kann auch Splitt oder Steinschlag von entsprechender Korngröße verwendet werden. FOr Stahlbeton wählt man die Körnung nicht gröBer als30 mm. Es Ist davon auszugehen, daß im Hausbau Betonteile grundsätzlich mit einer Stahlbewahrung versehen sind. Lediglich Fundament und Kellerwände können von dieser Regel abweichen. Solche Fälle sind aber selten . Abb. 3
Stahlbeton und seine Verwendung
1984
7
11/7 Bearbeiten von Gestein Sonstige Baustoffe Trenn- und Zwischenwände, Decken, Dacheindeckungen, Verkleidungen, Dachausbauten, Wand - und Deckenisolierungen können aus Leichtbauplatten , Dämmplatten oder Asbestplatten hergestellt sein. Die Grundstoffe sind Bimskies, Naturbims, HOttenbims, Kesselschlacke, Ziegelsplitt, Sinterbims, Gips, natürliche und künstliche Fasern, Holzwolle, Torf, Kork, Schaumstoffe, Glas- und Steinfasern, Seegras, Schilfrohr, Metallfolien, Asbestfasern u. a.. Bindemittel Kalk, Gips und Zement zählen zu den Bindemitteln. Sie dienen sowohl zum Verbinden, Verputzen oder Verfugen von Kunststeinen als auch zur Herstellung von Beton.
Tabelle 6
Bindamittel
Bestandteile
Eigenschaften
Verwendung
Baukalk nach DIN 1060
Kai kstein, der unter der Sintergrenze gebrannt wird
Erhärtet nur in Verbindung mit der Luft
Maurer- und Putzarbeiten , Dün11ung, chemische lndustrre
b) Dolomitkalk
Kalkstein mit Magnesiumoxid, der unter der Sintergrenze gebrannt wird
Erhärtet nur in Verbindung mit der Luft
Maurer- und Putzarbeiten, Dün!ilung, chemische lndustrre
c) Karbidkalk
Abfallprodukt bei der Azetylengasgewinnung
enthält meist Verunreinigungen
untergeordnete Maurerarbellen
d) Wasserkalk
Mergel iger Kai katein wird unterhalb der Sintergrenze gebrannt
Verfestigung an der Luft und schwach unter Wasser
Maurerarbeiten, besonders für Außenputz; Säcke mit Beschriftung und einem schwarzen Streifen
e) Hydraulischer Kalk
Kalksteinmergel wird unterhalb der Sintergrenze gebrannt mit oder ohne Zusatz von hydraul. Stoffen wie Hochofenschlacke, Traß usw.
erhärtet vorwiegend hyd rau I isch (unter Wasser)
Maurerarbeiten, besonders für Außenputz. Säcke mit zwei schwarzen Streifen
Geeigneter Mergel, der unter der Sintergrenze gebrannt wird
erstarrt frühzeitiger
a) Weißkalk
f) Hochhydraulischer
Kalk
g) Romankalk
Maurerarbelten, besonders für Außenputz. Säcke mit drei schwarzen Streifen Maurerarbeiten, besonde rs für Außen putz. Säcke mit 3 schwarzen Streifen
Bindemittel
8
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein noch: Tabelle 6
Bindemitlei
Bestandteile
Eigenschallen
Verwendung
Baugips nach DIN 1168
Gipsstein , wird bei 120 .. 180° C erbrannt und fein gemahlen
versteift nach dem Anrühren nach wenigen Minuten
Stuck·, Putz- und Modellarbeiten
b) Putzgips
wird bei höherer Temperatur erbrannt
läßt sich länger an der Decken- und Wandputz Putzfläche bearbeiten
c) Hartputzgips
wird durch besondere Verfahren erzeugt
Herstellung von Putz mit größerer Härte
d) Estrichgips
völlige Entwässerung versteift und erhärtet durch hohe Temperaturen langsam
Fußböden, Estrich
e) Marmorgips
Stückgips mit Alaun getränkt und gebrannt
Ausfußen von Wand Iiesen
Elsenpor11andzement EPZ nach DIN 1164
17 Teile Kalk und 10 Te ile Tonerde , Kieselsäure u. Eisenoxid innig gemischt, bis Sinterung gebrannt und gemahlen
a) Stuckgips
Elsenoortlandzement EP 70 Gewichtsteile nach DIN 1184 Portlandzementkll nker mit 30 Gewichtstellen basischer Hochofenschlacke vermahlen Hochofenzement HOZ nach DIN 1164
15 .. 69 Gewichtsteile Portlandzementklinker mit 85 .. 31 Gewichtsteilen Hochofenschlacke fein vermahlen
versteift langsam und wird sehr hart
Decken- und Wandputz
Maurer-, Putz-, Betonund Stahl betonarbeiten Bindet unter Wasser. Drei Güteklassen: Zement 275, 375, 475. Zahlen geben Mindestdruckfestigkeit Maurer-, Putz-, Beton· und Stahlbetonarbeiten, nach 28 Tagen Wasserlagerung an . Nur normal bindende Zemente verwenden, die 1 Std . nach Wasserzusatz zu Bauten Im Meerwasser erstarren beginnen Maurer-, Beton- und Stahlbetonarbelten, Bauten Im Meerwasser. Frisch verwenden I
Sulfathüttenzement SHZ bas ische Hochofenschlacke aus der nach DIN 4210 Eisenerzeu~ung und Rohgipsstein
Güteklassen wie vqr. Säcke sind mit drei schwarzen Schrägstreifen versehen
Beton· und Stahlbetonarbeiten
Weißer Portlandzement
wie Portlandzement, jedoch arm an Eisenoxid
wei ße Farbe; Festigkeit wie hochwertiger Zement
Putz- , Fug- und Vorsatzbeton, Kunststein
Traßzement nach DIN 1167
30 (40) Gewichtsteile Traß + 70 (60) Gewichtslei le Portlandzement
verdichtet den Mörtel und macht ihn geschmeidiger
für dichten Beton bei Grundwasserbauten
Mischbinder nach DIN 1164
erhärtet langsam. wasserbindende Druckfestigkeit = Zuschlagstoffe mit Anregern (Kalk, Zement, 150 kpl cm' (28 Tage Wasserlagerung) Gips) fabrikmäßig vermahlen
als Ersatz für KalkzementmörteL Betonbautelle gern . DIN 1047
Bindemittel
1984
9
11/7 Bearbeiten von Gestein 1.2. Mauer· und Deckenarten Im Laufe der Geschichte sind im Bauwesen gewaltige Fortschritte zu verzeichnen . Das betrifft sowohl den Baustil als auch die Bauausführung selbst. War der Mensch ursprünglich auf Baustoffe angewiesen, die er in seiner nächsten Umgebung fand (Holz, Naturstein), so ist er heute in der Lage, jeden gewünschten Baustoff zu beschaffen und einzusetzen. Zeugen für den Mangel an statischen Kenntnissen unserer Vorfahren sind zahlreiche erhaltene Bauwerke des Altertums (Brocken, Viadukte, Straßen, Theater, Kirchen etc.) sowie auch noch Bauwerke des Mittelalters, die vielfach unter einem for unsere Begrif· fe enormen Materialaufwand errichtet wurden. Erst die Erfahrung, daß sich die Belastbarkeit eines jeden Baustoffes ermitteln, bestimmen und mit Hilfe gewisser Verfahren verbessern läßt, öffnete den Weg for moderne Bauweisen. Im Vergleich zur Vergangenheit lassen sich heute auf Grund statischer Berechnung ungleich größere Höhen und Spannweiten bei geringerem Malerialaufwand erzielen. Im Wohnungsbau wurde Naturstein vorwiegend zur Errichtung der Keller- und Außenwände verwendet. Die Wandstärken betragen 50-80 cm, in Ausnahmefällen auch darOber. Als Verbindungsmittel diente Kalkmörtel (Sand + Kalk + Wasser). Bei Mauern aus Naturstein unterscheidet man - Zyklopenmauerwerk, Bruchstein mauerwerk, hammerrechtes Schichtenmauerwerk, unregelmäßiges Schichtenmauerwerk, regelmäßiges Schichtenmauerwerk, Quadermauerwerk und gemischtes Mauerwerk (Mischmauerwerk). Abb. 4
ZyklopenmauetWerk besteht aus Bruchsteinen, de· ren Sichtflächen zum Teil bearbeitet und - wenn möglich - im Verband satt im Mörtel verlegt sind.
Zyklopenmauerwerk Abb. 5
BruchsteinmauetWerk besteht aus nur wenig be· arbeiteten Bruchsteinen, die Im gesamten Mauerwerk im Verband satt Im Mörtel verlegt sind. Die Schichthöhen sind sowohl in der vorderen als auch in der hinteren Schicht ungleich.
Bruchsteinmauerwerk
10
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein Abb. 6 Beim hammerrechten SchichtenmauetWerk sind die Steine an der Sichtfläche mit ca. 12 cm tiefen Lager· und Stoßfugen versehen, die etwa rechtwinkelig zueinander verlaufen. Die Schichthöhen können innerhalb einer Schicht wechseln .
Hammerrechtes Schichtenmauerwerk Abb. 7
Das unregelmäßige SchichtenmauetWerk besteht aus Steinen mit bearbeiteten Lager- und Stoßfugen in einer Tiefe von mindestens 15 cm . Die Fugenstärke kann bis zu 3 cm betragen, die Schichtenhöhen wechseln mäßig.
Unregelmäßiges Schichtenmauerwerk Abb.B
Beim regelmäßigen SchichtenmauetWerk wechselt die Schichthöhe innerhalb einer Schicht nicht.
Regelmäßiges Schichtenmauerwerk Abb. 9 Das QuadermauetWerk besteht aus genau nach Maß bearbeiteten Natursteinen mit durchgehenden Lager- und Stoßfugen. Quadermauerwerk kann auch ohne Mörtel angetroffen werden . Die Lagerflächen sind dann völlig eben geschliffen.
Quadermauerwerk
1984
11
11/7
~'·'
Bearbeiten
Ve:·>">":··
Flachmeifjel
Bohrkrone mit Kreuzschneide
3 I
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Spitzeisen
Hohlbohrstange
Bohr- und Aufbrachwerkzeuge Abb. 41
-
Bohrhammer mittels Stekker an Steckdose oder am anNotstromaggregat schließen,
-
Bohrhammer am Objekt ansetzen und Schalter am Griff betätigen.
Umschaltgriff fOr Schlagen und Bohren.
Inbetriebnahme des Bohr- und Aufbrachhammers
Umstellen von Bohren auf Schlagen: Umschaltgriff am Zylindergehäuse bis zur Rasterung drehen. Umstellen von Schlagen auf Bohren: Umschaltgriff am Zylindergehäuse entriegeln.
1984
31
11/7 Bearbeiten von Gestein Das Trennschielter-An baugerät STIHL TS 50 in Verbindung mit dem Kraftkopf der Motorsäge STIHL 051 AV kann mit den entsprechenden Schleifscheiben zum Schneiden von Metallen (Stahl , Grauguß, Elektron, Magnesium, Kupfer, Messing, Zink, Bronze) sowie zum Trennen von Tonrohren, Zementrohren, Ziegeln, Kunststeinen , Kalksteinen, Sandsteinen, Bimssteinen und von Beton verwendet werden . Abb. 42
Gashebel
Motor· und Sägeteil der Motorsäge STIHL 051 A V Abb. 43
Trennschleifer-Anbaugerllt STIHL TS 50 mit Motorteil
32
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein Technische Daten für Motorsäge Motorteil
Motor Hubraum Motorleistung Zündanlage Zündkerze Kraftstoff-Gemisch Tankinhalt Verbrauch
Sägeteil
Schn ittlänge Sägekette Kett enschmierung Schmieröltankinhalt
Abmessungen
Gewicht
1-Zyli nder-Zweitakt-Otto-Motor 89cm' 5,8 PS (4,27 kW) Schwung-MagnetzOndung BOSCH WKA 145 T 6 Benzi n/ÖI (SAE 30) 40 : 1 bei Verwendung von STIHL-Speziai·Zweitaktmotorenöl 0,91 ca. 1,2 bis 1,41 pro Arbeitsstunde 530mm Hobelzahnkette Sägekettenöl oder ersatzweise Motorö l: Sommer = SAE 30 W inter = SAE 10 oder 20 0,6 1
Länge ohne Sägeschiene Länge mit Sägesc hiene Länge mit Tren nschleifer-Anbaugerät Breite Höhe
480 mm 1000mm
mit Sägeschiene mit Trennschleifer-Anbaugerät
11 ,5 kg
850mm 260mm 310mm
14,0 kg
Beachte; Bei Betrieb des Motorteiles mit Trennschleifer ist das Luftfiltersystem TS 510 zwingend erforderlich. Bei Verwendung des Filters der051 AV besteht Gefahr der kurzfrist igen Zerstörung des Motorteils.
I
Abb. 44
Krattstofttankverschluß
Motorteil (Rückseite) Technische Daten für Trennschlelfer-Anbaugerät Trennschleifscheiben
' Abmessungen
Gewicht
1984
f or Stah l f OrStein Sehn itt iefe
300 mm 0 , 3 mm dick 300 mm 0 , 3 mm dick tOOmm
Länge m it montierter Trennschei be Breite Höhe
840mm 350 mm 350mm
mit Trennschei be Trennscheiben
0,5 kg 4,5 kg
33
11/7 Bearbeiten von Gestein Die Motorsäge besteht aus Motortell
mit Motor, Kraftstofftank, Anwerfvorrichtung, Handgriff mit Gashebel, Gashebelsperre und Halbgasknopf, KurzschluB~chalter, Starthebel, Luftfilter, Griffrohr, Kettenschmleröltank und Ölpumpe, Zündkerze und Dämpfer
Sägeteil
r:rit Fliehkraftkupplung und Kettenantriebsrad, Führungsschiene mit Oleintrittsbohrungen, Sägekette und Kettenraddeckel mit Krallenan· schlag
Trennschleifer·Anbaugerät
mit Trennschleifarm, vorderer und hinterer Keilriemenscheibe, Keilrie· men, Antriebswelle für Schleifscheibe sowie Schutzhaube mit Spann· mutter
Zubehör
1 Stück Kettenschutz aus Skai 1 StOck Schweißerschürze 1 Stück Kunststoff-Kombikanister für 5,51 Gemisch und 2,0 I Ketten· schmieröl 1 Stück Werkzeugtasche mit Inhalt 1 Stück Keilriemen (Ersatz) 3 Stück Hobelzahn-Sägekelten in Klarsichtkasten 5 Stück Trennscheiben fOr Stahl 5 Stück Trennscheiben für Stein
Abb. 45
Anbau der Sägeeinrichtung
34
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein Abb. 46
Anwertseil langsam heraus· ziehen. bis Widerstand (Kompression) zu spüren ist . .
Nach dem Anspringen des Motors Griff festhalten und langsam in Ausgangsstel · lung zurückführen
Beachte: Nach der ersten Zündung beim Star· ten Startklappe öffnen (Starthebel auf Stellung "I" stellen) und weiter starten, bis Motor an· springt.
Starten der Motorsiige
Beachte: Mischung 40 : 1 nur bei Verwendung von STIHL·Speziai·Zweitaktöl einsetzen. Im Regelfall Mischung 25:1 verwenden. Anwerfen möglichst auf einer Holzunterlage.
I
Zum Abschalten der Motorsäge Gashebel loslassen und Kurzschlußschalter auf Stellung "0" stellen . Zum Abbau der Sägeeinrichtung ist wie folgt zu verfahren : 1. Beide Sechskantmuttern am Kettenraddeckel leicht lösen 2. Spannschraube mittels Schraubendreher durch Linksdrehung bis zum Anschlag zurockdrehen 3. Sechskantmuttern am Kettenraddeckel vollständig lösen und Kettenraddeckel abnehmen 4. Führungsschiene mit der Sägekette von den Stiftschrauben abziehen 5. Kettenraddeckel wieder aufsetzen und Sechskantmuttern aufschrauben und festziehen.
1984
35
11/7 Bearbeiten von Gestein
An- und Abbau des Trennschleifer-Anbaugerätes am Motorteil
I
Beachte: Bei der Montage des Anschlußstückes (Trennschleiferarm) ist mit dem Handballen auf die Kupplung zu drücken, damit durch die Wellfeder, die in der Keilriemenscheibe sitzt, die Verbindung zwischen Keilriemenscheibe und Kupplung hergestellt wird. Zum Verbinden des Trennschleiferarmes mit dem Motorteil sind die verlängerten Sechskantschrauben zu verwenden .
Abb. 48
Zum Spannen des Keilriemens sind die drei Sechskantmuttern am Trennschleiferarm sowie die Spannmutter der Schutzhaube zu lösen. Dann Kombischlüssel zwischen angegossene Nase und hintere Schraube stecken. Durch Gegendrücken des Kombischlüssels und Anziehen der Schrauben wird der Keilriemen ge· spannt. Die richtige Keilriemenspannung ist hergestellt, wenn sich der Keil· riemen etwa eine Fingerbreite durchdrücken läßt. Spannen des Keilriemens
36
1. Ändarung. Stand 1988
11/7 Bearbeiten von Gestein Abbau des Trennschleiferarmes:
1. Verlängerte Sechskantmuttern lösen [vgl. Abb. 47 (4)] 2. Abdrückschraube in die Gewindebohrung des Trennschleiferarmes einschrauben und
Trennschleiferarm so von der Kupplung abdrücken [vgl. Abb. 47 (5)] 3. Kettenraddeckel aufsetzen und normale Sechskantmuttern aufschrauben. Abb. 49
-
Welle mit Steckdorn blok· kieren, dazu Steckdorn in die ovale Öffnung neben der Antriebswelle in eine Speiche der Keilriemenscheibe stecken,
-
mit Kombischlüssel Sechskantschraube lösen und herausdrehen,
Beim Einbau Trennscheibe zwischen beide Druckschel· ben legen, in die Schutzhau· be einführen und mittels Sechskantschraube auf der Antriebswelle festschrauben.
Auswechseln der Trennscheiben
Beachte: Beim Einbau der Trennscheibe muß die linke Druckscheibe mit der Aussparung richtig auf der Spannhülse sitzen.
Merke:
I
Beim Betrieb des Motorteils mit Trennschleifer steht der Regelgriff der Ölpumpe seitlich unterhalb des Filterdeckels stets auf der Markierung"·"!
Unfallverhütung
Trennschleifgerät nicht mit laufender Trennscheibe transportieren -Motor abstellen Trennschleifer stets mit Vollgasstellung betreiben Während des Schneidans Trennschleifer nicht verkanten (Bruchgefahr!) Beim Arbeiten mit dem Trennschleifer Schutzbrille, Schutzheim und Lederschutzhandschuhe tragen . Nicht rückwärts gehen
1. Änderung, Stand 1988
37
11/7 Bearbeiten von Gestein -
Schutzhaube so einstellen, daß Unterkante Schutz und Schneidrichtung parallel verlaufen
-
Keilriemenspannung nicht bei laufendem Motor prüfen Vor dem Wechsel von Keilriemen oder Schleifscheibe Motor abstellen Mit dem Trennschleifer nicht Ober Schulterhöhe hinaus arbeiten. Gefahr durch Schleifstaub, Funken und Auspuffgase
Für den Betrieb und die Unfallverhütung für Motorsägen siehe Abschnitt 11/5- Holzbearbeitung . Für die Bearbeitung voo Gestein kann weiter der Trennschleifer BOSCH 1000 w wie er ' im Abschnitt 11/6 · Metallbearbeitung beschrieben ist, eingesetzt werden.
38
1964
11/7 Bearbeiten von Gestein 3. Bearbeiten von Gestein Die Gesteinsbearbeitung umfaBt vorwiegend das Herstellen von Mauer- und Deckendurchbrüchen, das Zerkleinern von Trümmerteilen sowie das Trennen von Rohren aus Beton und Steingut. Vorsicht beim Trennen von Rohren im Zuge der Anlage eines Mauerdurchbruches. Es besteht Gefahr der Überflutung durch zerstörten Vorfluter.
3.1. Mauerdurchbrüche mit Meißel und Fäustel Durchbrüche an Außenmauern, Kellerwänden oder Erdgeschoßmauern werden lediglich dann notwendig, wenn ein Eindringen in das Gebäude an anderer Stelle nicht möglich ist. Unfallverhütung: - Zu durchbrechende Wand auf Tragfähigkeit kontrollieren (Mauerrisse, Belastung der Wand durch Rutsch flächen). Stets mit Schutzbrille und Schutzhandschuhen arbeiten!
Beim Durchbrechen von Mauern aus Naturstein an der festgelegten Wandsteile zunächst den größten Stein herausschlagen. Hierzu den Mörtel um den betreffenden Stein so tief wie möglich mit Meißel und Fäustel entfernen, um festzustellen, ob Stein hinten breiter wird. Wenn das der Fall ist, dann einige benachbarte Steine zuerst entfernen.
Abb. 50
Lösen des Mörtels aus der Fuge
Nach Freilegen der Fuge Stein mittels Brechstange oder Einfach-Spitzhacke unter leichtem Hebeln herausbrechen. 1984
39
11/7 Bearbeiten von Gestein Beachte: Mauerdurchbrüche so anlegen, daß die Arbeiten ohne Behinderung vonstatten gehen, das Durchsteigen ohne Anstrengung möglich ist und der Durchbruch nach Bedarf nach unten erweitert werden kann . Die ersten Steine grundsätzlich vorsichtig lösen und auf jeden Fall vermeiden, daß Material in den Raum hinter der Mauer fällt (Verletzungsgefahr fOr dort befindliche Personen!). MauerdurchbrUche nach oben stets dachförmig gestalten. in einem Mauerwerk aus Kunststeinen steht jeder Stein unter Spannung (Zwang). Die Spannung wird durch den Druck aller Bauteile auf das Mauerwerk verursacht. Durch die Anordnung der Steine des Mauerwerks sowie durch die senkrecht wirkende Last von Decke und Dach lieBe sich (theoretisch) jedes Gebäude ohne Zuhilfenahme von Mörtel errichten . Allerdings wOrde ein solches Gebäude infolge seitlicher Belastung zusammenfallen.
Abb. 51 Das Durchbrechen einer Ziegel· steinwand läßt sich erleichtern, wenn man die Spannung in dem be· treffenden MauerstOck aufhebt. Das erfolgt beim Arbeiten mit Mei· Bel und Fäustel, indem man zunächst die mittlere Läuferreihe des angerissenen Durchbruchs besei· tlgt.
Reihenfolge der herauszubrechenden Mauerziegel hier: Ziegel ·im Blockverband
40
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein Abb. 52
- Mittleren Ziegelstein der Läuferreihe durch Entfernen des Mörtels freilegen,
-
Läuferstein mittels MeiBel und Fäustel an mehreren Stellen spal· ten und stückweise herausbrechen. ln schwierigen Fällen Klaue der Brechstange zum Herausbrechen verwenden.
-
Lin.ken und rechten Läuferstein in gleicher Weise entfernen ,
-
Binder-(Kopf-)steine Ober und unter der Läuferschicht herausbrechen .
Herstellen eines Mauerdurchbruchs in eine 1V.-Steln-Ziegelwand
Der Mauerdurchbruch wird nach oben und unten (wie angerissen) Stein um Stein erweitert. Ein solcher Durchbruch reicht aus, um den dahinter liegenden Raum zu erkunden.
1984
41
11/7 Bearbeiten von Gestein Abb. 53
Fertiger Mauerdurchbruch Abb. 54
Sind nach dem Durchbruch Verletzte auf Krankentra· gen abzutransportieren, so Ist der Durchbruch nach unten bzw. nach oben zu erweitern. Die Steine sind nach unten so weit herauszuneh· men, daß die Tn!lger beim Transport nicht stolpern. Der Zeltbedarf zum Herstellen eines Mauerdurch· bruchs Ist je nach Stelnart, Wandstarke und Art des Mörtels unterschiedlich.
Erweitern des Mauerdurchbruchs
Klinkerwände erfordern einen wesentlich größeren Arbeitsaufwand als Wände aus Hohlblocksteinen. Abb. 55
MauerdurchbrUche lassen sich auch mittels Ein· fach·Spitzhacke und Vorschlaghammer herstellen, wenn genogend Platz zum Arbeiten vorhanden ist. Die gleichen Werkzeuge können auch zum Erweitern eines Durchbruchs benutzt werden.
Mauerdurchbruch mittels Einfach-Spitzhacke und Vorschlaghammer
42
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein Abb. 56 Beim Herstellen eines Durchbruchs sowie zum Erweitern desselben leistet die Brechstange wertvolle Hil· fe, so z. B. beim Herauslösen der Steine.
Handhabung der Brechstange beim Lösen von Steinen
Unfallverhütung:
Brechstange nicht an der Klaue oder an der Spitze anfassen, sondern stets unterhalb derselben.
43
11/7 Bearbeiten von Gestein 3.2. Mauerdurchbrüche mit Aufbrachhämmern Das Durchbrechen von Mauern mit Aufbrachhämmern ist nur dann zulässig, wenn man davon ausgehen kann, daß die Tragfähigkeit des Mauerwerks nicht beeinträchtigt ist oder das Mauerwerk durch die Erschütterung der Hammerschläge in Mitleidenschaft gezogen wird. Aus Kunststeinen gemauerte Keller- und Außenmauern im Bereich des Erdgeschosses und des ersten Stockwerks sind in der Regel 36,5 cm-49 cm dick. Es ist daher zweckmäßig, zum Bohren der Löcher die schweren Aufbrachhämmer zu benutzen. Umfang des Durchbruchs und Bohrlöcher sind entsprechend zu markieren.
Abb. 57
Kreuzverband
Blockverband
Markieren des Durchbruchs und der Bohrlöcher
Die in Abb. 57 enthaltenen Zahlen dienen als Anhalt für die Reihenfolge der herauszubrechenden Steine. Während beim Arbeiten mit Meißel und Fäustel die Spannung aus dem Mauerwerk durch Entfernen der Läuferschicht herausgenommen wird, erfolgt die Aufhebung der Spannung beim Arbeiten mit dem Aufbrachhammer durch Herausnehmen der Binder· schicht (auch Kopfsteinschicht genannt). Der Aufbrachhammer wird mit der Bohrkrone am mittleren Binder angesetzt und der Stein in der gesamten Mauerdicke durchbohrt. Diese Maßnahme erleichtert das Führen des Bohrers.
44
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein Abb. 58 2
-Bohrlöcher herstellen,
- Kopfsteine herausnehmen
Herausnehmen der Spannung aus dem Mauerwerk
Beachte: Das mittlere (erste) Bohrloch dient zur Feststellung der Mauerdicke und
zugleich als Luftzufuhr für evtl. eingeschlossene Personen.
I
Nicht nur ein sondern gleichzeitig mehrere Spaltwerkzeuge eintreiben . Keilbacken hierzu in jedes zweite Bohrloch stecken und Treibkeile nacheinander gleichmäßig einschlagen .
Abb. 59
Zur Erleichterung der Bohrarbeiten ist es ratsam , ein entsprechend vorgefertigtes Brett unter das Schiagwerkgehäuse oder unter die Bohrstange zu setzen. An den Aufbrechhammer WACKER EHUB 25/220 kann das untere Griffstück montiert werden, um das Bohren in der Waagerechten durch einen oder zwei weitere Helfer zu unterstützen.
Vorgefertigtes Brett zur Bohrhammerfahrung
1984
45
11/7 Bearbeiten von Gestein Abb.60
r:ilfy /1~ ~
Das Herausbrechen der Stege in den Bindern erfolgt durch Ansetzen mehrerer Spaltwerkzeuge oder mit Httfe des Bohrhammers mit eingesetztem Spitzeisen. Die Spaltwerkzeuge sind so anzusetzen, daB sich zum Zartrammern der Stege der Druck der Keilbacken seitlich auswirkt. Das Herausbrechen der restlichen Steinteile läßt sich mittels Meißel, Einfach-Spitzhacke oder Brechstange vorneh· men.
A•
~r) Eintreiben der Spaltwerkzeuge Abb. 61 2
Erste Phase des Durchbruches
Vollständiger Mauerdurchbruch
Phasen eines Mauerdurchbruches Abb. 62
Die Anordnung der Bohrlöcher ist so ausgelegt, daß sich wenigstens zwei Obereinander liegende Steine lösen können. Die Spaltwerkzeuge werden zum HerauslOsen der Steine mit Druckwirkung zur bereits hergestellten Offnung angesetzt.
Ansetzen der Spaltwerkzeuge mit Druckwirkung nach unten bzw. nach oben
46
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein Beachte: Mauerdurchbrüche nach oben stets dachförmig ausbilden .
•
Bei Bohrarbeiten Brille, Schutzheim und Lederschutzhandschuhe tragen (keine Kunststoffhandschuhe wegen Schweißnässe I). Durchbrüche so anordnen , daß in bequemer Arbeitshöhe gearbeitet werden kann. Für den Transport von Krankentragen oder Schleifkörben Durchbruch nach unten so erweitern , daß Stolpergefahr ausgeschlossen ist. Bei Bohrarbeiten innerhalb eines Gebäudes für ausreichende Belüftung sorgen oder Schutzmaske aufsetzen . Unfallverhütung: Beim waagerechten Bohren Kopf des Bohr- und Aufbrachhammers nicht gegen den Leib drücken, sondern Bohrer nur mit den Armen führen und drücken. Beim Arbeiten mit Spitzhacke und Vorschlaghammer muß ausreichend Platz vorhanden sein. Durchbrüche durch Betonwände erfordern viel Zeit und Arbeitsaufwand. Sie sind nur unter Zuhilfenahme von Aufbrachhämmern sinnvoll.
Abb. 63
in der Mitte der Markierung zunächst eine waagerechte Bohrung ansetzen. Sie dient zur Ermittlung der Mauerdicke und ggf. der Luftzufuhr.
Abmessungen eines Durchbruches in 30 cm dicker Betonwand
Der Abstand der folgenden Bohrlöcher beträgt je nach Betonhärte 10-20 cm. Die Betonhärte läßt sich erst bei der ersten schrägen Bohrung feststellen, indem man die Brüchigkeit des Betons beim Herausbrechen des Steges mittels Spaltwerkzeug prüft. Erst dann ist der Bohrlochabstand zu bestimmen. 1984
47
11/7 Bearbeiten von Gestein Abb. 64
0 •
t 8 -1 MI , I
Erste Bohrung schrag zum mittleren Bohrloch herstellen,
Steg mittels Spalt· werkzeug herausbrechen, dabei Harte des Betons profan.
zweites Bohrloch bohren und Steg ent· fernen ,
Beachte: samtliehe Bohrlöcher sind durchgehend zu
-
bohren !
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Erweitern der Mauervertie fung durch Bohren welle· rer LOcher und Herausschlagen de r Betonstege
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abwechselnd die fol· genden Bohrlöcher bohren und die Stege herausschlagen.
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krelsförmig um die bereits fertige Vertiefung,
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24
zum Durchbrechen der Mauer Spaltwerkzeuge ln die ersten Bohrlöcher einsetzen und durch Eintreiben der Treibkeile restliches Stegmaterial beseitigen.
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Der entstandene Mauerdurchbruch wird nunmehr erweitert, Indem man die Stege zwischen der Öffnung und der zweiten Bohrlochreihe herausbricht, weitere waagerechte Bohrlöcher herstellt und das restliche Stegmaterlai mit Spaltwerkzeugen entfernt.
Durchbruch einer Betonmauer in runder Form
48
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein Je nach Aufgabenstellung kann d ieser Durchbruch auch nach unten erweitert werden. An der oberen Seite des Durchbruches muß jedoch die bogen- oder dachförmige Form erhalten bleiben. Sofern in Betonwänden Stahlbewehrungen enthalten sind, muß der Beton so weit herausgebrochen werden, bis die Rundelsen der Bewahrung mittels Bolzenschneider, Trennschleifer oder Brennschneidgerät durchgetrennt werden können. Unfallverhütung:
Rundelsen entweder dicht am Beton abschneiden oder als lange Stahlstange nach Möglichkelt um die Maueröffnung herumbiegen (Verletzungsgefahr beim Einsteigen!) Beim Bohren der Löcher und Herausbrechen des Betons Schutzbrille, Schutzheim und Lederschutzhandschuhe tragen
Abb. 65
Trennen mittels Bolzenschneider ...
... oder Trennschleifer
Trennen der Stahlbewahrung
Das Durchbrechen einer Betonwand kann auch nach der Schlitzmethode erfolgen. Zum Herstellen des Schlitzes werden die Bohrlöcher waagerecht angeordnet und in der gesamten Mauerdicke gebohrt. Daher sind die Abstände der Bohrlöcher nicht größer als 10 cm zu wählen.
1984
49
11/7 Bearbeiten von Gestein Abb. 66
0 Oc:n:Jecn:JO 0 3
-
Bohrlöcher für den Schlitz herstellen,
-
2
Stege zwischen Bohrloch 2 und 1 bzw. 3 und 1 ent-
fernen ,
loop~ •~apo I Stege zwischen Bohrloch 4 und 2 bzw. 5 und 3 besei tigen und
I· .... ··I ~ ca. 70cm- - . l
-
die be iden äußeren Stege herausbrechen.
Fertiger Mauerschlitz
Mauerquerschnitt mit durch· gehendem Schli tz
D
.
.
Bohrlöcher oberhalb des Schlitzes herstellen und Stege herausbrechen,
-
Bohrlöcher unterhalb des Schlitzes bohren und Stege entfernen.
Begonnener Mauerdurchbruch
Durchbrechen einer Betonmauer nach der Schlitzmethode
Der Mauerdurchbruch ist nach oben dachförmig auszubilden. Die Form ergibt sich aus den nach innen versetzt angeordneten Bohrlöchern jeder Bohrlochreihe. Auch ein nach dieser Methode hergestellter Durchbruch kann nach unten erweitert werden.
I
Beachte: Zum Herausbrechen der Stege beim Herstellen des Schlitzes kann auch
der Aufbrachhammer mit eingesetztem Spitzeisen verwendet werden.
Unfallverhütung:
-
Beim Herstellen von Mauerdurchbrüchen darauf achten, daß keine tragenden Stützen oder Pfeiler- besonders bei Kellerwänden im Stahlbeton-Skelettbau- durch· brochen werden Bei allen Meißel-, Bohr-, Schweiß- und Trennarbeiten Schutzbrille, Schutzheim und Lederhandschuhe tragen
Bei Schneidarbeiten innerhalb eines Raumes für ausreichende Belüftung sorgen. Keinen ·Schneidsauerstoff verwenden! Explosionsgefahr! - Bei mangelnder Belüftung Atemschutz einsetzen!
50
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein 3.3. Deckendurchbrüche Deckendurchbrüche lassen sich sowohl von unten nach oben als auch von oben nach unten herstellen. Je nach Art der Decke kann der Durchbruch mit einfachen Werkzeugen (Meißel, Fäustel, Einfach-Spitzhacke, Vorschlaghammer, Spaltwerkzeuge, Brechstange), bei Fertigteil· oder Stahlbetondecken mit Bohr· und Aufbrachhämmern vor· genommen werden . Um welche Deckenart es sich im einzelnen handelt, läßt sich mangels äußerer Merk· male nur schwer oder Oberhaupt nicht feststellen. Eine Ausnahme bilden Kellerdekken, sofern sie als Gewölbedecke ausgebildet oder unverputzt geblieben sind. Bei schlecht verputzten Decken ist der Verlauf der Träger bisweilen sichtbar. Bei Durchbrüchen durch Gewölbedecken ist äußerste Vorsicht geboten. Obwohl sämtliche Ziegel vermörtelt sind, besteht Gefahr, daß sich beim Herausschlagen der ersten drei hintereinander liegenden Läufersteine auch benachbarte Steine lösen. Ein Durchbruch ist daher nur in der in Abb. 69 beschriebenen Art anzulegen, damit die übrigen Ziegel unter Spannung verbleiben. Abb. 67
-
Etwa mittig des Gewölbes drei Ziegel steine mit Meißel und Fäustel herauslösen,
neben der Öffnung Durchbruch erweitern, dabei ersten und letzten Ziegel der versetz· ten Läu ferrei he halbieren ,
Öffnung rechts und links dachförmig erweitern,
Auffüllung und Fußboden aber der Öffnung entfernen.
Durchbruch durch eine Gewölbedecke hier: von unten nach oben
1984
51
11/7 Bearbeiten von Gestein Beim Durchbrechen einer Gewölbedecke von oben nach unten Ist wie folgt zu ver· fahren:
1. Fußbodenbelag im Umfang des Durchbruches beseitigen, 2. Fallmaterial (Austallung) entfernen, 3. Mauerwerk an der höchsten Stelle des Gewölbes wie unter Abb. 61 beschrieben herausschlagen. Beachte: Die Abstände zwischen den Trägern bzw. zwischen Wand und Träger betragen bei einer Gewölbedecke 1,20-1,40 m. Beim Durchbrechen einer Gewölbedecke von oben nach unten daher den Durchbruch etwa 60-70 cm von der Wand entfernt ansetzen.
I
Unfallverhütung: Herabfallende Ziegelsteine gefährden sowohl eingeschlossene Personen als auch Helfer, die am Durchbruch arbeiten. Beim Durchbrechen von oben nach unten daher eingeschlossene Personen durch Zuruf warnen, beim Durchbrechen von unten nach oben seitlich von der Durchbruchstelle stehen Am Durchbruch arbeitet nur ein Helfer, der regelmäßig abzulösen ist
-
Schutzhelm, Lederschutzhandschuhe und Schutzbrille tragen
Bei ebenen Decken kann es sich um Fertigteil· oder Stahlbetondecken handeln. Vor Arbeitsbeginn sind daher mehrere dicht beieinander liegende Probebohrungen mittels Aufbruchhämmer durchzufahren. Dringt der Bohrer ohne nennenswerten Widerstand ein, so kann davon ausgegangen werden, daß es sich um eine Fertigteildecke handelt. Ist das der Fall, so ist durch vorsichtige weitere Bohrungen die Lage der Träger festzustellen.
52
1984
1117 Bearbeiten von Gestein Abb. 68
Probebohrungen zur Bestimmung der Dek· kenart durchf!lhren,
Fallkörper mittels Meißel und Fäustel, Ein· fach·Spltzhacke oder Brechstange heraus· brechen, oberen Teil der Fallkörper mit Spaltwerk· zeugen herausbrechen,
zweiten Fallkörper parallel zum Träger her· ausbrechen,
Fußbodenestrich und Fußbodenbelag her· ausschlagen, Enden der Stahlbewahrung abschneiden oder umbiegen.
Deckendurchbruch durch Fertigtelldecke hier: von unten nach oben
Merke:
Durchbrache durch Fertigteil· und Stahlbetondecken sind stets in unmittelbarer Wandnähe vorzunehmen!
Bei Deckendurchbrachen von oben nach unten ist sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge zu verfahren.
Beachte: Der Abstand von Träger zu Träger einer Fertigteildecke beträgt wenig· stens 35 cm. in diesem Fall reicht das Herausnehmen von zwei Fallkör· pern aus.
I
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53
11/7 Bearbeiten von Gestein Abb. 69
-
Bohrlöcher (wie beim Durchbruch durch Betonwände) schräg anordnen und bohren , Stege zwischen den Bohrlöchern mittels Spaltwerkzeugen zerreißen und Betonteile herausbrechen,
Bewehrung mittels Bolzenschneider oder Trennschleifer unmittelbar am Beton zerschneiden Durchbruch tertigstellen. Überstehende Stahlenden der Bewahrung dicht am Beton absch~ei den oder so umschlagen, daß beim Passieren des Durchbruchs keine Verletzungen entstehen.
Durchbruch durch Stahlbetondecke hier: von oben nach unten
DeckendurchbrUche von unten nach oben erfolgen sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge. Unfallverhütung:
Bei Bohr- und Aufbracharbeiten in geschlossenen Räumen ist fOr ausreichende Belüftung zu sorgen oder eine Schutzmaske zu tragen
Notstrom-Aggregate zum Betreiben der Elektro-Bohr- und Aufbrachhämmer sowie der Trennschleifer sind außerhalb des Gebäudes aufzustellen! Vergiftungsgefahr durch Abgase!
54
1984
11/7 Bearbeiten von Gestein 3.4. Trennen von Gestein Das Trennen von Gestein kann erforderlich werden , wenn Natursteine gespalten werden mOssen, Mauerwerk- oder Stah lbetonteile wegen ihres Umfanges und Gewichtes auf anderem Wege nicht beseit igt werden können oder Beton-, Ton- oder Steinzeugrohre abzulängen sind . Als Werkzeuge benutzt man in der Regel Bohr- und Aufbrachhämmer- in Verbindung mit Spaltwerkzeugen -oder den Trennschleifer. Beim Trennen von Natursteinen ist der Verlauf der Maserung eine wertvolle Hilfe. Die Bohrlöcher werden in gleicher Richtung angesetzt, die Spaltwerkzeuge dagegen rechtwinkelig zur Maserung. Abb. 70 2
-
-
Mörtel der Fuge um den Stein entfernen, Bohrlöcher im Verlauf der Maserung ansetzen ,
Stein durch Einschlagen der Spaltwerkzeuge trennen .
Trennen von Natursteinen mit Bohrhammer und Spaltwerkzeug
Das Trennen großer Trümmerteile aus Mauerwerk erfolgt zweckmäßig in der Lagerfuge . Diese verläuft durch den gesamten Mauerquerschnitt Bohrlöcher sind in Abstän den von etwa 20 cm in der festgelegten Fuge zu bohren, das Trennen erfolgt durch Einschlagen mehrerer Spaltwerkzeuge. Abb. 71 ~~ - --
- ] 1_ 1___:
~DDDDDD D ~I I I I~
I
~8°8~c5 ~DDDDDDDc:S
~ C~IDI :::JDDDDD D
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- - - - (_--- :::11_- ·- - -~~~
Trennen eines TrOmmerteiles aus Mauerwerk mit Bohrhammer und Spaltwerkzeugen
1984
55
un Bearbeiten von Gestein
I
Beachte: Vor Arbeitsbeginn Trümmerteil festlegen bzw. so unterfüttern, daß ein Verkanten oder Abgleiten während der Arbeiten unmöglich ist. Trümmerteile dürfen sich auch nach dem Trennen nicht wesentlich verschieben.
Zum Trennen unbewehrter Betonplatten verwendet man vorwiegend einen Trennschlei· fer. Die Platte wird je nach Dicke entweder durch einen einzigen Schnitt durchtrennt oder nach Anbringen des Schnittes durch Hammerschläge (Vorschlaghammer) durchbrachen. ln beiden Fällen Ist die Platte an der Trennlinie vorher zu unterfüttern, wobei der abzutrennende Teil der Platte etwa 3 cm höher liegen muß. Voraussetzung für das Trennen bewehrter Betonplatten ist es, zunächst an die Stahlbewahrung heranzukommen. An den Bruchstellen oder an den Außenkanten der Platte läßt sich ,feststellen, wie die Verte_iler- und Trageisen innerhalb des Betons verlaufen . Da Dicke·und Bewahrung das vollständige Durchtrennen einer Betonplatte in der Regel nicht zulassen, muß sie nach Durchführung des Trennschnittes zum Brechen gebracht werden. Hierzu ist die Platte an der Schnittstelle zu unterfüttern und der Schnitt so anzulegen, daß er parallel zu den (stärkeren) Trageisen verläuft und während des Schneidans die (schwächeren) Verteilereisen durchtrennt. Abb. 72
-
Festlegen des Trennschn ittes außerhalb der Plattenmitte,
-
Platte anheben und neben dem Trennschnitt unterfüttern.
Hammerschläge
-
Trennschnitt ausführen (Helfer steht dabei auf dem festliegenden Plattenteil !),
-
nach dem Schneiden Platte durch kräftige Hammerschläge zum Brechen bringen.
Trennen bewehrter Betonplatten
56
19ß4
nn Bearbeiten von Gestein Brechen die Verteiler der unteren Bewahrung nicht, so ist zunächst der niedergebrochene Plattenteil an der Schnittstelle so zu unterfüttern, daß die Verteilereisen anschließend mittels Bolzenschneider oder Trennschleifer gefahrlos zerschnitten werden können.
Beachte: Unbewehrten Beton stets mit Trennscheiben für Stein (Beton) trennen , bewehrten Beton stets mit Trennscheiben für Stahl.
I
Unfallverhütung: Beim Unterfüttern der Betonplatte darauf achten, daß diese an der Schnittstelle möglichst durchgehend unterfüttert wird (Gefährdung des Helfers durch unkontrolliertes Brechen der Platte!) Helfer stehen beim Abschlagen der Platte mit dem Vorschlaghammer stets seitlich vom abbrechenden Teil Der Platz des schneidenden Helfers ist stets auf dem festgelegten Teil der Betonplatte
1984
57
11/7 Bearbeiten von Gestein
3.5. Trennen von Ton·, Steinzeug· und Betonrohren Ton-, Steinzeug- und Betonrohre lassen sich mittels Trennschleifer und Trennscheibe für Stein (Beton) lediglich ablängen oder für Ausschnitte vorbereiten.
Abb. 73
Trennen von Rohren
I
Beachte: Trennscheibe nicht verkanten. Nur gerade und senkrechte Schnitte
führen. Trennscheiben nicht seitlich belasten. Bruchgefahr! Beim Trennen von Rohren stets nur eine Rohrwandung durchtrennen. Zur vol lständigen Durchtrennung des Rohres dieses jeweils so weit drehen , daß erneut angesetzt werden kann.
Unfallverhütung:
-
58
Bei Trennarbeiten mittels Trennschleifer Schutzbril le, Schutzheim und Lederschutzhandschuhe (ggf. auch Schweißerschürze) tragen Runde, leichte und besonders kurze Rohre sind vor dem Schneiden gegen seitliches Wegrutschen zu sichern Das Trennen von Asbest-Material ist verboten!
1984
11/8 · Erdarbeiten
Inhaltsverzeichnis Seite 1. Allgemeines
1.1. Geräteund Maschinen - Sandschaufel ohne und mit Aufbug Spaten Klapphackspaten Kreuzhacke Einfach-Spitzhacke Steingabel Vorschlaghammer Brechstange Pflasterbrechstange Böschungshaue Rechen (Harke) Erdstampfer Feldbrunnengerät Frankonia 90 - Zweimann-Erdbohrgerät STIHL4308 - Erdbohrgerät STI HL KS 244 - Transportmittel für Erdarbeiten - Maschinen für Erdarbeiten - Verdichtungsgeräte und Maschinen
1 2 2
3 3 4 4 4 5
5 5 5
6 6 7
8 15
26 26 27
1.2. Bodenklassen (nach DIN 18 300)
28
1.3. Entnahme einer Boden probe - Schürfgrube Erdbohren mit Feldbrunnengerät Erdbohren mit Zweimann-Erdbohrgerät Erdbohren mit Erdbohrgerät STIHL Kasten für Bodenproben
29 29 30 31
33 35
2.1. Lösen des Bodens
37 37
2.2. Fördern (Transport) des Bodens
38
2.3. Einebnen (Planieren) einerGeländefläche
42
2.4. Ausheben von Gräben - Berechnung derGrabenbreite Berechnung der Querschnittsfläche Berechnung des Aushubs Böschungslehren
43 45 45 45
2. Durchführung von Erdarbeiten
1984
46
-
Straßenquerschnitt Senkrechter Abtrag Verbau von Gräben und Baugruben Gräben mit schrägen Böschungen
47 48 50 51
2.5. Übererden einer Geländefläche
54
2.6. AufschOtten von Dämmen und Deichen - Berechnung des Dammquerschnittes - Berechnung der Schottgutmenge - Böschungslehren - Anwendungsbelspiele fOr Böschungslehren - Lagenschüttung - Kopfschüttung - Seitenschüttung - Gerostschüttung
55 56
57 57 58 59 60 60 61
3. Sichern von Böschungen 3.1. Mutterbodenarbeiten
63 63
3.2. Rasensodenarbeiten
64
3.3. Sichern von Böschungen mit lebendem Material - Grassoden (Rasenziegel) - Rasenziegel und Ansaat - Schrägstreifenflechtwerk und Rautenflechtwerk - Stangenbeschlächt Faschinen Flachtzäune - Hurden - Holzbekleidungen
65 65 65 66 67 68 71
72 73 75 75 75
3.4. Sichern von Böschungen mit totem Material - Steinwurf - Pflasterung - Bituminöse Bauweise - Gummi- und Kunststoffmatten, -bahnen oder Folien
77 77
3.5. Sichern von Böschungen mit Sandsäcken
78
1984
11/8 Erdarbeiten 1. Allgemeines Im Aufgabenbereich des Technischen Hilfswerks fallen in nahezu allen Tellgebieten des Bergungsdienstes und des Instandsetzungsdienstes Erdarbeiten an. Diese erstrecken sich hauptsächlich auf - Aufwerfen von lsoliergräben bei der Waldbrandbekämpfung, - Übererden von Feuersäumen, - Freilegen von Absperrschiebern , - Ziehen von Abflußrinnen und - Aufwerfen von Schutzwällen um Wasserabläufe. Erdarbeiten können ferner erforderlich werden beim Inslandsetzen oder Bauen von - behelfsmäßigen Wegen, Straßen, An- und Abfahrten, - Stegen, BehelfsbrOcken und Fährstellen, - Gräben (Drainage-, Leitungs-, Sicker-, Schutzgräben etc.), - Schutzwällen (Hochwasser, Tanklager), Deichen und Dämmen (Fluß- und Seedeiche; Straßen· und Elsenbahndämme) sowie - Schächten (Brunnen, Revisionsschächte).
Abb. 1
oder
EINEBNEN
I I I
AUSHEBEN ÜBERERDEN
AUFSCHÜTTEN
I I Auftrag und Abtrag
Man unterscheidet bei Erdarbeiten die Begriffe Auftrag und Abtrag. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Arbeiten von Hand mit Geräten und Hilfsmitteln oder ausschließlich mit Maschinen durchgeführt werden.
1984
11/8 Erdarbeiten 1.1. Geräte und Maschinen Die Geräte, Hilfsmittel und Maschinen fOr Erdarbeiten sind zweckgebunden konstruiert. Ihre Leistungsfähigkeit läßt sich nur dann voll ausschöpfen, wenn sie sachgemäß gehandhabt werden und ihr Einsatz auf Aufgaben beschränkt bleibt, fOr die sie eigens gefertigt sind. Abb.2
Aufgaben der Geräte und Maschinen Abb. 3
Verwendung: Zum Schaufeln von
Sandschaufel ohne Aufbug
Erdreich, Sand, kleinbrackigem Material , Schlamm, Schnee, zum Einebnen, als Behelfspaddel , als Behelfsfeuerpatsche und zum Roden von Gestrüpp. Sie können ferner zum Halten und Führen von Pfählen beim Einschlagen verwendet werden. Beachte:
Schaufeln nicht zum Hebeln benutzen Schaufeln nicht als Schlagwerkzeug verwenden Gewicht:
Sandschaufel ohne Aufbug Sandschaufel mit Aufbug
= 1,83kg
= 1,50kg
Sandschaufel mit Aufbug
Sandschaufeln') 1)
Die Sandschaufel ohne Aufbug ist auch unter der Bezeichnung "Frankfurter Form" (Gr. 5), mit Aufbug unter der Bezeichnung "Holsteiner Form" bekannt.
2
1984
11/8 Erdarbeiten Abb. 4 Verwendung: Zum Ausstechen und Ausheben von Erdreich und Grassoden, zum Nacharbeiten von Erdoberflächen, zum Entrinden von Bäumen, zum Abschlagen von Buschwerk sowie zum Halten und Führen von Pfählen beim Einschlagen und als BehelfspaddeL Beachte:
Spaten nicht als Hebel ver· wenden. Kugelgriff
Gewicht: 1,55 kg
I
Spaten Abb. 5
Verwendung: Zum Ausstechen und Schaufeln von Erdreich und klein· brackigem Material zum Ziehen, Räumen und Scharren von Trümmerschutt und zum Auflockern von Räumgut vor Kopf. Er wird vorwie· gend in beengten Räumen einge. setzt. Beachte: Stiel
Kugelgriff
IC:l . , ,. ___j&___
Die Gelenksicherung muß beim Arbeiten eingerastet sein. Sie wird durch Eindrükken gelöst Klapphackspaten nicht zum Einschlagen von Pfählen, Erd· ankern und dgl. verwenden Er darf nur zum Hebeln geringer Lasten eingesetzt werden Gewicht: 1,33 kg
1f
Schnitt durch die Gelenksicherung des Klapphackspatens
Klapphackspaten
1984
3
11/8 Erdarbeiten Abb.6 Spitze
Stiel
Auge
Vetwendung: Zum Auflockern von Erdreich und Trummern, zum Ein· reißen von Mauerwerk, zum Aufrel· Ben und Aufbrechen von Straßendecken, Holzkonstruktionen und Eisdecken, zum Abtrennen von Wurzeln, zum Hebeln und Ziehen von Lasten, zum Lösen von Bauklammern und Laschen, zum Ausheben von Kanaldeckeln und zum Halten und Führen von Pfählen beim Einschlagen. Gewicht: 3,7 kg
Kreuzhacke
Abb. 7 Spitze
--- -=-==
Auge Schlagkopf
Vetwendung: Zum Auflockern von Erdreich und Trümmern, zum Ein· reißen von Mauerwerk, zum AufreiBen und Aufbrechen von Straßendecken, Holzkonstruktionen und Eisdecken, zum Durchbrechen von Mauerwerk in Verbindung mit dem Vorschlaghammer, zum Ausrichten und Antreiben von Stempeln, Stie· len und Keilen, zum Einschlagen von Nägeln und Bauklammern sowie zum Halten und Führen von Pfählen beim Einschlagen. Gewicht: 2,0 kg
Einfach-Spitzhacke
Abb. B
Vetwendung: Zum Aufnehmen von grobkörnigem Material und zum Abschöpfen von Treibgut auf Wasseroberflächen. Gewicht: 2,95 kg
Steingabel
4
1984
11/8 Erdarbeiten Abb.9
Kell'·l
Aug&ll..l'
~ ...~
-=
&§ Stiel
FJoe Bahn
Vorschlaghammer
Vetwendung: Zum Einschlagen von Erdnägeln und Stahlpfählen, unter Verwendung von Holzzwischenlagen auch zum Einschlagen von Holzpfählen, zum Ausrichten von Konstruktionen, zum Zerschlagen von Mauerwerk und Beton sowie als Schlagwerkzeug fOr Kaltschrot· meiBel, Spitzhacke und bei Schmiedearbelten. Beachte: Keine Rundschläge ausführen!
I
Gewicht: 6,0 kg
Abb. 10 1
Klaue
S pitz~
I ~
~I
Brechstange
Vetwendung: Zum Hebeln von Lasten, zum Aufbrechen von Holzkonstruktionen, Mauerwerk, Straßenpflaster, hartem und gefrorenem Boden, zum Ziehen von starken Nägeln, Bolzen und Bauklammern, zum Lösen von Laschen sowie zum Herstellen von Löchern Im Erdreich. Beachte: Nicht auf Klaue oder Spitze schlagen Klaue nicht zum StoBen benutzen
I
Abb. 11 Vetwendung: Zum Herausbrechen von Pflastersteinen beim Herstellen von Gräb~n und Verankerungspunkten.
Pflasterbrechstange
Abb. 12
Vetwendung: Zum Abhacken und Einebnen von Böschungsflächen.
(
Beachte: Die Böschungshaue gehört nicht zur Ausstattung des Technischen Hilfswerks.
I
Böschungshaue
1984
5
11/8 Erdarbeiten Abb. 13
Verwendung: Zum Verteilen von Bodenaushub und Einebnen kleinerer Bodenflächen. Beachte: Rechen (Harken) gehören nicht zur Ausstattung des Technischen Hilfswerks.
I
Rechen (Harke)
Abb. 14
Verwendung: Zum Verdichten von Bodenmassen, z. B. beim Verfüllen von Rohr- und Kabelgräben.
Gewerblicher Erdstampfer
2
Behelfsmäßige Erdstampfer
Erdstampfer
6
1984
11/8 Erdarbeiten Abb. 15 J
.
18
!~
Zubehör Erdbohrgerlit 1984
17
11/8 Erdarbeiten Nicht in Transportkisten enthalten: 13 1 StOck Erdbohrer 150 mm 0 mit Schutzkappe 13 1 Stock Erdbohrer 350 mm 0 mit Schutzkappe
Gesamtgewicht = 93 kg
16
1 StOck Erdbohrwagen fOr Horizontalbohrungen 13 1 StOck Erdbohrer 250 mm 0 mit Schutzkappe 17 19 StOck Schneckenverlängerungen 250mm 0 18 4 StOck Schaftverlängerungen 100 mm lang Gesamtgewicht = 140 kg
Abb. 31
ZubeMr Erdbohrger/Jt 18
1984
11/8 Erdarbeiten Zubehör fOr Bohrlöcher von 15, 25 und 35 cm 0 und etwa 11,0 m Bohrtlefe: 1 2 3 4 5
6 7
1 StOck Transportkiste 1 StOck Bohrgetriebe 1 Stock Tragabogel 2 StOck Tragerohre 1 Stock Erdkratzer 1 StOck Ersatzmesser fOr Erdbohrer 150 mm 0 1 Stock Ersatzmesser für Erdbohrer 250 mm 0
8 9 10 11 12 13
1 StOck Ersatzmesser fOr Erdbohrer 350 mm 0 1 Stock Vorschneider 1 StOck Austreiber 1 StOck Steckschiassel fOr Erdbohrer 1 StOck Werkzeugtasche mit Inhalt 5 Stock SechskantstiftschiOssel
Nicht in der Transportkiste enthalten:
14 15
16
1 StOck Gittermast-Dreibock 10 kN (Abb. 28) 1 Stock Schnellschlagwinde mit Nachlaßvorrichtung (Abb. 28) 2 StOck Schaftverlängerungen 500 mm lang 10 StOck Schaftverlängerungen 1000 mm lang je 1 Stock Erdbohrer 150 mm 0, 250 mm 0 und 350 mm 0 mit Schutzkappe
17
18 19 20 21 22 23 24
je 1 Stock Schneckenverlängerung 150 mm 0, 250 mm 0 und 350 mm 0 1000 mm lang 1 Stock Kiesbohrer 250 mm 0 1 StOck Schwerstange 150 kg 1 StOck Backenmeißel 50 kg 1 StOck Spiralbohrer 250 mm 0 1 StOck Steinfänger 250 mm 0 1 StOck Rohrfänger 1 StOck Abfanggabel (Stotzgabel), kompi.
Zubehör fOr den Brunnenbau: (Abb. 32) 1 2
1 StOck Transportkiste 1 Stock Vorschneider
3 4
1 StOck Ersatzmesser fOr Erdbohrer 200 mm 0 1 Stock Werkzeugtasche mit Inhalt
Nicht in der Transportkiste enthalten: 5
6 Stock Bohrrohre 200 mm 0
1 Stock Bohrrohrschuh 7 1 StOck Hebekappe 8 5 StOck Schutzkappen mit Innengewinde 9 5 Stock Schutzkappen mit Außengewinde 10 1 StOck Rohrfänger 11 2 Stock Aufsteckrohre Gesamtgewicht 74 kg
6
=
1984
12 13 14 15 16 17 18
1 Stock Bohrrohrdreher 1 StOck Erdbohrer 200 mm 0 mit Schutzkappe 1 Stock Schneckenverlängerung 200mm 0 1 StOck Kiesbohrer 200 mm 0 1 StOck Steinfänger 200 mm 0 1 Stock Spiralbohrer 200 mm 0 1 StOck Stauchbohrer 200 mm 0
19
11/8 Erdarbeiten Abb. 32
"
13
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~~ 18
~,
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?>
Zubehör Erdbohrgerät
20
1984
11/8 Erdarbeiten Abb. 33
Getriebegehäuse Muffe fUr Trage· bügel
~ Bohrspindel (Erde) MSchutz. ukappe
Bohrgetriebe
Vor dem Zusammenbau von Motorteil und Erdbohrgerät sind am Getriebe des Motorteiles die beiden Sechskantmuttern abzuschrauben und die Unterlegscheiben sowie das Anschlaggegenstock von den Paßschrauben abzuziehen. Auf der ROckseite des Getriebegehäuses sind ebenfalls beide Sechskantmuttern der Paßschrauben zu lösen und Paßschrauben sowie Führungsleiste zu entfernen. Beachte: Die abgebauten und nicht mehr benötigten Teile des Getriebes sind in
der Transportkiste aufzubewahren .
I
Abb. 34
Zusammenbau des Erdbohrgerätes
1984
21
11/8 Erdarbeiten noch: Abb. 34
zuG} Beachte: Die Mitnehmer des Kupplungsgliedesam Bohrgetriebe greifen beim Zusammenbau Ober die Verzahnung des Kettenantriebsrades.
I
1. Spannring der Erdbohrspindel ganz nach links drehen. 2. Erdbohrer in die Erdbohr· spindel stecken. Mitnehmer der Bohrspindel und am ErdbohrerschaU müssen im Eingriff sein. 3. Spannring der Erdbohrspindel bis zum Anschlag nach rechts drehen. Erst dann sind Bohrspindel und Erd· bohrer miteinander verriegelt.
Zusammenbau des Erdbohrgerätes Abb. 35
u"''"''"'''"m•:1,_ ,.~-. I
Flachringfeder-<©~ I
I
Entnahme der Flachringfeder aus der Gasregulierung bei Erdbohrbetrieb
Unfallverhütung: Während des Bohrens kann ein unerwarteter Stoß auf das Bohrgerät dazu führen, daß dem Helfer der Tragrahmen aus der Hand gerissen wird. Damit das Bohrgerät in diesem Fall stehen bleibt, ist es notwendig, daß der Hebel der Gasregulierung selbsttätig auf Leerlauf zu rOckfedert Deshalb vor der Inbetriebnahme des Erdbohrgerätes Deckel der Gasregulierung durch Herausdrehen der Linsensenkschraube abnehmen und die darunterliegende Flach· rlngfeder herausnehmen. Ans chließend Deckel wieder aufschrauben und Flachringteder in die Transportkiste legen.
22
1984
11/8 Erdarbeiten Inbetriebnahme des Erdbohrgerates: 1. Kraftstofftankinhalt kontrollieren, ggf. nachfüllen. 2. Motor anwerfen (siehe Kapitel 1/5 • Holzbearbeitung Motor warm laufen lassen.
Seite 30), vor dem Bohren
3. Helfer 1 löst die Feststellvorrichtung am Getriebe des Motors. 4. Helfer 1 (am TragebOgeil und Helfer 2 (an den Handgriffen des Tragerahmens) heben das Bohrgerät gleichzeitig an (infolge seitlicher Übergewichtigkeit des arretierten Erdbohrers schwenkt das Getriebe am Motor um 90°) und setzen 5. das Gerat mit lotrecht stehendem Erdbohrer auf dem Boden ab. 6. Helfer 1 halt mit der rechten Hand das Gerät am Tragebügel fest und rastet mit der linken Hand die Feststellvorrichtung ein. 7. Beide Helfer setzen sodann das Gerät an der ausgewählten Bohrsteile an und lassen den Bohrer, während Helfer 2 den Gashebel betätigt, unter gefühlsmäßigem Gegenhalten bis zum letzten Schneckengang in den Boden laufen.
Abb. 36
Bedienen des Erdbohrgerätes durch zwei Helfer
1984
23
11/8 Erdarbeiten Abb. 37
Bedienen des Erdbohrgerätes durch vier Helfer
Zum Herstellen von Erdlöchern in leichten Böden und bis zu einem Durchmesser von 15 cm reichen zum Bedienen des Erdbohrgerätes zwei Helfer aus. Bei schweren Böden und bei Bohrlöchern mit einem Durchmesser von 25 cm und darOber hinaus sind vier Helfer notwendig. Die beiden zusätzlichen Helfer führen das Erdbohrgerät an Tragroh· ren, welche seitlich in das Bohrgetriebe gesteckt und verriegelt werden . Beim Bohren ist nur soviel Gas zu geben, wie zur Mitnahme des Erdbohrers durch Motor und Getriebe notwendig ist. Das Bohrgut wird durch gleichmäßiges Herausheben des Bohrgerätes durch die Helfer aus dem Bohrloch gefördert und abseits der Bohrstelle gelagert.
I 24
Beachte: Beim Auftreffen des Bohrers auf ein starkes Hindern is nicht durch Kan-
ten oder Drücken des Gerätes versuchen, tiefer einzudringen, sondern Bohrgerät herausheben und Hindernis gegebenenfalls mit Spaten oder Brechstange beseitigen . Erst dann den Bohrvorgang fortsetzen.
1984
11/8 Erdarbeiten Bleibt der Erdbohrer - aus welchen Gründen auch immer - im Bohrloch stecken, dann ist der Motor sofort abzustellen, das Bohrgetriebe mit Motor vom Erdbohrer zu lösen und am Boden seitlich der Bohrsteile abzustellen . Abb. 38 Tragrohr
2..
~teckschl~ .2-
~+.~
_ r ---Bl' Sechskant· Stiftschlüssel
Steckschlüssel auf den Schaft des festsitzenden Erdbohrers aufstecken und mit SechskantStiftschiOssel den Gewinde· stift am Steckschlüssel festziehen, beide Tragrohre auf die Griffe des Steckschlüssels schieben und den Erdbohrer durch Linksdrehung aus dem Erdreich herausdrehen.
Herausdrehen festsitzender Erdbohrer
Das Erdbohrgerät kann in Verbindung mit dem Bohrwagen für horizontale Erdbohrungen eingesetzt werden . Dazu wird das Erdbohrgerät auf den Schlitten des Bohrwagens mont iert. Horizontalbohrungen können erforderlich werden z. B. beim Verlegen von Rohrleitungen durch Straßen- oder Eisenbahndämme. Zum Aufstellen .des Bohrwagens an der Bohrsteile benötigt man eine Baugrube von mindestens 1,00 x 2,50 m und entsprechender Tiefe. Der Bohrwagen wird zunächst auf einer Bohlenunterlage an den vier Spindeln mit Hilfe einer Wasserwaage ausgerichtet. Erst dann ist das Erdbohrgerät zu montieren. Ein Gefälle des Bohrloches in der Längsrichtung kann durch Verstellen der vorderen oder hinteren beiden Spindeln fixiert werden. Beim Betrieb ist die Baugrube zu belüften, bzw. für Abführung der Abgase zu sorgen.
Abb. 39
Horizontalbohrwagen mit Erdbohrgerät 1964
25
11/fl Erdarbeiten
Mulde
Gleitkufe
Tragegriff
Transportmlftel !ur Erdarbeiten
Abb. 41
Radlader GrAder (ErdhobeO
MotorschOrfwagen
Planierraupe Tieflöffelbagger
Erdtransportwagen
Maschinen für Erdarbeiten
26
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11/fl Erdarbeiten
Verdichtungsgeräte und -maschinen
Die abgebildeten Transportmittel und Maschinen sowie die Explosionsramme (außer Mulde, Eimer, Schubkarre, Kipper, Radlader) sind in der Ausstattung des THW gegenwärtig nicht vorhanden. Es muß davon ausgegangen werden , daß bei größeren Katastrophen Geräte dieser Art durch Verpflichtung von Baufirmen bzw. Beorderung aus dem Maschinenpark der Wirtschaft eingesetzt werden mossen. Die Abbildungen die· nen daher der Information.
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11/8 Erdarbeiten 1.2. Bodenklassen (nach DIN 18 300) FOr einen Geräte- oder Maschineneinsatz ist es notwendig, die Struktur des vorgefundenen Erdbodens zu bestimmen . Das Ergebnis muß Auskunft geben über die Tragfähigkeit, die Zusammensetzung und die Schichtung des Bodens. Erst dann kann über den erforderlichen Kräfte- und Geräteeinsatz sowie über zu treffende Sicherheitsmaßnahmen entschieden werden. Tabelle 1 Bezeichnung gemäß DIN 18300
Beschreibung und Beispiele
Mutterboden
Oberste Schicht des belebten Bodens, die besonders a) Schaufel reich an Bodenlebewesen Ist und Humus oder Ton b) enthält; Dicke bis 40 cm
Lösen des Bodens a) Handgeräte b) Preßluftgeräte
Wasserhaltender Boden Bodenarten, die so viel Wasser enthalten, daß sie a) Schlammvon weicher bis fließender Beschaffenheit sind und schaufel, Baggerschaufel, das Wasser schwer abgeben, z. B. Schlamm und Schlammpumpe Schluff b)-
Leichter Boden
Nichtbindige Sande und Kiese bis zu 70 mm Korn- a) Schaufel größe; keine oder nur geringe Bindung mit lehmigen b) oder tonigen Bodenarten
Mlttelschwerer Boden
Bodenarten, die in naturfeuchtem Zustand einen er- a) Sp ltz- oder Kreuzhacke heblichen Zusammenhang haben, z. B. stark lehmiger Sand, Lehm, Mergel, Löß und Lößlehm; ferner leichte a) Spaten, Haue, Breithacke Böden von mehr als 70 mm Korngröße, z. B. Gesteinsschotter, Gerölle und Steine, soweit sie nicht bereits bJ evtl. Spatenhammer zu den schweren Böden zu rechnen sind
Schwerer Boden
Bodenarten mit festem Zusammenhang und von zäher a) Spitz- oder Beschaffenheit, z. B. fetter steifer Ton oder Böden der Kreuzhacke vorherigen Klasse, die so stark ausgetrocknet sind, b) Spaten- oder daß sie mit dem Spaten nicht mehr bearbeitet werden Abbauhammer können; ferner mittelschwere Böden, die stark mit Geröllen, Geschiebe und Steinen über 200 mm (/) durchsetzt sind, sowie Bauschutt und festgelagerte Schlacke
Leichter Fels
Locker gelagerte Gesteinsarten, die stark klüftig, a} Spitzhacke, Brechstange, bröckelig, brüchig, sch ieferig oder verwittert sind, Keile und Sand- oder Kiesschichten, die chemisch verfestigt und Mergelschichten, die mit Steinen über 200 mm (/) Schlägel durchsetzt sind. Diese Bodenarten müssen noch ohne b) Aufbruchhammer Bohrer und Sprangarbeiten gelöst werden können. oder Aufreißhammer
Schwerer Fels
Festgelagerte Gesteinsarten, die nur mit Bohr- und a) Handbohrer und Sprangarbeit zu lösen sind, sowie Schlackenhalden Sprengstoff der Hüttenwerke und Findlinge oder Gesteinstrümmer b) Bohrhammer und Sprengstoff über 0,1 m' Rauminhalt
Bodenklassen nach DIN 18 300
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11/8 Erdarbeiten 1.3. Entnahme einer Bodenprobe Um sich von der Tragfähigkeit, Zusammensetzung und Schichtung des Bodens ein Bild machen zu können, verschafft man sich vor dem Anlegen von Gräben, Gruben, Schächten oder vor dem Gründen eines Bauwerkes (z. B. Unterstützung einer Behelfsbrücke) Aufschlüsse über den Untergrund. Von gleichrangiger Bedeutung sind hierbei auch die Grundwasserverhältnisse (Höhe des Grundwasserspiegels, Wasserdurchlässigkeit des Bodens etc.). Die Aufschlüsse sind entweder den Unterlagen der zuständigen Behörden (z. B. Hoch· oder Tiefbauämter) zu entnehmen oder- besser- durch selbst durchgeführte Boden· proben zu ermitteln. Beachte: Ungeachtet der späteren Einschnitt- bzw. Rammtiefe sind Bodenpro·
benüber die voraussichtlich erforderliche Tiefe hinaus zu entnehmen.
I
Abb. 43
Für geringe Erkundungstiefen eignen sich sog. Schürfgruben , die von Hand angelegt werden. Ist das Ergebnis dennoch unzureichend, so kann mit einem Erdbohrgerät auf der Schürfgrubensohle weiter erkundet werden.
Anlegen einer Scharfgrube
Für tiefreichende Aufschlüsse ist eine Erkundungsbohrung niederzubringen. Aus der THW·Ausstattung stehen hierzu zur Verfügung das Feldbrunnengerät FRANKONIA 90, - Zweimann-Erdbohrgerät STIHL und - Erdbohrgerät STIHL. Auch jedes andere, in der Ausstattung nicht vorhandene Erdbohrgerät, ist jedoch geeignet. Von der Bodenart hängt es ab, ob man das drehende oder das stauchende (schlagende) Bohrverfahren anwendet. Vor jeder Bohrung sind in einem Umkreis von etwa 30 bis 50 cm um die Bohrsteile störender Bewuchs und Mutterboden zu entfernen und abseits der Bohrsteile zu lagern. Nach Abschluß der Bohrarbeiten und VerfOlien des Bohrloches ist der Mutterboden wieder aufzutragen und mit dem Bewuchs abzudecken. 1984
29
11/8 Erdarbeiten Abb. 44
,--. -
-- 0
Bohrdreh-
3 1
(JI---
.___;
richtung
Bohrstange1
Bewuchs und Mutterboden entfernen
\
Erdbohrer und Bohrstan· ge 1 mittels Muffe verbin· den, Dreheisen auf die Bohr· stange schieben und bei· de Muttern der Sechs· kantschrauben festzie· hen.
-
Nach jeweils 30 cm Bohr· tiefe Bohrgestänge her· ausziehen und Bohrgut in vorbereitete Einzelbehäl· ter oder Kasten fOr Bodenproben entleeren.
-
Bohrer senkrecht ansetzen und im Uhrzeigersinn (Rechtsdrehung} ohne Druckanwendung bohren.
I 30
Zum Verlängern des Bohrgestänges Bohrstange 1 aus dem Bohrloch herausziehen, Bohrstange 1 und Bohrstange 2 mittels Muffe ohne Hanfabdichtung verbinden, Dreheisen auf Bohrstange 2 umsetzen.
Beachte: Das Verbinden der Bohrstange und des Erdbohrers mittels Muffe erfolgt bei der Entnahme einer Bodenprobe ohne Hanfabdichtung I
Erdbohren mit dem Feldbrunnengerät (Schematische Darstellung)
1984
11/8 Erdarbeiten Das Herausdrehen des Bohrgestänges erfolgt ebenfalls durch Rechtsdrehung am Dreheisen, bis die Helfer aufrecht stehen und das Dreheisen sich etwa in Schulterhöhe der Helfer befindet. Die Helfer greifen dann um und ziehen das Bohrgestänge an den Bohrstangen Hand Ober Hand aus dem Bohrloch heraus, ggf. Abfanggabel ansetzen.
Abb. 45
Ansetzen des Erdbohrers
Bohrvorgang und Verlängern der Bohrstangen müssen so oft wiederholt werden, bis die Bodenproben die gewünschten Aufschlüsse gegeben haben. Mit dem Zweimann·Erdbohrgerät STIHL können je nach Durchmesser des Erdbohrers Bodenproben bis zu einer Tiefe von 3,00 m entnommen werden. Beachte: Bei lockerem und weichem Boden ist das Bohrgut nach jeweils 20 bis 30 cm Bohrtiefe in die vorbereiteten Einzelbehälter oder in den Kasten für Bodenproben zu entleeren. Bei festem, schwerem Boden dagegen kann die Entleerung in größeren Abständen vorgenommen werden.
Erdbohrer an der Bohrstelle senkrecht fallen lassen, Erdbohrgerät auf den stehenden Erdbohrer aufset· zen und verriegeln,
1984
- Gas geben und bohren. Zum Entleeren des Erdbohrers Bohrgerät mit Erdbohrer langsam aus dem Bohrloch heben, Bohrgerät senkrecht neben dem Bohrloch abstellen und durch einen dritten Helfer Bodenprobe in die Behälter lUllen lassen.
I
Zum Verlängern des Erdbohrers Erdbohrgerät vom Bohrer trennen. Schaftverlängerung auf den Erdbohrer schieben und verriegeln,
31
11/8 Erdarbeiten noch: Abb. 46
Die zu erzielende Bohrtiefe bestimmt, ob weitere Schaftverlängerungen eingebaut werden müssen. Das vom Erdbohrer getrennte Erdbohrgerät ist beim Absetzen (wie beim Zusammenbau!) auf zwei gleich hohen Unterlagen zu lagern . Es darf mit der Bohrspindel nicht auf den Erdboden gelegt werden. -
Erdbohrgerät auf die Schaftverlängerung aufsetzen und verriegeln, Bohrvorgang fortsetzen.
Erdbohren mit dem Zweimann-Erdbohrgerät (Schematische Darstellung) Abb.47
Bohrgestänge so weit herausziehen, bis obere geSchaftverlängerung löst werden kann,
-
Bohrgestänge mit der StOtzgabel unterhat b der Schaftverriegelung abfangen,
Erdbohrgerät von der Schaftverlängerung trennen und absetzen, Schaftverlängerung entriegeln und in die Ablage legen, Erdbohrgerät auf die nächste Schaftverlängerung aufsetzen, Abfanggabel entfernen und Bohrgestänge bis zur nächsten herSchaftverriegelung ausziehen.
Abbau des Bohrgestänges
Der Vorgang ist so oft zu wiederholen, bis das Bohrgestänge einschließlich des Erdbohrers aus dem Bohrloch herausgezogen ist.
32
1984
11/8 Erdarbeiten Für Erdbohrungen und AufschlOsse aus Tiefen von über 3,00 m verwendet man das Erdbohrgerät STIHL. Da jedoch zum Herausziehen des Erdbohrers aus diesen Tiefen die menschliche Kraft nicht mehr ausreicht, muß hierfür der Gittermast-Dreibock mit der Schnellschlagwinde über dem Bohrloch er.richtet werden. Abb. 48
Dreibock über dem Bohrloch errichten
-
Erdbohrgerät an der Bohrstelle ansetzen und bohren
bei Bodenproben je nach Bodenart zwischendurch Bohrschnecke entleeren, bei Bohrungen üblicher Art bis auf 1,0 m bohren,
Motorteil vom Erdbohrer trennen und Motor an die Winde montieren, Steckschlüssel auf den Schaft des Erdbohrers stecken und verriegeln, Windenseil am Steckschlüssel befestigen, Erdbohrer mit Windenkraft herausziehen und entleeren,
-
Erdbohrer wieder in das Bohrloch ablassen, Steckschlüssel abnehmen,
Schaftverlängerung auf den Erdbohrer stecken und verriegeln,
Erdbohren mit dem Erdbohrgerät STIHL (Schematische Darstellung)
1984
33
11/8 Erdarbeiten noch: Abb. 48
-
-
Motorteil von der Winde abnehmen und auf der Schaftverlängerung auf· setzen, Bohren bis auf etwa 2,0 m Tiefe,
-
Motor wieder an die Winde montieren, Bohrgestänge am Steck· schiOssel oder Roh rfänger mit Winde aus dem Bohrloch ziehen,
Bohrgut in der Bohrschnecke entfernen.
Erdbohren mit dem Erdbohrgertit STIHL (Schematische Darstellung)
Der gezeigte Arbeitsablauf wiederholt sich so oft, bis entweder die gewünschte Bohrtiefe erreicht ist oder der Erdbohrer auf Grundwasser stößt.
Beachte: Nicht t iefer in das Erdreich bohren, als die Boh rschnecke lang (etwa
1,0 m) ist. Bei nicht verrohrlern Bohrloch verteilt sich das auf der Schnecke liegende Bohrgut im Bohrloch, reißt dieses auf und führt zu Materialschäden und Reißen des Windenseiles infolge Überlastung. Bei Bohrgestängelängen von Ober 4,0 m läßt sich das Gestänge mit dem Rohrfänger allein nicht hochziehen. Es muß daher vor dem Nachfassen des Rohrfängers mit der Abfanggabel gegen Abrutschen gesichert werden.
34
1984
11/8 Erdarbeiten Abb. 49
Herausziehen des Bohrgestänges
Die Bodenproben werden den verschiedenartigen Bohrwerkzeugen vorsichtig entnommen und in vorbereitete Behälter wie Gläser, Dosen oder in einem selbst hergestellten "Kasten für Bodenproben" aufbewahrt. Die Behälter sind nach dem Füllen luftdicht zu verschließen und mit dem jeweiligen Tiefenmaß, aus der die Probe entnommen wurde, zu versehen .
Abb.50
Kasten fOr Bodenproben')
') Auch andere Ausführungen sind in Gebrauch.
1984
35
11/8 Erdarbeiten Abb. 51
1
;! 3 4
= Tellerbohrer = Kastenbohrer = Rohrschappe =olfene Schappe
5 = Ventilschappe 6 = Schneckenbohrer 7 = Spiralbohrer Schlammbüchse 8 Kiespumpe 9
= =
10 11 12 13
= = = =
Flachmeißel Flachmeißel Z·Meißel Kreuzmeißel
Werkzeuge far Bodenuntersuchungen und ·bohrungen
36
1964
11/8 Erdarbeiten 2. Durchführung von Erdarbeiten 2.1. Lösen des Bodens Für die Wahl der einzusetzenden Geräte, Hi lfsmittel und Maschinen ist die Bodenfe· stigkeit (Zusammenhalt, Konsistenz des Bodens) von en t scheidender Bedeutung.
Abb. 52
Lösen des Bodens mit Geräten und Maschinen
Gerätebezogen unterscheidet man Schöpfboden (Lösen mit Schlammschaufel oder Sch lammpumpe), Schaufelboden (Lösen mit Schaufel, ggf. Spaten), Stichboden (Lösen mit Spaten), Hackboden (Lösen mit Kreuz· oder Einfach-Spitzhacke), Brech- oder Keilboden (Lösen mit Aufreiß· und Bohrhammer, Erdbohrgerät).
37
11/8 Erdarbeiten 2.2. Fördern (Transport) des Bodens Geringe Förderlänge und Förderhöhe erlauben das Fördern des Bodens mittels Schaufel oder Spaten. Das Ergebnis, das beim Fördern mittels Schaufel oder Spaten erzielt werden kann, hängt sowohl von der Bodenbeschaffenheit als auch von der Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit des Helfers ab. Abb. 53
Wurfweite und Wurfh6he
I
Beachte: Bei der Anlage von Gräben ist der Grabenrand in einer Breite von min-
destens 0,60 m von jeder Belastung freizuhalten!
Reicht das Leistungsvermögen des Menschen nicht aus, so greift er zu Schubkarre, Lore oder Förderband, um seine Förderweite zu vergrößern . Abb. 54
Fördern des Bodens mit HUfsgeräten und Maschinen
38
1984
11/8 Erdarbeiten Auch die Förderhöhe läßt sich durch den Einsatz von Hilfsmitteln und Maschinen erweitern. Abb. 55
Fördern mit Seilwinde und Eimer oder aber Zwischen- oder ArbeitsbOhnen Abb. 56
Fördern mit Greifern und Baggern 1964
39
11/8 Erdarbeiten Abb. 57
PLANIERRAUPE
RADDOOZER
100m
RADLADER
200m
SCHURFKOBELRAUPE
250m
SCHURFWAGEN mit RAUPENSCHLEPPER JOOm
900m
80
ELEVATORSeRAPER
1000m
MOTORSCRAPER
200
ERDTRANSPORTWAGEN
3000m
1000m
•) PUSH-PULL-Betrieb (Schub· und Zugbetrieb): Seide Fahrzeuge werden miteinander gekoppelt. Das vordere Fahrzeug schürft und wird dabei vom hinteren Fahrzeug durch Schub unterstützt. Nach FOlien des vorderen Fahrzeuges unterstützt dasselbe das SchOrfen des hinteren Fahrzeuges durch Zug.
Wirtschaftliche Transportentfernungen im gleislosen Erdbau
Jede Maschine ist in erster Linie für diejenige Aufgabe bestimmt, für die sie konstruiert wurde. Das schließt nicht aus, daß sie in gewissen Grenzen. auch für andere, jedoch verwandte Aufgaben, eingesetzt werden kann. Über die Verwendung einer Maschine entscheiden Faktoren wie (vgl. Abb. 56) ihre Mobilität (Rad- oder Kettenfahrzeug), Fassungsvermögen der Anbaugeräte (Schaufel, Greifer, Ladefläche etc .), Eigengeschwindigkeit sowie die zu überbrückende Entfernung .
40
1984
11/8 Erdarbeiten Abb. 58
I
lockerer Boden
gewachsener Boden
I
MASCHINE
Leistungsunterschiede von Geräten und Maschinen bei unterschiedlicher Bodenfestigkeit
1984
41
11/8 Erdarbeiten 2.3. Einebnen (Planieren) einer Geländefläche Einebnungsarbeiten werden erforderlich zum - Ausgleichen oder Glätten von Geländeflächen, - Ausbessern oder Anlegen von Wegen und Straßen , An· und Abfahrten (auch an Brücken- und Fährstellen), Herstellen und Sichern von Böschungen, Dämmen und Deichen, Verteilen überschüssigen Bodens (Aushub), von Schotter, Kies und dergleichen.
Abb. 59
Einebnen einer Fahrspur
Abb. 60 Einebnen durch Abtrag ... . .
Einebnen einer Geländefläche
42
1984
11/8 Erdarbeiten 2.4. Ausheben von Gräben Je nach Zweckbestimmung und Bodenbeschaffenheit kann ein Graben mit senkrech· ten, geneigten oder abgetreppten Böschungen hergestellt werden. Sofern ein Graben zum Sammeln und Ableiten von Niederschlagwasser oder Abwasser dient, ist die Grabensohle mit einem Gefälle ln Fließrichtung zu versehen. Entsprechend der Aufgabe, die erfüllt werden soll, bezeichnet man den Graben als Abwasserrinne, Drainagegraben (Drängraben), Straßengraben, Leitungsgraben (Aufnahme von Versorgungsleitungen) oder Baugrube.
Drainagegraben
Straßengraben
Leitungsgraben
Arten von Gräben
1964
43
11/8 Erdarbeiten Abb. 62
I
~~~~s~
=--J
Grabenbreite B
___ ___j_____ -r--::s~~e~s:._ __ _ !
'~"'Y"''"'""
Grabenliefet
I
I
I
I I I
i'Si : .. !~
(;I
Grabensohle
I I
Böschungs· winke!
I
I
i
Begriffe und Bezeichnungen beim Bau von Gräben
Zur Ermittlung des Bedarfs an Personal, Geräten , Hilfsmitteln und Maschinen muß der anfallende Bodenaushub errechnet werden.
Abb. 63
Aufgabe: Die Erdmasse (Aushub) eines Drainagegrabens ist zu berechnen. Geländeoberkante und Grabensohle verlaufen nicht parallel. Erdmassen eines Drainagegrabens mit Gefälle
=
=
Gegeben sind die Einschnittiefe bei Punkt A ( 0,80 m), bei Punkt 8 ( 1,10 m), die Entfernung AB ( = 140,00 m), die obere Grabenbreite ( = 0,50 m) und die Sohlenbreite ( 0,10m).
=
Lösung: . Mittlere Grabentiefe
= 0,80m+1,10m = 0,95 m
Mittlere Querschnittsfläche A
2
0 50 0 10 • m + • m x 0,95 m = 0,285 m2 x 140,00 m = 2 39,5 m 3
Der Gesamtaushub des Grabens beträgt somit 39,5 m 3 .
44
1964
11/8 Erdarbeiten Abb. 64
Aufgabe: Zu berechnen ist der Aushub eines Grabens in ebenem Gelände ohne Querneigung. Gegeben sind die Breite der Grabensohle ( = 1,20 m), das Bö· schungsverhältn is (1 :1,5), die Grabentiefe ( 1,50 m) und die Grabenlänge ( 50,00 m).
=
=
Erdmassen eines Grabens in ebenem Gelände ohne Gefälle
Lösung: (1) Berechnung der Grabenbreite B Sohlenbreite + 2 x (Verhältniszahl x Einschnittlefe) Grabenbreite 8 B = 1,20 m + 2 x (1,5 x 1,50 m) B = 1,20 m + 4,50 m B 5,70 m
= =
(2) Berechnung der Querschnittsfläche A A
= Grabenbreite
+ Sohlenbreite x Einschnittiefe 2
= 5,70 m +
1,20 m x 1,50 m 2 A = 3,45 m x 1,50 m = 5,175 m 2 A
(3) Berechnung des Aushubs (Volumen) V V = Querschnittfläche A x Grabenlänge 1 V = 5,175 m2 x 50,00 m V 258,750 m3
=
Die Gesamtmenge des Grabenaushubs beträgt 258,75 m 3
1984
45
11/8 Erdarbeiten Vor dem Ausheben eines Grabens stellt man Böschungslehren her, die genau eingemessen und an beiden Seiten der Grabenoberkanten (Böschungsoberkanten) eingeschlagen werden. Die Lehren gewährleisten eine korrekte Einhaltung der Grabenabmessungen beim Aushub. Abb. 65
Lehren tar den Bau von Grliben und Baugruben Abb. 66
Anwendungsbeispiele
46
1984
11/8 Erdarbeiten noch: Abb. 66
Anwendungsbeispiele
Abb. 67
+1ot1oT t25tlo t I p
W
G
E
P=P-Za-e . l..ertl.J191!1'1 derCP W=W-Zme.~~
G =G-Zcne. Gas1ettunge'l E = E-Za-e. Belctrolettur't9!"
Straßenquerschnitt
Beachte: Beim Ausheben von Gräben, insbesondere in Straßen, ist auf Versorgungsleitungen zu achten!
1984
I
47
11/8 Erdarbeiten Abb. 68 Saumbohl
Der senkrechte Abtrag eines Grabens ist in standfestem Boden ohne Ausbau (Verbau) bis zu einer Tiefe von 1,25 m zulässig. Bei Tiefen zwischen 1,25 m und 1,75 m ist bei gleichen Bodenverhältnissen an jeder Grabenoberkante wenigstens eine Saumbohle anzubringen.
Verbau mit Saumbohle Abb. 69
l-'-!...LL t , I
II
1 1 1/1 111 / "
.....,--1 1 1
1
t l l
1 I
I
t I
I
· ~~· - - - -- ~ -~ ~~:.s..Q.O!!! _ ..t_ - - _ : G ,..obensohkl
Stufenweiser Aushub eines Grabens in senkrechtem Abtrag mit Spaten Abb. 70
Senkrechter Abtrag eines Grabens mit Maschinen
48
1984
11/8 Erdarbeiten Bei nichtstan dfestem Boden oder bei Grabentiefen Ober 1,25 m hinaus ten Abtrag - sind die Grabenwände auszusteifen oder zu verbauen.
in senkrech-
Abb. 71 SjZo e-~
l o ulbohlen
Saumboh/tt.nJi~,.
$'/'a Hdi'Him:l.
5clff
2
Baugrube mit Bohlenverbau
1984
49
11/8 Erdarbeiten Der Verbau von Gräben und Baugruben Ober Tiefen von 1,25 m hinaus erfolgt von oben nach unten (senkrechter Verbau). Man unterscheidet hierbei waagerechte Verschalung (Bohlen mit Brusthölzern und Spreizen, gerammte Breit· flanschträger mit querliegender Verbohlung) und senkrechte Verschalung (gerammte Spundwände aus Bohlen, Stahlprofilen oder Beton pfähle). Im Wasserbau (Kanal-, Deichbau) ist das Rammen von Spundwänden unerläBiich.
Abb. 72
Waagerechte Varbohlung zwi schen gerammten T-Trägern
Zur l/erckJJI/icltu119
ltr~!fft/1 WJJr Q'e
olzr E!rtze 1-
al€ 6 rafxmbrrz!k
Übarlrf::;}S::t,!/( o:c:;'-----Belastung des Binnendeichfußes 4
Sicherung des Binnendeichfußes bzw. Aufbau einerneuen Böschung
5
Aufbau einer neuen Binnendeichböschung nach Abrutschung
Einbau von Sandsäcken
1984
79
11/9 · Zweibock, Dreibock, Mastkran, Ausleger
Inhaltsverzeichnis
Seite
1. Allgemeines
1
2. Der Zweibock
2
2.1. Herstellen eines Zweibockes
2
2.2. Prinzip und Arbeitsweiseeines Zweibockes
3
2.3. Anschlagen der Ankerseile und Befestigen eines Klobensam Zweibock
4
2.4. Aufrichten eines Zweibockes
6
2.5. Arbeiten mit dem Zweibock
8
2.6. Anschlagen einer Umlenkrolle am Zweibock
3. Der Dreibock 3.1. Herstellen eines Dreibockes
10
12 12
3.2. Aufrichten eines Dreibockes
14
3.3. Absichern des Dreibockes
16
3.4. Anschlageneiner Um lenkrolle oder des Greifzugesam Dreibock
17
3.5. Wandern des Dreibockes
19
4. Der Mastkran
20
4.1 . Herrichten eines Mastkranes
20
4.2. Absichern des Mastfußes
22
4.3. Aufrichten eines Mastkranes
23
4.4. Arbeitsstellung des Mastkranes
24
5. Der Ausleger 5.1 . Anschlagen einer Rolle am Ausleger
27 28
5.2. Horizontale Anbringung eines Auslegers
29
5.3. Schräge Anbringung eines Auslegers
30
5.4. Sichern eines Auslegers
33
11/9 Zweibock, Dreibock, Mastkran, Ausleger - - 1. Allgemeines Zweibock, Dreibock, Mastkran und Ausleger sind Tragkonstruktionen, die in Verbindung mit Hebezeugen dazu dienen, Lasten anzuheben, abzulassen, zu schwenken oder zu versetzen. Welcher dieser Konstruktionen Im Einzelfall der Vorzug zu geben ist, bestimmen einmal die Schwere der Last, zum anderen das zur Vertagung stehende Material und der verfOgbare Platz. Nicht zu Ietzt spielen auch die Verankerungsmöglichkeiten eine wesentliche Rolle. Zweibock und Dreibock dienen darober hinaus auch als Unterstotzungen von schräg oder waagerecht angelegten Leitern.
11/9 Zweibock, Dreibock, Mastkran, Ausleger - - 2. Der Zweibock Der Zweibock dient zum Anheben, Absenken oder Versetzen einer Last. Er kann ferner zum UnterstOtzen und Fahren von Versorgungsleitungen, Kabeln oder Seilen sowie als Teil eines Trummerstegas (Chinasteg) verwendet werden.
2.1. Herstellen eines Zweibockes Der Zweibock besteht aus zwei Rundhölzern (Bockbeinen), die etwa 50 cm unterhalb der Zopfenden mit einem Kreuzbund verbunden werden. Abb. 1
50cm
Der Spreizwinkel soll 30° bis 45° betragen, darf jedoch 45° nicht überschreiten.
~
l
l/f__ 30"-45°
~~
~
a~/holz_ ~ 'r,{')~
Kreuzbund
/_
\
Die Bockbeine sind ca. 20 cm von den Stammenden entfernt mit einem Querholz (Rundholz, Halbholz oder Bohle) oder durch Leinen zu verbinden, um ein seitliches Ausbrechen der Beine zu verhindern.
/1/l ~Ocm ___}') ~·- Stammende
Begr,iffe und Abmessungen des Zweibockes
Vgl. lli1 , S . 23, Abb. 33
2
1. Änderung, Stand 1968
11/9 Zweibock, Dreibock, Mastkran, Ausleger 2.2. Prinzip und Arbeitsweise eines Zweibockes Beim Bewegen einer Last soll die Ausladung (Neigung) d des Zweibockes etwa % bis max. % seiner Nutzhöhe a betragen. Abb. 2
a,
b
laslseil ige Verankerung-
rUckwärlige y- Verankerung
Grundmaße
Ausladung d • ~ bls f (max.) (Neigung)
T /..!
)' /
//
2
i
I
/ /
I ' ,
....
.... ....
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a
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....
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/
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"
...
~ --------------------L ~-------c--~~~~~-:~---~~~L~~~=~t~----I
c
Arbeilsslellung
a = Nutzhöhe bei senkrechtem Zweibock a1 = Nutzhöhe bei al5 Neigung a2 = Nutzhöhe bei al3 Neigung b = Abspannhöhe c = Entfernung vom Mastfuß zur rückwärtigen Verankerung
d = Ausladung (Neigung) c + d = Entfernung vom Mastfuß zur lastseit i· gen Verankerung
Anhalt fOr c c
= 2a maximal = amlnimal
Grundmaße und Arbeitstellung eines Zweibockes
1984
3
11/9 Zweibock, Dreibock, Mastkran, Ausleger - - 2.3. Anschlagen der Ankerselle und Befestigen eines Klobens amZwelbock Abb. 3
Ankerseile und Kloben werden vor dem Aufrichten am Zwei-
bock befestigt. lhs t/ltschlog~/1 Ull& S!repps ""' Zwaiboclt wurdtt crws
z~/cltJ1(1r;Sduvt 6rJ"cl~~t ~burlrlabtzn dorgtZ.s!•/11-/
Die Ankerseile - sie dienen beim Aufrichten des Bockes zugleich als Zugleinen - werden ca. 20 cm unterhalb der Zopfenden mit Mastwurf und Halbschlag festgelegt.
Anschlagen der Ankerseile und des Klobens amZweibock Abb. 4
Leinenschutz
I 4
Beachte: Einzelne Kloben oder Flaschenzage können sowohl mit Leinenstropps als auch mit Ketten oder Drahtseilstropps angeschlagen werden.
Werden zum Anschlagen des Klobens Drahtseil- oder Kettenstropps verwendet, so Ist der Kreuzbund des Zweibockes mit einem Sei lsch utz (Sandsack etc.) zu versehen. 1984
11/9 Zweibock, Dreibock, Mastkran, Ausleger - - Abb. 5
c c
Doppelstich
=
)
><
)
(
)
(
X:
(
>
)
4-lache Bindeleine
Herstellen eines Leinenstropps
1984
5
11/9 Zweibock, Dreibock, Mastkran, Ausleger - - 2.4. Aufrichten eines Zweibockes Je nach Größe und Gewicht des Zweibockes sind zum Aufrichten vier oder mehr Helfer erforderlich. Abb. 6
Aufrichten eines Zweibockes durch vier Helfer Abb. 7
/{!ZI{12r 8 un cl9 bg.se:f-zen 4n/(1Zr •
s ei/an ller r iid
/~ :il
/..' ._- ~·.if .·
~~-~~·-·
ir'_B_A_U_S_T_O,_F,_F,_E~.~
Sand
Kunststoff Baustahlmatte
Baustoffe eines Gebtludes
Abb. 6
Sämtliche Bauteile haben neben ihrem Eigengewicht zusätzlich die Verkehrslasten zu tragen. Diese resultiert aus der veränderlichen, der wechseln· den und der beweglichen Last.
Verkehrslasten
Abb. 7
Holzbau (Biockbau)
Tafelbau (Fertigteilbau)
Bauart eines Gebäudes
1984
Die Bauart eines Gebäudes ist häufig bereits an äußeren Merkmalen erkennbar. Zu unterscheiden sind: Holzbau, (Biockbau) Massivbau (aus Naturstein, Kunststein, Beton), Fachwerkbau (Gerippe· oder Skelettbau), Tafelbau (Fertigteilbauweise)
3
11/10 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - noch: Abb. 7
Kunststein-, Bruchsteinoder Beton-Massivbau
Von Bedeutung ist ferner, ob das Gebäude nach herkömmlichen Methoden (konventionell) errichtet oder aus Fertigteilen zusammengesetzt worden ist.
Holz-, Beton- oder Stahlfachwerk
Bauart eines Gebliudes
Abb. 8
Das Fundament verbindet den Baugrund mit dem Gebäude. Es muß so beschaffen sein, daß es sowohl das Eigengewicht des Gebäudes als auch die Verkehrslast zu tragen vermag.
a) und b) : unbewehrtes Betonfundament } Streifenfundamente c) ~ Slahlbatonfundament d) ~ Grandung auf einer Fundamentplatte e) und I) = Pfahlgründungen (Tiefgrandungen)
Fundamentgründungen
Sofern ein Gebäude mit einem Keller ausgestattet ist, ruht dieser auf dem Fundament. Die Außen- und Trennwände sind entweder gemauert oder aus stahlbewehrtem Beton gegossen.
4
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 9
Fenster Flach· kalter
Da Kellerwände und Fundament die Gesamtlast des Gebäudes aufnehmen und auf den Baugrund übertragen, sind die Mauern in der Regel entsprechend dick.
Kelleranordnungen
Abb. 10 Tiefkeller
Flachkeller
Mehrgeschossige Gebäude z. B. Hochhäuser - mossen entsprechend tief gegrondet sein und können Ober mehrere Kellergeschosse verfUgen. Bei Gebäuden mit nur einem Kellergeschoß läßt sich häufig von außen feststellen, ob es sich um einen Tief- oder Flachkeller handelt.
Anordnung der Fenster bei Tief- und Flachkellern
Abb. 11 a)
, Fußboden
Beton
Ausfüllung
1
gemauerte Kappe
Keller werden nach oben entweder durch Stahlbetondekken konstanter Dicke oder vornehmlich bei älteren Gebäuden - durch Gewölbedekken abgeschlossen.
Kellerdecken
Die Geschosse stellen den eigentl ichen Nutzungsraum eines Gebäudes dar (Wohn-, BOro-, Geschäftsraum, Werkstatt). Sie werden nach außen begrenzt durch die Außenund Umfassungsmauern (mit Tor- und Fensteröffnungen) und in sich unterteilt durch die Innen- und Treppenhauswände sowie die innenliegenden Bauteile (Toren, Kamine, Treppen etc.). 1984
5
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 12
Außen- und Treppenwände bestehen in der Mehrzahl aus Mauerwerk, - Beton oder - Fertigteilen. Fertigteile sind in der Regel fabrikmäßig hergestellte Holzplatten, Leichtbauplatten, Betonplatten oder Bauelemente.
Wanddicken und Steinabmessungen
Die Wanddicke richtet sich danach, ob es sich um tragende oder trennende Wände handelt. Sie liegt im allgemeinen zwischen Yz Stein bis zu 1 Vz Stein (11,5 bis 36,5 cm). Bei manchen Häusern- vornehmlich bei älteren- kann die Wanddicke sogar bis zu 2% Stein betragen (ca. 64 cm) und noch stärker. Jedes Geschoß wird nach unten durch die Decke des darunterliegenden Geschosses und nach oben durch die eigene Decke abgeschlossen. Je nach Konstruktionsart und Material unterscheidet man folgende Deckenarten: - Holzbalkendecken, -
6
Plattendecken, Trägerdecken, Gewölbedecken.
) Massivdecken
1964
11/10 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 13
Holzbalkendecke Obiich mit Einschub aus Schwarten u. Auf!UIIung ca. 200-250 kg/m2
Amerikan. Bohlendecke mit Bandeisenaussteifung, ohne AuffU IIung, ca. 65-90 kg/m 2
Stahlbeton·Fertlgteildecke mit FUIIkörpern, die statisch nicht wirksam sind
Montagedecke aus Stahlbetonrippen und ZlegeiHlllkörper
Vollmontage Stahlbeton I -Baikendecke (Rapid)
Vollmontage Stahlbeton-Hohlbalkandecke (BUrkler)
U-Rippenplatte (Stahlbetonbalken) dicht verlegt und verschraubt, dadurch Quersteifigkeit
Spannbeton- Hohldielenplatte aus 2-3 cm dicker Schwerbelon-Unterschicht mit verdrillten Vorspannstahldrähten, leicht· betonkern und Deckschicht von 1 cm Schwerbeton
Stahlsteindecke aus Lochziegeln mit FuBieiste nach DIN 4159 mit symmetrischem oder Querunsymmetrischem schnitt. Rippen und Querverband aus Ortbeton ohne BUgel
Deckenarten
1984
7
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - noch: Abb. 13
@ Stahlbeton-Rippendecke aus Ortbeton, Rippenabstand ::070 cm, Rippenbreite 0:: 5 cm , Rippen achsPlattendicke maß, 1::::5 cm Auflagertiefe der Rippen 0::15 cm
= y,.
Stahlbeton-Piattendecke, einachsig oder kreuzweise bewehrt. Bei Kreuzbewahrung soll Seitenverhältnis 1:1,5 nicht Oberschreiten. Dicke ;;;; 7 cm, wirtschaftlich bis ca. 15 cm
Tragende Bandstahldecke auf Stahlträgerrost; Trägerabstand nach DIN4172
Stahlträgerdecke mit Ausfachung. Bimsbetonplatten bewehrt (Länge 90-130 cm , Breite 35 cm, Dicke 8,5 cm), darOber Leichtbeton
Stahlblechdecke aus Abkantprofilen in Borebauten for Leitungskanäle vorteilhaft. Angehängte Putzdecke , Aufbeton gute Schalldämmung
=
Deckenarten
8
1984
11110 Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 14
Das Dach schließt ein Gebäude nach oben hin ab. Es besteht aus dem Dachstuhl (Dachgerost) und der Dachhaut. a b
= Pultdach = Shet- oder Sägezahndach g = Flachdach d = Mansardenwalmdach h = Terrassendach =
=
Satteldach Walmdach
e f
c = Krüppelwalmdach
Dachformen
Ein Dachstuhl kann aus Holz, Stahl oder Stahlbeton hergestellt sein. Bei ein~m Holzdach kann es sich- je nach Spannweite (Haustiefe) und Dachneigung- um em Sparrendach , - Kahlbalkendach oder - Pfettendach handeln. Abb. 15
Pfettendach
Kehlbalkendach mit Pfetten
Holzdach-Konstruktionen
1984
9
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb.16
Die Dachhaut (Bedachung) kann aus hartem oder weichem Material hergestellt sein. Zur harten Bedachung zählen Dächer aus Dachziegeln, Dach· pfannen, Schiefer, Dachschin· dein, Welleternit , Blech und Dachpappe. Zur Gruppe der mit einer weichen Bedachung ausgestatteten Dächer zählen solche, die mit Stroh, Schilf oder Binsen gedeckt sind. Harte und weiche Bedachung
Fenster· und Türöffnungen eines Gebäudes worden die Tragfähigkeit der Wände ohne ~esondere Vorkehrungen erheblich beeinträchtigen . Sie werden daher beim Bau in ihrem oberen Tell mit einem sog . Sturz verstärkt. Abb. 17
Die Verstärkung erfolgt bei einem gewölbten Sturz durch Mauerwerk. Die Natur- oder Kunststeine werden hierzu eigens hergerichtet. For einen geraden Sturz werden Stahlträger oder bewehrter Beton verwendet. a) = gemauerter Sturz b) = Sturz aus Stahlträger c) = stahlbewehrter Betonsturz
Fenster· oder TOrsturz
10
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - 3. Sichern von Bauwerken Besteht bei Bergungs- und Instandsetzungsarbeiten die Gefahr eines Einsturzes oder Zusammenbruchs des Gebäudes oder Bauwerks, so mossen die gefährdeten Bauteile gesichert werden . Das geschieht durch Abstützen oder Aussteifen. Da derartige Sicherungsarbeiten einen hohen Aufwand an Zeit und Material erfordern, werden solche Konstruktionen nur dann erstellt, wenn Helfer bei der DurchfOhrung ihrer Rettungs- und Bergungsaufgaben gefährdet sind, in den Trommern liegende Verschotteta bis zur Rettung vor noch schwererer Ver· schOttung bewahrt werden mossen oder Verkehrs- und Versorgungswege durch einst urzbedrohte Gebäude, die wegen bereits eingeleiteter Bergungsarbeiten nicht niedergelegt werden können, in Gefahr sind. Sicherungen sind grundsätzlich so anzusetzen, daß sie den nach Größe, Richtung und Angriffspunkt ermittelten Kräften des zu stotzenden Objektteils direkt entgegenwirken.
Beispiel: Droht eine Zimmerdecke durchzubrechen, so wi rkt das Gewicht der Decke lotrecht. Die Last kann daher am günstigsten durch eine lotrech· te oder senkrechte Sicherung aufgenommen werden .
Kraftaufnahme einer lotrechten Sicherung Abb. 19
Beispiel: Hat sich das Mauerwerk eines Ge· bäudes ausgebaucht und drücken Decken- und Trümmerteile die Mauer weiter nach außen, so treten fast nur horizontale Kräfte auf. Diese Kräfte werden durch eine horizontale oder waagerechte bzw. durch eine schräg gegen ein Widerlager geführte Abstotzung (Sicherung) aufgenommen.
Kraftaufnahme einer horizontalen Sicherung
1984
11
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Wie die Beispiele zeigen, können Sicherungen sowohl Iot- bzw. senkrecht als auch schräge oder waagerecht angeordnet werden. Abb. 20
Das Sichern von Öffnungen erfolgt ausschließlich ln der Waagerechten, Lot- oder Senkrechten, wenn das Mauerwerk GefOgelockerungen oder Risse aufweist. Die Sicherung hat die Aufgabe, den beschädigten Bauwerksteil in sei· nem gegenwärtigen Zustand abzufangen, sein weiteres Auswelchen und somit seinen Einsturz zu verhindern.
Kraftaufnahme einer Aussteifung
Das zum Sichern benötigte Material wird häufig den Trümmern zerstörter Gebäude zu entnehmen sein (Balken, Schwellen, Bohlen oder Pfosten), welches jedoch zuvor einer Prüfung auf ausreichende Tragfähigkeit zu unterziehen ist. Tabelle 1
Art der Beanspruchung
Nadelholz kp/cm
Druck in Faserrichtung Biegung Zug in Faserrichtung Druck rechtwinkelig zur Faserrichtung
2
Eiche und Buche
N/mm2
kp/cm 2
N/mm2 10,0 11,0 10,0 3,0
85
8,5
100
10,0
85
8,5
100 110 100
20
2,0
30
Die in Tabelle 1 angegebenen zulässigen Belastungen gelten für trockenes, gesundes Bauholz. Die Wertesind um Va zu reduzieren, wenn es sich um frisches Holz handelt oder um Holz, das ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt war und weder durch Anstrich noch durch Imprägnierung geschützt wurde.
12
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - 3.1. Senkrechtes Abstützen Abb. 21 Die einfachste Form einer senkrechten AbstOtzung ist die senkrechte Stütze (Stiel).
Unterzug und Schwelle können aus Bohlenstocken (mind. 6 x 20 cm) oder aus KantholzstOcken (ab 14 x 14 cm Kantenlänge) hergestellt werden. Abmessungen fOr Stiele sind der Tabelle 2 zu entnehmen. Senkrechte StlJtze
Tabelle 2
d· Mauerstärke Erdgeschoß S · freie StUtzlänge (Knlcklänge) a - Stüt zenabstand
,00m Stütze~na ..a .. Rund 2.00m 1 Freie bzw. Stützrange Kant- Mauerstärke Mauerstärke Mauerstärke cm cm cm "S« holz 36.5 49 64 36.5 49 64 365 49 64 m @ 26 28 30 30 35 38 35 38 2,00 128130 ~ 120~ 24Q6 26~ 2413: 2800 26 30 32 30 35 38 35 38 ® 2,50 ~ 2012E 24!2E 2812B 24/3C 26 30 32 32 35 38 35 40 ® 3,00 ~ 24/24 26/2E l28ßC 26/2f 28 30 35 32 38 40 38 40 ~ 3,50 28/2f ~ 24~ 26/2f ® 28 32 35 35 38 40 38 4,00 28/3( ~ 242E 28/28 Beachte: For Stotzen nur gesundes Holz verwenden. DrehwOchslges oder von insektenfraß befallenes Holz aussondern. Ein zu kräftiges Anziehen der Keile hebt die Wirkung der StOtze auf. Es kann sogar das Gegenteil bewirken und zur weiteren Zerstörung des Bauwerktelies beitragen . 1984
I 13
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Die erforderlichen Querschn itte lassen sich auch durch Vernageln oder Verschrauben schwächerer Hölzer wie Deckenbalken, Hölzer des Dachgebälkes, Treppenwangen oder Fußbodendielen, erzielen. Sicherungen lassen sich jedoch auch aus Stahlrohren , Trägern oder vorgefertigten Eie· menten herstel len. Der Zeit- und Materialaufwand ist in solchen Fällen in der Regel ungleich größer. Unfallverhütung
-
Jeder Versuch, eine Rückbewegung von Bauelementen mit Gewalt zu erwirken, führt zu einer Vergrößerung des Schadens und somit zur Gefährdung der Helfer und der Eingeschlossenen Alle Maßnahmen, die zu einer erneuten Erschütterung des Bauwerkteiles führen können, haben zu unterbleiben. Dazu gehört das Schlagen mit schweren Hämmern, das gewaltsame Antreiben von Keilen , das Werfen von Material oder Trümmerteilen sowie der Einsatz von Aufreißhämmern. Zur Schonung der Keile wird beim Antreiben ein Brettstück vordie Stirnfläche gelegt. Keile sind, soweit möglich, aus Hartholz zu fertigen .
Abb. 22 lshel ; Stützhöhe . (a unteUU9 + ascflweua)
i
... Stiel und Unterzug mit Bauklammer verbinden . . .
Stützhöhe messen •• •
Helfer 1u. 2 halten StUtze fest, b is sie verkeilt ist !
Schwelle unterschieben . .. . . . Stütze anheben und
.. . Stütze auf der Schwelle verkeilen
Herstellen und Aufrichten einer Stütze
14
1984
11/10 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 23
Werden zum Abstützen eines Objektes mehrere Stotzen benötigt, so sind diese durch Halbhölzer, Boh len oder Bretter miteinander zu verstreben. Die erforderlichen Holzquerschnitte fOr Abstotzungen in 3bis 4geschossigen Gebäuden sind der Tabelle 2 zu entnehmen. Lassen sich die in Tabelle 2 vorgeschriebenen Holzquerschnitte nicht auftreiben, so ist auf Doppelstützen gemäß Tabelle 3 auszuweichen. Verstreben mehrerer Stotzen
Abb. 24
Einfache StOtzen
DoppelstOtzen
Abstotzen durch mehrere senkrechte Stotzen
f9S4
15
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Tabe/le3
Freie Rundbzw. Stützlänge Kant»S<< holz m 2,00
@ ~
2,50
®
3,00
~.
3,50 4,00
~
~
@ ~
® ~
StUtzenabstand "acc 1,00m 1,50m Mauerstärke cm Mauerstärke cm 64 36,5 49 365 49 64 22 28 24 18 26 22 16 /16 18/18 20/20 18/20 20/24 24/24 24 24 20 26 28 22 16/18 18/22 20/22 18/22 20/26 24/26 24 30 20 26 24 26 16/22 18/24 20/24 20/22 24/24 26/26 24 22 24 26 30 28 18/20 20/22 20/26 20/24 24/24 24/30 22 28 32 26 26 26 18/22 20/24 24/24 20/26 24/26 28/28
Wirken hingegen lotrechte Kräfte flächenhaft - muß also eine komplette Decke abge· fangen und unterstützt werden -, so sind an Stelle senkrechter Stotzen Schwelljoche zu setzen.
Abb. 25 a)
b)
T ~~~~ ~
:g N
5 iii
1
Ver schwertung
Verstrebung
ln diesem Fall werden drei oder mehr einzelne StOtzen (Stempel, Stiel) am Kopfende durch einen Holm und am Fuß· ende durch eine durchgehende Schwelle verbunden und mittels Halbhölzern, Brettern oder Bohlen verschwertet.
Schweifjoch und Doppe/schwel/joch
16
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 26
I
: G)r-------t---~t----~~ilmtl
I I I I I I
I I
Holm, Stiele und Schwelle schneiden
I I
I
2. SchwellenlAnge messen
1.Stiele mil Holm und Schwelle mittels Bauklammern w rbinden 2. Verschwertung an bringen
Mitte Schwelle
Herstellen eines Schweifjoches Tabelle 4
Belast ung des Deckenstrel fens Mp/lfdm
1 1,5
Holmquerschnitt
Stielquerschnitt
KN!Ifdm
Kantholz cm/cm
Kantholz cm/cm
Rundholz 0 incm
11
10
10/14
10/10
12/1 4
10/10
12
2
15 20
14/16
12/12
12
3
30
16/18
12/12
13
Querschni ttabmessungen der Hölzer tar Holm, Schwelle und Stiele 1984
17
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb.27 ->1 2h
~
Mitte Holm (Schwelle)
-->! 2h 141
I II I
I
'I
Auf Holm und Schwelle sind Mitte und die jeweils freitragende Holmlänge anzureißen, und zwar 2fachen StOtzenabstand bei drelstieligen Jochen 3fachen StOtzenabstand bei vlerstieligen Jochen 4fachen StOtzenabstand bei fOnfstlellgen Jochen usw.
Anreißen von Holm und Schwelle
Je nach Größe und Gewicht des Schwetljoches sind zum Aufrichten 4 bis 8 Helfer erforderlich. Abb. 28 D"] "
h::t~~::~:
Helfers-a
Schwelle
Kommando:
"Schwelljoch- aufrichten!" Schwellemit einem Fuß
sichern
~
Aufrichten eines Schwel/joches durch 8 Helfer
18
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Nach dem Aufrichten ist das Schweltjoch entweder zwischen Fußboden (Standfläche) und Schwelle oder zwischen Holm und Decke (abzustützende Last) mit Keilpaaren zu verkeilen. Abb. 29
Hinweis:
Hohlräume, die sich zwischen Holm und Decke lnfolge Obermäßiger Belastung gebildet haben, sind vor dem Anziehen der Keile mit BrettstOcken auszufüttern.
Verkeilen eines Schwel/joches
Senkrechte AbstOtzungen sind - vom Keller aus beginnend - unterhalb des Schadens in jedem Geschoß zu errichten. Es genügt wenn in den darunter liegenden Geschossen lediglich einzelne senkrechte Stützen eingezogen werden, die genau übereinander anzuordnen sind. Auch Joche mOssen genau Obereinander stehen. Abb. 30
Senkrechtes Abstatzen innerhalb eines mehrgeschossigen Gebiludes
1984
19
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - 3.2. Schräges und waagerechtes Abstützen Mit Hilfe schräger Abslützungen werden seitlich schiebende oder drückende Kräfte auf eine waagerechte Standfläche Obertragen und abgefangen (gestotzt). Zur Gruppe der schrägen AbstOtzungen gehören Strebstützen und Stützböcke. Mit Hilfe waagerechter Abstützungen werden seitlich schiebende oder drückende Kräfte abgefangen und auf eine senkrechte Fläche übertragen. Zur Gruppe der waagerechten AbstOtzungen gehören einfache Spreizen, verstärkte Spreizen und das Sprengwerk.
Abb. 31
Verankerung duf festem Untergrund
Bauteile einer Strebstütze
Tabelle 5
Abzustützende Höhe m
Strebstotze cm/cm
Bodenschwelle cm/cm
Streichbohlen cm/cm
Zangen cm/cm
4,5
10/12
24/5
28/8
10/6
6,0
14/14
24/8
24/8
10/6
7,5
16/16
24/8
24/8
16/10
Abmessungen für Bauteile einer Strebstatze
Die Bodenschwelle ist wichtigster Bestandteil einer Strebst atze. Sie ist das Widerlager der StOtze und hat die Hauptlast zu tragen . Ihre Herstellungsart hängt vom Untergrund ab.
20
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 32
b)
Antreiben der Strebstotze mit Keilen gegen ein gegebenes festes Widerlager
Bodenschwelle im weichen Erdreich
c)
Einspannen der StrebstOtze mit der Brechstange
Arten von Bodenschwellen Abb. 33
0 \.
Achse der \. StrebstUtze
',,~
... ~
'\
/
\. Bodenschwelle einbringen
'\ Erdreich '\ ausstechen '\
Herstellen einer Bodenschwelle auf weichem Untergrund Abb. 34
'-
Achse der '-\strebstütze
' \.
''
',
~ 90°
'("
''
"v/
/
/
'
/
BohlenstU;k als Gleitbahn
Bodenschwelle auf hartem Untergrund 1984
21
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 35
1.Strelchbohle am Objekt anlegen
2. StrebstUtze einpassen
Streichbalken (-bohle) mit Knagge versehen
' Kopfseiliges Ende der Strebstotze 1.. absahragen Zangen anbringen
Ein Fehlmaß der Strebstütze nach dem Zuschneiden ist durch ein Keilpaar auszugleichen. Seide Keile werden zwischen Knagge (verbolztes Kantholzstück) und Strebenfuß auf der Schwelle angesetzt. Einbau einer Strebstatze
22
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Beachte: Streichbalken (-bohle) muß am Objekt anliegen. Hohlräume sind mit BrettstOcken zu hinterfüttern. Als Widerlager für das obere Ende des Streichbalkens (-bohle) sind nach Möglichkeit vorspringende Mauerwerktelle oder Fensterbrüstungen auszunutzen. Der Abstand mehrerer Strebstützen voneinander hängt vom Zustand des zu stotzenden Objektes ab.
Abb. 36
Nebeneinander angeordnete Strebstatzen
Abb. 37
StatzMcke
1984
23
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 38
Strebstotzen sind nur vorObergehend anzubringen. FOr längere Zeitdauer sind StOtzböcke erforderlich. Je nach Höhe des abzustützenden Objektes und Grad der Einsturzgefährdung sind StOtz· böcke mit einer, zwei oder drei Strebstotzen zu wählen. rockwartige Verankerung seitliche Verankerung
Bauteile eines einfachen Stlltzbockes
ln den Tabellen 6, 7 und 8 sind die Werte für die zu wählenden Querschnitte der Strebstützen angegeben .
24
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Tabelle 6
5flifr.böcke mif eint_acher Sfrehsfiil&e o'= Mcttl2rdickrz Erdgrzsdroß ~ s ~ {1'2ie Sfiifzlänge ; /~
(K11ickläl1qtZ)
~
a = Sfiltref"?absfand
m "
;i!rzrmurhfrzs
MIZ
s
Ka~-tf-
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h'~'JJ ..._,
2,oo 2,50
3,oo 3,50
4,oo ~00
- --- --- -
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28
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~ ~
24
26
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28
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'28 30
~13o z'l'~ 2%8
2
32
2lfj2~
26_h8
z%o 2o/30
32 35 Zfljao 281.28 '~h6 28,4e
28 26 28
20kz ~k4 Z'fa6 291.24
26
2%6 2%6 2'fbcs
28
2
35
30 35
2%o :z%6
2
35
o/3o
Stützböcke mit dreifacher Strebstatze
1984
27
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Neben StrebstOtze und Streichbalken ist die Treiblade Bestandteil eines StOtzbockes. Man unterscheidet: - Bohlentreiblade, - Schwellentreiblade (mit Knagge) und - Schwellentreiblade mit Auskämmung (Behelfstrelblade). Die Art der Treiblade wird durch das vorhandene Material und den Untergrund bestimmt. Abb. 39 1 = Die Stärken der Boh· Jen und der Fallhölzer mOssen den Stärken von Strebstotze und Streichbalken entsprechen 2 = Füllhölzer und Bohlen mit Nägeln heften 3 = Abstand zwischen Füllholz 1 zum Bohlenende entspricht der Seiten· länge a des Streichbalkens 4 = Bohrlöcher anreißen und in einem Arbeitsgang bohren 5 = Bohlen und Füllhölzer mittels Bolzen verbin· den 6 = Keilpaar herstellen
Bau einer Bohlentreiblade
hier: ohne rOckwärtige Verankerung Abb. 40
Nach dem Bau wird die Bohlentreiblade rechtwinkelig zum
abzustotzenden Objekt ausgerichtet und jeweils zwischen den Bohlen vor jedem Füllholz mittels Pfählen gegen rOckwärtiges Ausweichen gesichert. Seitenansicht und Draufsicht der Bohlentreiblade
28
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 41
Häufig sind die lichten Abstände der Bohlen so gering, daß keine Holzpfähle dazwischenpassen. ln solchen Fällen mossen Ankerpfähle oder Erdnägel verwendet werden.
ROckwtlrtige Verankerung der Bohlentreiblade
Stehen Kanthölzer mit größerem Querschnitt zur Vertagung, so können Schwellen· treibladen mit Knaggen hergestellt werden.
Abb. 42 Zapfenstärke
1
= v, b
= Kantholz mit der breiten Seite auf den Boden legen und an einem Ende zur Aufnahme des
Streichbalkenzapfens schlitzen 2 u. 3 Knagge am anderen Ende mit Kantholz verbolzen (Bohrlöcher versetzt anordnen!), Schrauben· köpfe einlassen Keilpaar herstellen 4
= =
Bau einer Schwellentreiblade mit Knagge
hier: ohne rOckwärtige und seitliche Verankerung 1984
29
11110 -----
Abstüt~en,
Aussteifen, Verankern - - - - -
Abb. 43
Seitenansicht und Draufsicht der Schwellentreiblade mit Knagge
Abb. 44
Seitliche und rOckwärtige Verankerung der Schwellentreiblade mit Knagge
Steht Kantholz mit entsprechend großen Querschnittabmessungen zur Verfügung, so kann die Schwellentreiblade an einem Ende ausgekämmt werden .
Abb. 45 Ausschnitt
0
1 = Ein Ende des Kantholzes mit einem Ausschnitt versehen als Widerlager für den Streichbalken 2 = Vom anderen Ende mindestens 2 x h entfernt Auskämmung (Ausklinkung) anbringen zwecks Antreiben des Streichbalkens mittels Keilen 3 = Keilpaar herstellen
Bau einer Schwellentreiblade mit Auskfimmung hier: ohne rückwärtige und seitliche Verankerung
30
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 46
Seitenansicht und Draufsicht der Schwellentreiblade mit Auskfimmung
Abb. 47
Seitfiche und rOckwfirtige Verankerung der Schwellentreiblade mit Ausklimmung
Beachte: Die seitliche Verankerung besteht aus paarweise angeordneten und eingeschlagenen Pfählen.
Je nach Schwere der abzustützenden Last und Anzahl der Stotzböcke wird das Ende der Treiblade entweder durch einen Einzelpfahl oder durch ein mit Pfählen verankertes Kantholz gesichert. Bei Bedarf Treiblade nach rückwärts sichern, z. B. durch Kanthölzer oder Bohlen.
1984
31
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb.J/3 SchraubenkOpfe
einlassen
=
1 Treiblade herstellen 2 = Knagge am Streichbalken be· festigen 3 = Streichbalken aufrichten 4 = Strebstütze einpassen 5 = Strebstotze verkeilen 6 = StrebstOtze, Treiblade und Streichbalken mittels Bauklammern sichern 7 = Verankerungspfähle ein· schlagen
Bau eines einfachen StOtzbockes
hier: mit Bohlentreiblade
I
Beachte: Bei Bedarf Treiblade nach rückwärts sichern, z. B. durch Kanthölzer
oder Bohlen.
Abb. 49
Die Verbindung der Strebstotze mit dem Streichbalken (-bohle) kann durch Knaggen oder durch Versatz erfolgen. Gegen seitliches Abgleiten der Strebstotze werden Bauklammern eingeschlagen.
Verbindung zwischen Strebstotze und Streichbalken
32
1984
11110 Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 50
Beachte: Zwischenräume (Hohlräume) zwischen Wand und Streichbalken sind mit Brettstücken auszufüllen .
I
Einfacher Stützbock Abb. 51
1 Pfahlrost
"",. '
II II II
II 'I II
""\1 " '/ II
'.
II
' 1/
I' II I'
.
II I'
Ist der Untergrund weich, so ist zuvor ein Pfahlrost zu setzen und mit einer Bretterschicht in Richtung Treiblade einzudekken. Auf dieser Bretterschicht werden als Unterlage für die Treiblade etwa 3 cm starke Bretter quer verlegt.
v
Pfahlrost Abb. 52
Stehen ausnahmsweise Eisenbahnschwellen zur Verfügung, so kann durch Verlegen der Schwellen bei ungünstigen Bodenverhältnissen der Druck der Treiblade aufgefangen werden.
Treibladenunterlage aus Eisenbahnschwellen
1984
33
11110 Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 53
Muß eine beschädigte Hauswand auf groBer Breite abgestützt und auch abgefangen werden, so ordnet man die Stotzböcke nebeneinander an.
Flächiges Abstotzen einer Wand
Abb. 54
Der Abstand von Stützbock zu StOtzbock beträgt 1,0 m bis max. 2,0 m. Die Stotzböcke werden mittels Brettern, Bohlen oder Halbhölzern miteinander verstrebt.
Flächiges Abstotzen einer Wand
(Gesamtansicht)
34
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 55
Zangen haben bei Stotzböcken die Aufgabe, die freie Stotzoder Knicklänge der StrebstOt· ze zu verkürzen. Sie werden da· her an doppelten und dreifa· chen Stotzböcken angebracht. Die freie Knicklänge darf 5,0 m nicht überschreiten.
Einkämmen und mit Bauklammern
sichern
Zangenanordnung bei doppeltem StOtzbock
Abb. 56
Die Zangen sollen sämtliche StrebstOtzen und den Streich· balken erfassen. Die Verbindung ist an den StrebstOtzen zweischn ittig mittels Bolzen herzustellen.
Abstotzen einer Mauer durch Stotzböcke mit doppelten Strebstützen
1984
35
11110 Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 57
Einkämmen und mit Bauklammern sichern
Die Verbindung am Streichbalken darf sowohl mittels Bolzen als auch durch Nagelung hergestellt werden. Die Verbindung zwischen Zange und Streichbohle darf nur durch Nagelung erfolgen.
Stotzbock mit dreifacher Strebstotze
Sind Innerhalb von Bauwerken oder beim Vorarbeiten in Trümmern waagerechte Abstotzungen erforderlich, so verwendet man je nach StOtzweite - die einfache waagerechte Spreize, - die verstärkte Spreize oder - das Sprengwerk. Abb. 58
Einfache Spreizen können nur
bei geringen StOtzweiten eingesetzt werden. Die Spreizen lassen sich aus Rund- oder Kanthölzern herstellen. Sie werden zwischen aufrecht stehende Bohlenoder Kantholzstacke eing_epaßt und ggf. zusätzlich verkeilt. Einfache waagerechte Spreize
36
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 59
Muß ein abgespreizter Durchlaß von Helfern begangen wer· den, so ist die obere Spreize nach Möglichkelt so anzuord· nen, daß der Durchgang in leicht gebOckter Haltung möglich ist.
Sichern eines Durchlasses mit einfachen Spreizen Abb. 60
Passieren waagerechter Spreizen
Bei größeren Stützweiten massen Spreizen zwecks Erhöhung ihrer Tragfähigkeit verstärkt und an den Enden besonders hergerichtet werden. Hinwelse fOr den Bau und Einbau ver-
Abb. 61
Versttlrkte Spreize
1984
stärkter Spreizen und Sprengwerke: - Die Knaggen an den Streichbalken (-bohlen) dienen als Auflage for den Spreizbalken und als Widerlager für die Streben. Die Knagge, an der das Keilpaar zum Antreiben der Strebe angesetzt wird , muß stark genug sein. Die Streben der Abstotzung sind so anzuordnen, daß ein Winkel von 45° nicht Oberschritten wird. Die Spannhölzer werden in der Re· gel mit dem Spreizbalken zwei· schnittig verbolzt Unter Zeitdruck ist eine Nagelverbindung statthaft (Nagel länge beachten!).
37
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 62 Nach dem Einpassen der Strebe zwischen Spannholz und Streichbohlen wird die Knagge als Widerlager fQr die Strebe festgenagelt Zum Antreiben der Strebe werden zwischen Spannholz und Strebenfuß Keilpaare gesetzt. Durch vorsichtiges Antreiben der Keile lassen sich geringe Fehler in der Abmessung ausgleichen Streichbalken (oder -boh· len) massen in ihrer gesamten Länge am Objekt anliegen. Vorhandene Hohlräume sind durch Brettstocke auszufallen (aufzufattern).
Bauteile einer verstärkten Spreize
Hinweis: ln der Praxis gestaltet sich das Anbringen waagerechter Abstotzungen in großen Höhen äußerst schwierig und zeitraubend. Daher ist es ratsam, nach Aufmessung der Schadenstelle die gesamte Abstützung auf einer ebenen Fläche zuzuschneiden und, so weit möglich, zusammenzubauen.
Beispiel ffJr den Einsatz einer verstärkten Spreize
38
1~64
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Als Anhalt fOr die Abmessungen der Hauptbauelemente von Absprelzungen dienen die in der Tabelle 9 angegebenen Werte. Tabelle 9
Abstand
Spreizbalken
Streichbalken
m
cm/cm
cm/cm
Streben und Spannhölzer cm/cm
3,0
12/16
18/6
12/12
4,5
16/16
18/6
12/12
6,0
16/16
24/8
12/12
Ein Sprengwerk stellt eine weitere Möglichkeit der waagerechten Abstatzung dar. Es erfordert bei der Herstellung einen sehr groBen Zeit- und Materialbedarf und sollte nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn neben der Überbrückung einer großen StOtzweite noch besonders großflächige Mauerschäden abgestützt werden massen. Abb. 64
Bauteile eines Sprengwerkes
1984
39
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Beachte: Abstotzungen sind so herzustellen, daB ein Abkippen oder Ausweichen
aus ihrer Stotzlage ausgeschlossen ist. Sich lockernde Abstotzungen müssen nachgeschlagen werden können. Aus diesem Grunde nur Hartholzkeile verwenden! Findet zwischen zwei abgespreizten Gebäuden Fahrzeugverkehr statt, so sind die verstärkten Spreizen oder Sprengwerke in mindestens 4,00 m Höhe Ober der Fahrbahn anzusetzen. Die Verwendung von Abstotzungen in Längen von Ober 6,00 m ist unzulässig. Abb. 65
Bei feststehender Seite Streben mit Spreizbalken und Knaggen durch Bauklammern sichern .
Sprengwerk
40
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - 4. Aussteifungen Ausstelfungen dienen zum Abfangen waagerecht oder senkrecht wirkender Kräfte bei kleineren Öffnungen im Mauerwerk. Hierbei handelt es sich um Fenster- und TOröff· nungen, deren Einsturz verhindert werden soll . Ein möglicher Einsturz kann sich durch Risse oder Gefügelockerungen ankündigen. Man spricht in diesem Zusammenhang von - senkrechten Aussteifungen und - waagerechten Aussteifungen.
Abb. 66
Beachte: Ein Verkeilen der Stempel bzw. Spreizen (vgl. Abb. 66 bis 69) kann entfallen , sofern diese 0,5 bis 1,0 cm länger bemessen werden . in diesem Fall ist jedoch bei brüchigem Mauerwerk besondere Vorsicht gebo· ten!
Senkrechtes Aussteifen einer rechteckigen Fensteröffnung
Abb. 67
Einpassen der Stempel ohne Keile
1984
41
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 68
Aussteifen von Fenstern mit gewO/btem Sturz
Abb. 69
Waagerechtes Aussteifen einer FensterOffnung
42
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - -
5. Verankerungen
5.1. Allgemeines Verankerungen dienen zum Festlegen (Anschlagen) von zugbeanspruchten Anschlagund Verbindungsmitteln wie Leinen, Seile, Ketten, Schäkel und AnschlagstOcke. Als Verankerungspunkte werden entweder - vorhandene Objekte, wie Bauwerktelle (Säulen, Pfeiler, Fundamente, stabile Zaune), Bäume, Fahrzeuge, Decken-, Mauer-, Fenster- oder TOr- und Kanalöffnungen, Masten etc. oder - eigens fOr diesen Zweck hergestellte Objekte wie Pfähle, Ankerplatten, Anschlagstocke, Landematten, Schiffsanker oder dergleichen verwendet.
1984
43
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - 5.2. Herstellen von Verankerungen an vorhandenen Objekten Zu -
diesen Objekten zählen u. a. Bäume, Buschgruppen (Baumgruppen), Fahrzeuge aller Art, Schienen und Glelsanlagen, Mauer- und Deckenöffnungen von Gebäuden.
Leinen und Seile aus Hanf, Sisal oder Kunststoff können in der Regel unmittelbar an dem Verankerungspunkt angeschlagen werden. Stahlseile (Greifzugseil, Windenseil) hingegen sind nur mit Hilfe von Drahtseil- oder Kettenstropps festzulegen. Beim Verankern an Bäumen sind nur solche in Betracht zu ziehen, deren Stämme einen entsprechenden Durchmesser haben, die einen gesunden Eindruck erwecken und keine erkennbaren Schäden- z. B. durch Blitzschlag- aufweisen. Abb. 70 Zugrichtung möglichst parallel zum Hang !
Das Verankern an einem Baum erfolgt stets unmittelbar Ober dem Erdboden. Das Verankern an abgestorbenen oder durch Blitzschlag beschädigten Bäumen Ist verboten!
Baumverankerung in leichter Hangneigung Abb. 71
Beachte:
Keine Verankerungen an Bäumen durchführen, die an Steilhängen stehen.
I
Ungeeigneter Verankerungspunkt Abb. 72
Faserrichtung beachten!
Beschädigungen an den Bäumen besonders an der Baumrinde - sind zu vermeiden . Anschlagstellen daher mit Baumschutz aus Sackleinen, BrettstOcken, alten Autoreifen o. ä. versehen.
Baumschutz aus Brettstacken
44
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11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 73
Sichern eines Seilstropps gegen Hochrutschen
Abb. 74
Verankerung an zwei BJlumen mittels Querriegel
Abb. 75
Verankerung an einer Buschgruppe
1984
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11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 76
Ansch/agm6glichkeit von Stropps an Btiumen
Abb. 77
Verankerung an Btiumen
Das Verankern an Fahrzeugen des Technischen Hilfswerks ist nur am GKW, MKW oder LKW erlaubt. Die Belastbarkeit der Anhänger- und Abschleppkupplungen ist zu berücksichtigen. Sofern Fremdfahrzeuge als Verankerungspunkte in Betracht kommen, gilt diese Regel sinngemäß. Um dem Fahrzeug ein größeres Gegengewicht zu verleihen, ist es je nach Bedarf zu beladen. Eine Seladung vergrößert den Reibungswiderstand zwischen Reifen und Standfläche, jedoch nicht die Zugkraft des Fahrzeuges.
46
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 78
""'[_~ '-..... Klappkloben 3,0Mp(30kN)
~
Beachte: Verankerungen dürfen an Fahrzeugen lediglich an der Anhängerkupplung, Abschleppkupplung und -soweit vorhanden - an der Seilwinde vorgenommen werden . Das Verankern an Stoßstangen, Fahrzeugrahmen oder sonstigen Fahrzeugteilen ist verboten! Das Sichern des Fahrzeuges erfolgt durch Anziehen der Handbremse und durch Vorlegen von Radkeilen oder schweren Steinen.
Anhängerkupplung
Verankern an Fahrzeugen
Abb. 79
Anhängerkupplung
~~A~n~s~ch~la~g~st~ü=ck~!t::::::::::~
Als Verankerung dienende Fahrzeuge dürfen nach rückwärts nur dann zusätzlich gesichert werden , wenn die Standsicherhei t des Fahrzeuges in Frage gestellt ist. Die eigentliche Zugkraft des Fahrzeuges wird dadurch nicht erhöht.
ROckwärtiges Sichern eines Fahrzeuges gegen Wegrutschen bei geringer Belastung
1. Änderung. Stand 1988
47
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankem - - - - Abb. 80
Die Zugkraft eines Fahrzeuges läßt sich durch Einschirren von Klapp· oder Doppelkloben erhöhen. Die Belastungsfähigkeit ist jedoch durch die Leistungsfähigkeit der Anschlagmittel begrenzt.
Beispiel fOr das Verankern an Fahrzeugen
Unter bestimmten Voraussetzungen können zum Verankern auch Gleisanlagen benutzt werden. Bevor man sie in Anspruch nimmt, sind jedoch die zuständigen Dienststellen (Bundesbahn, Verkehrsbetriebe) zu verständigen und um Erlaubnis zu bitten. Bei einer Verankerung in Gleisrichtung darf die Zugkraft nur parallel oder bis etwa 20° nach oben wirken. Die seitliche Abweichung kann maximal bis 5° betragen . Bei rechtwinkelig zur Gleisachse wirkender Zugkraft darf die Zugrichtung nur in der Ebene, bei auf Dämmen verlegten Gleisen auch schräg nach unten verlaufen.
Verankerung an Gleisen in Gleisachse
48
Beachte: Der Anschlagwinkel in der Gleisachse darf 20° nach oben nicht überschreiten. Eine Verankerung an Gleisen ist nur bei geringen Zugkräften zulässig (z. B. bei Einsatz von Faserseilen). Gleisanlagen öffentlicher Verkehrsträger dürfen nur bei Einsätzen benutzt werden, - wenn gleichwertige Objekte nicht zur Verfügung stehen und sicher ist, daß die Anlage nicht befahren wird. 1. Ändllrung. Stand 1988
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankem - - - - Abb. 82
z.B. Sandsack
_11 . ; ~
Rund- oder Kantholz
ln der Ausbildung und bei Übungen sind Gleisanlagen für Verankerungszwecke nur dann heranzuziehen, wenn der Betrieb eingestellt ist und der Verkehrsträger ausdrücklich seine Genehmigung erteilt hat. Schienen, Stahl- oder Betonschwellen sind mit ausreichendem Seilschutz zu versehen.
Verankerung an Gleisen rechtwinkelig zur Gleisachse
Inwieweit Verankerungen an Mauer· und Deckenöffnungen in Frage kommen, richtet sich nach dem Zustand des Gebäudes, der Wand- und Deckendicke sowie der Größe der zu erwartenden Belastung.
Abb. 83
Zum Überbrücken der Öffnungen und zum Anschlagen der Anschlagmittel werden Querriegel aus Rund· oder Kanthölzern sowie aus Trägern oder Rohren mit entsprechendem Querschnitt ausgewählt.
Anordnen der Querriegel bei Maueröffnungen
1984
49
11110 Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 84 I
__: A (B) =
~
A- Q •a I
2
At
:Ja
._,.t----... Länge I - - --
j7~=f
-.1
I
~~Q ~j Af.-~~-i
B· Q • b I
I
Wandbelastungen bei mittiger oder seitlicher Querriegelbelastung
Abb. 85
Anordnung der Querriegel bei großen Maueröffnungen
Abb. 86
tragende Innenwand -
oder
tragende Außenwand - -
Bel kleineren Öffnungen ordnet man die Last am Querrie· gelmittig an. Dagegen muß bei großen Maueröffnungen das Zugseil am Querriegel seitlich festgelegt werden.
Festlegen des Anschlagmittels am Querriegel
50
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 87
Verankern an TOröffnungen
FOr das Anbringen der Querriegel an Deckenöffnungen gelten die gleichen Voraussetzungen wie bei Maueröffnungen. Abb. 88
Verankern an Deckenöffnungen Abb. 89
Anordnen der Querriegel bei großen Deckenöffnungen
1984
51
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb.90 Seilschutz
Verankern an einem Kellerfenster mit Lichtschacht Beachte: Verankerungen in Gebäuden dürfen nur an solchen Öffnungen an-
gebracht werden, die ringsum weder beschädigt noch erschüttert sind. Decken und Wände stets flächig belasten! Verankerungen nur an tragenden Außen- oder Innenwänden anbringen. Trennwände dürfen nicht zusätzlich belastet werden. Zum Schutz der Gebäudeteile und der Anschlagmittel ist für ausreichenden Kanten- und Seilschutz zu sorgen.
52
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - 5.3. Herstellen von Erdankern Erdanker dienen zur Aufnahme von Zugkräften, die parallel zum Erdboden oder schräg zum Erdboden in einem Winkel von bis zu max. 40° wirken . Erdanker können in gewachsenem Boden hergestellt werden. Abb. 91
Verankerunghangabwarts
Verankerung hangaufwarts
Zugrichtung einer Verankerung am Hang
Für das Herstellen von Erdankern können verwendet werden: Rundholzpfähle, Erdnägel aus Stahl, eingegrabene starke Hölzer, Anschlag stocke, Ankerplatten, Landematten oder Schlffsanker.
Rundholzpfähle sind nach Möglichkeit aus gesundem, zähem und zugleich federnd
nachgebendem Material zu fertigen. Die Anforderungen erfüllt in erster Linie Eschenholz. Für Verankerungen aus diesem Holz reichen Pfähle von 1,50 m Länge und 8 bis 10 cm Durchmesser. Pfähle aus anderen Holzarten müssen bei gleicher Zugfestigkeit mindestens 12 cm Durchmesser aufweisen. Abb. 92 2
I
1;3 T
''~
3
1
Neigungswinkel und Einschlagtiefe von Verankerungspt/ihlen Abb. 93
( lrl
Zugrichtung am Ankerpfahl 1984
53
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Beachte: Als Verankerungspfähle nur gesundes, elastisches und zähes Holz ver· wenden, Hartholz - z. B. Buche - ist ungeeignet.
Die Einschlagtiefe eines Pfahles beträgt bei normalen Bodenverhäitnis· sen 213 der Pfah !länge, mindestens jedoch 1,00 m. Der Kopf eines Holzpfahles ist durch Brechen der Kanten oder durch ein aufgelegtes BrettstOck zu schützen, wenn ausnahmsweise ein Vor· Schlaghammer zum Einschlagen verwendet wird. Eine Verankerung ist während der Dauer ihrer Belastung durch einen Helfer zu überwachen. Dieser warnt rechtzeitig, sobald sich Anzeichen einer Überbeanspruchung zeigen. Abb. 94
•
•
-·-==} «•-}
Einzelpfahl Doppelpfahl
}
Drellachpfahl
PfahlbUndel
Mehrfachpfahl
Pfahlreihe
.-~~-~~-.•----+• ~
~."...
• o ••ole
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Pfahlgruppe
~
zusammengesetzter Erdanker
Als Verankerungen kommen in Betracht: Einzelpfähle oder zusam· mengefaßte Einzelpfähle als Doppel·, Dreifach· oder Mehrfachpfähle (sog. Pfahl· bOndel), Pfahlreihen (bestehend aus Einzel pfählen) oder Pfahlgruppen (bestehend aus Einzelpfählen und Pfahl bündeln). Zwei oder mehr Pfahlreihen oder -gruppen nebeneinander· geordnet bilden einen zusammengesetzten Erd· anker für Zuglasten bis zu 60 kN (6,0 to.).
Pfahlanordnungen far Erdanker
Abb. 95
)
\ Pfahlreihe aus drei Einzelpfählen (Anordnung 1 + 1 + 1)
54
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 96
Pfahlgruppe aus PfahlbOndei und Einzelpfahl (Anordnung 3 + 2 + 1)
Die Pfähle werden in einem Abstand von jeweils 0,80 m hintereinander eingeschlagen und mit einem Rödeibund (ähnlich dem Schleuderbund) verbunden . Dieser kann aus Leinen oder 3 mm starkem Bindedraht bestehen.
Abb. 97
~~~ ~Jiu !----
0,80m
0,80m
___j
Herstellen des Rödelbundes: Leine mit Mastwurf und Halbschlag am unteren Ende des Pfahles 2 anschla· gen (Halbschlag weist zum Erdboden!), Pfahl 2 und 1 durch lockere Schläge verbinden, Leinenende an Pfahl 1 mit Mastwurf und Halbschlag festlegen, Pfäh le mittels Rödelholz spannen, Rödelholz nach dem Span· nen am Erdboden festset· zen oder leicht einschla· gen.
Binden des Rlidelbundes
1984
55
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 98
Wird der Rödelbund aus Bindedraht gebunden, so kann das Festlegen des Drahtendes am Pfahl nach zwei Methoden erfolgen .
Meth ode 1
Methode 1: Draht mit zwei Halbschlägen an Pfahl 2 festlegen und Drahtende mit abgehendem Draht verdrehen.
Methode 2
Festlegen der Drahtenden beim Rödelbund
Methode 2: Draht mit vier bis fünf halben Schlägen am Pfahl 2 festlegen und Drahtende mittels Krampe am Pfahl anheften.
Abb. 99
Der erste (vorderste) Pfahl einer Pfahlreihe muß der stärkste Pfahl sein. An ihm wird die Last angeschlagen . Das Rädeln der Drahtschläge kann mittels einer Bau- oder GerOstklammer oder eines starken Nagels erfolgen . Rödelbund aus Bindedraht
Beachte: Rödelbunde sind rechtwinkelig zur Pfahlachse anzuordnen und enden ca. 15 cm unterhalb des jeweiligen Pfahlkopfes. Die Leinen· oder Drahtschläge zwischen Pfahl 1 und 2 sind anzahlmäßig zu erhöhen. Die höchstzulässige Zugkraft einer Pfahlreihe beträgt 10 kN (1 ,0 t), einer Pfahlgruppe 20 kN (2,0 t). Tabelle 10
Pfahlanordnung
Einzelpfahl Pfahlreihe Pfahlreihe Pfahlgruppe Pfahlgruppe
1 1 1
+1 +1+1 2+ 1 3 +2 + 1
zul. Zugkraft in N
(kp)
3500 7000 10000 10000 20000
350 700 1000 1000 2000
Pfähle aus anderem Holz als Eschenholz erfordern einen Mindestdurchmesser von 12 cm!
56
1964
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Zum Verankern von Lasten mit einem Gesamtgewicht von mehr als 20 kN (2,0 to.) werden mehrere Pfahlreihen oder Pfahlgruppen zu einem zusammengesetzten Erdanker zusammengefaßt.
Als Querriegel können Rundhölzer, Telegrafenmaste, Baumstämme, bewehrte Betonpfeiler o. ä. verwendet werden. Zusammengesetzter Erdanker
Tragkraft ca. 25 kN Abb. 101
~~ I
b
I
Besteht ein zusammengesetzter Erdanker aus drei Pfahlreihen oder -gruppen, so ist das Anschlagmittel unmittelbar neben dem vorderen mittleren Pfahl am Querriegel anzuschlagen oder um diesen Pfahl herumzufOhren.
Anschlagen eines Stropps am Querriegel Abb.102 ca.30kN
ca.SO kN
Durch entsprechende Kombi· nation lassen sich zusammengesetzte Erdanker fOr Zugkräf· te bis zu 60 kN (6,0 t) herstellen.
Kombination zusammengesetzter Erdanker Abb. 103
Anschlagen eines Stropps an einem PfahlbOndei
1964
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11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Eingegrabene Erdanker erfordern ein hohes Maß an Zeit und setzen gewachsenen Boden oder festen Untergrund voraus. Diese Methode wird dann angewendet, wenn die Verankerung fOr einen längeren Zeitraum genutzt werden soll. Abb. 104
Eingegrabener Erdanker ("Toter Mann") Abb. 105
Sichern eines eingegrabenen Erdankers durch Bohlenwand
58
Zunächst wird ein ca. 1,00 m tiefer Graben ausgehoben . Die sonstigen Abmessungen richten sich nach Länge und Breite des Querriegels. Als Material for den Querriegel kommen Rund- oder Kanthöl· zer, Baumstämme, Mauer· oder Betonpfeiler, Fahrzeugreifen mit Felgen oder mit Sand oder Wasser gefOIIte Fässer in Frage. Bei lockerem Boden ist vor dem Querriegel eine Bretteroder Bohlenwand zu errichten. 1884
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 106
Am Querriegel sind Stropps aus Drahtsellen herzustellen, deren Enden mit Schlaufen oder Kauschen zu versehen sind und an denen das Lastseil angebracht wird . Herstellen eines Stropps
Beachte: Bleiben Graben und Rinne fOr die Dauer des Einsatzes offen, so Ist die
Baustelle entsprechend abzusichern. Bei Erdankern, die fOr längeren Gebrauch vorgesehen sind und daher mit Erde eingedeckt werden, sind die Enden der Anschlagmittel so anzuordnen, daß sie Im oberen Bereich der Rinne liegen und jederzeit kontrolliert werden können. Eckige oder scharfkantige Querriegel - Stahlträger, Betonplatten etc. - sind mit Seilschutz zu versehen. Bestehen Querriegel aus Reifen mit Felgen , Fässern oder dergleichen, so ist die Grube mit Sand oder Steinen aufzufüllen.
Abb. 107
Beispiele fDr eingegrabene Erdanker
Anschlagstücke dienen zum Anschlagen von Anschlag- und Verbindungsmitteln an
Fahrzeugen oder zur Verankerung auf dem Erdboden in Verbindung mit dem Spitzelsen. Voraussetzung hierbei ist eine ausreichende Bodenfestigkeit (gewachsener Boden, Lehm, Ton).
59
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 108
Verankerung mit AnschlagstOck auf dem Erdboden
Vorgefertigte Ankerplatten in Verbindung mit Erdnägeln dienen ebenfalls zum Ver· ankern einer Last auf dem Erdboden. Die in der Tabelle 11 enthaltenen Werte hinsieht· lieh der Zugkraft von Erdnägeln (Ankerpfähle) gelten lediglich als Anhalt. Sie wurden erm ittelt unter Zugrundelegung einer Zugkraft von 15 kN (1,5 t) auf trockenem, gewach· senem Lehmboden mit Grasnarbe. Tabelle 11
Länge des Erdnagels
0 Erdnagel
Neigungswinkel
Einschlagtiefe
mm
mm
Grad
cm
N
kp
800 800 900 900 1200 1200 1200
35 35 40 40 40 40 40
40 40 40 40 40 40 40
50 60 50 60 60 60 100
4000 5500 4400 6500 6500 8000 9000
400 550 440 650 650 800 900
;
'
Zugkraft
Abb. 109
4~ 5m~ 7
1200mm
Ring
~ Ankerplatte mit Erdnagel
60
1984
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Abb. 110
Einschlagen der Erdnilgel Abb. 111
Zur Erhöhung der Zugkraft eines Erdankers aus Ankerplat· ten können zwei oder mehr An· karplatten hintereinander oder in Y-Form verlegt werden.
r '
Verankerung aus Ankerplatten
Landematten (PSP-Bieche) bestehen aus gestanztem Profil blech. Sie können ebenfalls zum Verankern von Zug- oder Tragseilen herangezogen werden . Abb. 112
I
Schlkel
Landematten werden mittels Erdnägeln auf dem Erdboden vernagelt. Die Erdnägel mOs· sen der Zugrichtung leicht entgegengeneigt stehen.
Verankerung aus Landematten
198-4
61
11110 - - - - - Abstützen, Aussteifen, Verankern - - - - Schiffsanker aller Art sind geeignet, schnelle und starke Verankerungen zu schaffen.
Abb. 113 Oberring
~
ln der Regel genOgt es, die Spitze (Flunken) des Ankers nach dem Anschlagen des Zugseiles in den Boden zu drUcken. Die Spitze grabt sich unter der Zuglast selbst ein.
Unterring
Stockanker
Abb. 114
in weichem Boden Ist zur Aufnahme des Flunkens ein Loch entsprechend seiner Abmessungen zu graben, in welches der Flunken dann bis zum Schaft eingelassen wird. Bei hartem Boden dagegen kann der Anker auf dem Erdboden mit Hilfe eines Querriegels aus Rundholz festgelegt und gesichert werden. Je nach Typ des Ankers Ist dieser zusätzlich durch zwei Erdnägel zu sichern.
Beispiele tar das Festlegen eines Stockankers auf dem Boden
62
1964
11/11 · Ausleuchten von Einsatzstellen
Inhaltsverzeichnis Seite 1. Allgemeines
2. Geräte zum Ausleuchten 2.1. Beleuchtungsmittel - Sturmlaterne - Starklichtlaterne 500 HK(Petromax) Petroi-Lichtfluter 2000 HK (Tilley-Lampe) Handleuchte Kopf-Handleuchte Kopf leuchte, ex-geschützt Handweitleuchte Handscheinwerfer, ex-geschützt Leuchtstoff-Handlampe " Fiuorex" - Scheinwerfer 100Watt - Flutl ichtstrahler
4 4 4
6 13 16 17
19 23 24 31 32
36
2.2. Stromerzeuger - Stromerzeuger 2 kVA - Stromerzeuger3 kVA, Modell " Eisemann " - StromerzeugerS kVA, Modell " Knurz" - StromerzeugerS kVA, Modell " Eisemann"
38 39 42 44 46
2.3. Elektrohilfsgeräte - Kabelt rommel - Verlängerungskabel Dreifach-AbzweigstOck Nickel-Cadmium-Batterien Batterie-Ladegerätsatz Batterie-ZellenprOfer Laugefüllheber mit Laugedichtigkeitsmesser Pneumatische Augenwasch-Fiasche Erste Hilfe
49 49
3. Ausleuchten von Einsatzstellen 3.1. Allgemeines
51 52 52 53 56 57 58 58
60 60
3.2. Ausleuchten von Flächen
61
3.3. Ausleuch ten von Räumen
67
3.4. VorObergehende Kennzeichnung von Gefahrenstel len
69
1984
IIN1 Ausleuchten von Einsatzstellen 1. Allgemeines Das Technische Hilfswerk ist gezwungen, auch bei unzureichenden Lichtverhältnissen oder bei Dunkelheit seine Arbeiten an den Einsatzstellen unfallfrei durchzuführen. Das ist nur dann der Fall, wenn die Einsatzstelle entsprechend ausgeleuchtet wird. Eine gute Beleuchtung hängt ab von der Beleuchtungsstärke und der Blendfreiheit Eine Blendwirkung entsteht, wenn eine oder mehrere starke Lichtquellen innerhalb des eigenen Sehfeldes vorhanden sind. Eine Indirekte Blendwirkung tritt ein, wenn starke Lichtquellen zwar nicht innerhalb des eigenen Sehfeldes liegen, jedoch bereits bei geringer Änderung der Augenstellung oderdurch Bewegen des Kopfes in den Sahbereich gelangen. Auch das von Wasserflächen oder ähnlichen spiegelnden Flächen reflektierte Licht kann Blendungen verursachen . Merke:
Blendung beeinträcht igt die Arbeitsleistung und erhöht die Unfallgefahr!
Beleuchtete undurchsichtige Körper werfen Schatten. Auch diese können die Arbeiten an ausgeleuchteten Schadenstellen behindern. Eine einzelne Lichtquelle läßt scharf begrenzte Schatten - sog. Kernschatten - entstehen . Abb. 1
lichtquelle= llll Einzelne Lichtquelle mit scharf begrenztem Schatten Abb.2
Halbschatten Ha Schattenbildung beim Einsatz von zwei Lichtquellen
1984
I bsch
alten
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Durch den Einsatz von zwei Lichtquellen wird die Kernschattenzone verkleinert und der Übergang zur hellen Zone durch die Halbschatten-Zonen abgeschwächt. Merke:
Schattenbildung ist von Art, Anzahl und Stärke der Lichtquellen abhängig .
Weiche Schatten- allmählicher Übergang von hell nach dunkel- lassen sich durch Aufbau mehrerer Lichtquellen erzielen . Streuscheiben, die punktförmig leuchtende Lichtquellen in flächenhaft leuchtende umwandeln, bewirken ebenfalls eine weichere Schattenbildung. Streuscheiben schützen gleichzeitig auch vor Blendung. Um die Schattenzone so klein wie möglich zu halten, sind die Beleuchtungsmittel möglichst hoch anzubringen.
Abb. 3
Lichtquelle
Schallenzonen
Schattenzonen
Schattenbildung bei unterschiedlich hoch angebrachten Lichtquellen
Das Ausleuchten einer Schadenstelle in ihrer gesamten Ausdehnung ist nur i n seltenen Fällen möglich, weil die erforderl iche Anzahl von Beleuchtungsmitteln in der Regel nicht zur Verfügung steht. Die Ausleuchtung ist dann auf die Stellen zu beschränken, an denen die Bergungs- und Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden. Unfallverhütung:
Bereits der Verdacht, daß explosionsfähige Stoffe vorhanden sind oder besondere Gefahren drohen , zwingt zum Einsatz von ausschließlich explosionsgeschützten (exgeschützt) Beleuchtungsmitteln.
2
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11/11 Ausleuchten von Einsatzstellen Tabelle 1 Beleuchtungsmittel Flutlichtscheinwerfer 1000 W
werfer »Halogen"
Reichweiten der Beleuchtungsmittel
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11111 Ausleuchten von Einsatzstellen 2. Geräte zum Ausleuchten 2.1. Beleuchtungsmittel Bei den Beleuchtungsmitteln ist generell zwischen stromabhängigen und stromunab· hängigen Geräten zu unterscheiden. Stromabhängige Beleuchtungsmittel werden wiederum in netzabhängige und netz· unabhängige Geräte unterschieden. Tabelle2 Beleuchtungsmittel
Sturmlaterne Handleuchte Kopfhand leuchte Handweitleuchte (Handscheinwerfer) Petrol-Lichili uter Starklichtlaterne .Scheinwerfer 100 W Arbe itssch einwerfe r, fahrzeuggebunden Leuchtstoff-Handlampe Flut I ichtstrahler 1000 W (mit Lichtmast) Kfz.-Scheinwerfer Suchscheinwerfer
stromabhängige netzabhängig netzunabhängig 24 V 220 V Batterie
stromunabhängige Brennstoff
X X X X X
X X X X X X
X
Stromabht1ngige und stromunabht1ngige Beleuchtungsmittel Abb. 4 Verwendung: Zur Kennzeichnung von Gefahrenstellen als Warnleuchte, als Notbeleuchtung sowie zur Signalgebung.
)
Sie besteht aus Brennstoffbehälter mit Einfollstutzen, Schraubverschluß, Drahtkorbhalterung und Feder, Drahtkorb mit Drahtkorbteller und zwei auswechselbaren Glaszylindern- farblos und rot- , Sturmkappe, Brenner mit Dochtregler und Flachdocht Beachte: Als Brennstoff nur Petroleum verwenden . Rußbildung durch Verkürzen der Flamme vermeiden. Festen Brennersitz prüfen. Glaszylinder vor Regen schützen. Brennstoffbehälter nur bis zur Unterkante Eintollstutzen füllen. Laterne stets aufrecht tragen , abstellen und transportieren.
Sturmlaterne
4
11;!84
)
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Technische Daten Abmessungen Gewicht Brennstoff Brenndauer als Notbeleuchtung (Normalflamme) Brenndauer als Warnleuchte (Sparflamme)
Höhe (ohne Bügel) Breite (Ober Traggestell) Leergewicht Petroleum
260mm 150mm 0,650 kg 0,411nhalt ca. 20 Stunden ca. 36 Stunden
Durch Abkippen des TragbOgeis in die Wartungsstellung wird der Drahtkorb Ober die sich spannende Feder schräg nach außen gekippt, während die Sturmkappe sich gleichzeitig etwa 2 cm nach oben schiebt. Glaszylinder und Docht werden zugänglich . Drückt man den Dochtregler nach links, so löst sich der Brenner aus den beiden Blech· nasen und kann herausgenommen werden. Inbetriebnahme: 1. Tragbügel abkippen in Wartungsstellung, 2. Glaszylinder austauschen, falls Farbwechsel erforderlich, 3. Docht ein wenig herausdrehen und anzünden - Flamme sodann auf etwa 3 cm Höhe einregulieren, 4. Tragbügel zurückkippen in Tragstellung, 5. Flamme erneut einregulieren . Zur AuBerbetriebnahme Docht zurückdrehen, bis Flamme erlischt.
1984
5
11/11 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 5
Abmessungen: 240 x 456 x 220 mm H.l l~ '""ll
turr ..cruer
Inhalt: - Fülltrichter mit Sieb - Reinigungsnadel für
Vorwärmer
-
Reinigungsnadel für Vergaserdüse - Steckschlüssel für Düsenreinigungs· nadel -Schraubenschlüssel mit Abstandslehre - Ersatzdüse für Vergaser - Dichtungen - Ersatz-Glühkörper - Ersatzteilliste mit Gebrauchsanweisung
Starklichtlaterne 500 HK mit Transportkasten (Stahlblech) (Petromax)
Die Starklichtlaterne 500 HK (Petromax) wird zum Beleuchten und Ausleuchten von Räumen, Schadenstellen und Arbeitsplätzen verwendet.
6
1964
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen )
Technische Daten Abmessungen
Höhe Breite (Ober Armaturen) Leergewicht Gewicht im Transportkasten Petroleum, Diesel oder leichtes Heizöl
Gewicht Brennstoff
400mm 190mm 2,250 kg 6,900 kg 1,0 I
Brenndauer ca. 8 Stunden Sie besteht aus Brennstoffbehälter mit Pumpe und Einfüllstutzen -
(Rapid·) Vorwärmer
-
Vergaser
-
Innenkamin
-
Glaszylinder, hitzebeständig
Pumpe: Pumpenzylinder, Pumpenkolben, Pumpenventil , Ver· schlußkappe mit Arretierung , Einfüllstutzen: Füllschraubmanometer mit Druckanzeige und Druckentlastungsschraube, Vorwärmerkörper mit Düse, Anschlußkörper mit Sieb, Kipp· hebel und Flammenschützer, Vergaser-Oberteil: Steigrohr mit Verdampterschleife, Düse und Überwurfmutter, Vergaser-Unterteil: Führungsstange mit Bodenventil und Reini· gungsnadel, Exzenter-Einstellung mit Griffrad, Innenmantel mit Mischrohr und Regulierschraube, Druckstock mit Joch und Halteschraube, Mischkammer, Keramik-Mund· stOck, Stotzbügel und GI Uhkörper,
Abb. 6
2
Reflektor(schirm) und Prallteller -
Traggestell
- Haube -Zubehör
Untermantel mit Prallteller, vier eingenieteten Tragstäben, Trag· ring mit je zwei Kloben und Rändelschrauben und Tragbügel, Obermantel mit fest verbundener Dachkappe, Reflektor(schirm) und Transportkasten mit Inhalt.
Beachte: Der Reflektor(schirm) dient zur schattenlosen, gleichmäßigen Verteilung des Lichts nach unten bei Einsatz der Starklichtlaterne zur Beleuchtung von Räumen sowie zum Schutz gegen Regen. Laternen, die mit einem Prallteller ausgestattet sind, können in Notfällen auch mit defektem Glühkörper in Betrieb gehalten werden, ohne daß die Behälterarmaturen undicht oder zerstört werden.
1984
I 7
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Der Glühkörper besteht aus einem Ku nstseidengewebe, das mit Leuchisalzen besetzt ist. Das Gewebe ist vor dem Abbrennen weich und unempfindlich. Nach Abbrand und erstem GasstoB verwandelt der Glühkörper sich in ein birnenförmiges AschegerOst Um die größtmögliche Lichtstärke zu erreichen, formt man die aus dem Mundstock tretenden Flammen durch Verdrehen der Regulierschraube am Mischrohr so, daß ihre heißeste Zone mit der Form der Glühkörperwandung zusammenfällt. ist das Gewebe an einer oder gar mehreren Stellen verletzt oder abgefallen, muß der Glühkörper ausgewechselt werden, da durch die schadhaften Stellen heiße Stichflammen austreten, die den Gaszylinder und andere Teile, vor allem die Behälterarmaturen, zerstören können. Im Gebrauch sind Starklichtlaternen ohne Stützbügel (ältere Ausführung) und mit Stützbügel (neuere Ausführung). Abb. 7 zeigt eine Laterne neuerar Fertigung mit StützbügeL Abb. 7
(llllpiCI ·· YCI ....,t rm.r Fllmm~n,t;:r'I•J:.rcr----.
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Einzelheiten der Starklichtlaterne 500 HK (Petromax)
8
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11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Inbetriebnahme 1. Brennstoffbehälter tollen, dazu Füllschraubmanometer abschrauben, Brennstoff bis 15mmunter Einfüllstutzen durch Trichter mit Sieb auffüllen, Füllschraubmanometer festschrauben und Druckentlastungsschraube schließen, 2. Bodenventil des Vergasers schließen (Nase des Griffrades zeigt nach oben), 3. Kipphebel des (Rapid·)Vorwärmers schließen (Hebelnase über der Düse einrasten), 4. Luft aufpumpen, dazu Pumpenarretierung lösen, - Luft aufpumpen, bis Manometeranzeige hinter roter Markierung steht , - Pumpe arretieren, 5. (Rapid-)Vorwärmer anzünden, dazu Streichholz anzünden , Kipphebel öffnen (Hebel nach unten drücken), Streichholzflamme quer vor ovalen Schlitz des FlammenschOtzers halten, bis Brennstoffnebel brennt,
Merke:
Ausgeglühte Glühkörper: etwa 1 Minute vorwärmen, dabei Luft nachpumpen. Neue Glühkörper: sofort Kipphebel schließen , sobald der Glühkörper glimmt. Abwarten, bis Glühkörper völlig abgeflammt ist. Dann erneut zünden und wie ausgeglühte Glühkörper 1 Minute vorwärmen.
6. Vergasertätigkeit einleiten, hierzu Bodenventil öffnen (Nase des Griffrades nach unten drehen), - (Rapid-)Vorwärmer ausschalten , sowie Glühkörper leuchtet (Hebelnase Ober der Dose einrasten).
Die Pumpe Obernimmt die Versorgung der Laterne mit Brennstoff, die zu diesem Zweck mi t einem Rückschlagventil ausgestattet Ist und wie eine Fahrradpumpe arbeitet. Durch Betätigung der Pumpe wird der Brennstoff unter Druck gesetzt. Der Druck muß so stark und anhaltend sein, daß er (Rapid-)Vorwärmer und Vergaser Ober einen längeren Zeitraum selbsttät ig mit Brennstoff zu versorgen vermag. Das Füllschraubmanometer ist ein empfindliches Meßinstrument (Röhrenmanometer), das vor Stoß und Fall sorgfältig zu schützen ist. Der für den Betrieb der Laterne erforderliche Druck - Betriebsdruck - beträgt 1,75-2 atü und ist auf der bis 3 ato ausgelegten Druckanzeige rot markiert. Es muß so lange gepumpt werden, bis die Manometeranzeige hinter dem roten Markierungsstrich steht. Durch Öffnen der Druckentlastungsschraube kann der Behälterdruck vermindert werden bzw. der Behälter entlüftet werden. Solange die Druckentlastungsschraube, der Kipphebel des Vorwärmers und das Bodenventil des Vergasers geschlossen bleiben , wird die im Behälter befindliche Druckluft gespeichert. Die Verwandlung des fJOssigen Brennstoffes in Gas wird durch die Heizflamme des (Rapid-)Vorwärmers eingeleitet. Sie muß das Vergaser-Oberteil so stark erhitzen , daß seine Temperatur Ober dem Verdampfungspunkt des Brennstoffes liegt. 1984
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11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb.8
Füllschraubmanometer
Der unter Druck aus dem Behälter durch das Sieb des Anschlußkörpers geförderte Brennstoff drängt gegen die Vorwärmer-Düse, die durch den Kipphebel verschlossen gehalten wird. Drückt man den Hebel nach unten, so sprüht Brennstoff aus der Dose und mischt sich mit der angetroffenen Luft zu einem fein verteilten Brennstoff-Luft· nebel. Der Flammenschützerhält das flüchtige Gemisch, das nun unverzüglich durch den ovalen Schlitz zur Entzündung gebracht werden muß, zusammen und lenkt die Flamme in den Gaszylinder. Nach einer Vorwärmzeit von etwa 1 Minute Obernimmt der Vergaser seine Funktion. Durch Drehen der Nase am Griffrad der Exzenter-Einstellung von oben nach unten gibt die Führungsstange das Bodenventil und die Düse des Vergasers gleichzeitig frei. Brennstoff steigt unter Behälterdruck in den vorgeheizten Vergaser, vergast und tritt als Dampfstrahl aus der VergaserdOse aus. Mit der Verwandlung des flüssigen Brennstoffes in Gas und Austritt des Gases aus der DOse ist für die Funktion der Starklichtlaterne die gleiche physikalische Voraussetzung geschaffen wie für die Funktion des Bunsenbrenners. Der Dampfstrahl reißt nach Verlassen des Vergasers Luft aus dem Innen-Kamin an sich, mischt sich mit dieser im Mischrohr, passiert die Mischkammer und tritt durch die Öffnungen des Keramik-Mundstückes als heiße Flamme auf die Wandung des Glühkörpers, um diesen zum Leuchten zu bringen. Nachdem die Flammenhitze mit Hilfe des Glühkörpers in Leuchtkraft umgesetzt ist, Obernimmt der Glühkörper die Beheizung des Vergasers. Der Wärmekreislauf ist geschlossen. Außerbetriebnahme: 1. Bodenventil des Vergasers schließen (Nase des Griffrades zeigt nach oben), 2. Druckentlastungsschraube öffnen, 3. Druckentlastungsschraube schließen.
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11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Während des Betriebes muß regelmäßig der Behälterdruck kontrolliert und, falls erforderlich, nachgepumpt werden. Ein Absinkendes Druckes unter 1 ato ist zu vermeiden, da dann der aus der Vergaser-DOse austretende Dampfstrahl sich so sehr verlangsamt, daß er nicht mehr genügend Verbrennungsluft an sich reiBen kann. - Es hat sich bewährt, den Vorwärmer bei einem Druck von nur 1 atü zu entzünden und bei Zündbeginn sofort nachzupumpen.
Abb. 9
Zum Auswechseln und Anbin· den des Glühkörpers bei Laternen ohne Stützbügel ist wie folgt zu verfahren: Rändelschraube des Traggestells lösen, Haube abnehmen, Mischkammer abschrauben und (ggf.) Glühkörperreste entfernen . Sodann neuen Glühkörper mit gleichmäßig verteilten Falten Ober dem Wulst am Keramik-Mundstück festbinden und doppelt verknoten. Überstehende Fäden kurz abschneiden, Mischkammer fest anschrauben und Innenkamin einsetzen. Beim Aufsetzen der Haube darauf achten, daß die Regulierschraube sichtbar bleibt. Auswechseln und Anbinden des GWhkOrpers bei Laternen ohne StOtzbügel
Bei Laternen mit Stützbügel Rändelschrauben des Traggestells lösen, Haube und Innenmantel abnehmen und (ggf.) Glühkörperreste entfernen. Ersatzglühkörper mit kleiner Öffnung Ober den Stützbügel streifen, Glühkörper ordnen und Falten gleichmäßig verteilen. Sodann Glühkörper mit großer Öffnung Ober den Wulst am KeramikMundstück festbinden und doppelt verknoten. Überstehende Fäden kurz abschneiden und Mischkammer fest anschrauben. Beachte: Als Brennstoff nur Petroleum, Diesel bzw. leichtes Heizöl verwenden. Heißen Glaszylinder durch Aufsetzen des Reflektor(schirms) vor Nässe oder Regen schützen. Laterne stets aufrecht transportieren, abstellen und in Betrieb setzen - hartes Aufsetzen oder Umwerfen vermelden. Während des Betriebes wiederholt Verschluß der Armaturen auf festen Sitz der Dichtungen überprüfen. 1984
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11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Zum Einstellen des richtigen Mischrohrabstandes Haube abnehmen, Druckentlastungsschraube öffnen, Nase des Griffrades nach unten drehen und Halteschraube am Mischrohr lösen, bis Mischrohr herausgezogen werden kann. Abstandslehre am unteren Ende des SchraubenschiOssets hochkant zwischen Vergaser-DOse und Mischrohr halten und Mischrohr entsprechend der Lehrenmarkierung auf die Abstandslehre drücken. Sodann Schraube anziehen, bis Mischrohr festgehalten wird. Einstellen des richtigen Mischrohrabstandes
Beim Auswechseln der Vergaser-Düse und der Reinigungsnadel Haube und lnnenmantel abnehmen. Vergaser-DOse mit Schraubenschlüssel abschrauben, dabei den Vergaser mit einer Hand festhalten. Reinigungsnadel mit Steckschlüssel lösen. Beim Zusammenbau Düse wieder fest anziehen.
Auswechseln der Vergaser-Düse und Reinigungsnadel
Brennt die Laterne nicht hell genug oder läßt die Leuchtkraft nach, so kann durch Drehen der Regulierschraube die Lichtstärke verbessert werden. Hierzu dient der Schraubendreher am Ende des Schraubenschlüssels. Durch höchstens v. Drehung kann die gräBtmöglichste Lichtstärke erreicht werden. Der Schraubenschlüssel paßt auch auf die Mutter im Griffrad.
Einstellen der Regulierschraube am Mischrohr
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1984
11/11 Ausleuchten von Einsatzstellen Der Petroi·Lichtfluter 2000 HK (TIIIey-Lampe) dient zum Ausleuchten von Wegen und Einsatzstellen.
Abb. 13
Druck· anzeigttr
I
Petroi·Lichtfluter 2000 HK (Tilley-Lampe)
Der Petroi-Lichtfluter ar· beitet wie die Starklichtlalerne nachdem Prinzip des Bunsenbrenners. Die Bauteile beider Geräte erfüllen gleiche oder vergleichbare Funk· tionen, weichen jedoch in ihren Konstruktionsmerkmalen zum Teil voneinander ab. Technische Daten Abmessungen Länge (Ober ArmaBreite turen) Höhe Brennstoff Petroleum, Diesel oder leichtes Heizöl Brenndauer Scheibendurchmesser Leergewicht
240mm 200mm 310mm
11
ca. 10 Stunden 165 mm 3,7 kg
Abb. 14
Begriffe und Bezeichnungen des Petro/-Uchtlluters 1984
13
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Er besteht aus - Leuchtenteil mit
Hitzeschutzteil mit Brennstoffbehälter mit
Entlüftungskamin, Klappdeckel mit Scheibe, Schraubverschluß und Entlüftungsschlitzen , Vergaser mit Absperrventil, Verdampferrohr und (zwei) Luftansaugrohren, Glühkörper, Reflektor, Entlüftungsschlitzen und Schild, Einfüll stutzen, Luftpumpe und Verschluß, Druckanzeiger, Brennstoffleitung,
Fußstützen Tragegriff mit Handschutz Zubehör mit Fülltrichter mit Sieb, Zangenzündvorrichtung und Spiritusglas, Ersatzteilkasten mit Inhalt (Inhalt: Ersatz-Vergaser, Luftansaugrohr, Verdampferrohr, Glühkörper und Dichtungen). Abb. 15
Vergaser
/
;nschraubstutzen
.-------:
/
Gluhkorper
,. ~. .,.J
I
""I
I·
Im Verdampferrohr Re inigungsnadel
mitFeder
~
\
Die Funktion des Vorwärmers Obernimmt die Zangenzondvorrichtung . Die erforderliche Erhitzung des Vergasers wird nach einer Vorwärmzeit von 2-3 Minuten erzielt. Diese Spanne entspricht in der Regel der Brenndauer des spiritusgetränkten Asbestdochtes. Die Zangenzündvorrichtung wird etwa 3 cm unterhalb des Glühkörpers Docht nach oben - am Verdampferrohr festgeklemmt und angezündet. Die Flammenspitze muß ständig den Glühkörper berühren. Brennt die Spiritusflamme nach ca. 2 Minuten schwächer, so muß die Zündvorrichtung nach oben nachgeschoben werden. Die Verwandlung des flüssigen Brennstoffes in Gas wird nach Ablauf der Vorwärmzeit durch Inbetriebnahme des Vergasers und der Luftpumpe eingeleitet.
Vergaser, GWhkörper und Verdampferrohr
14
198-1
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Durch langsames Drehen des Knopfes nach links bis zum Anschlag (on = auf) wird das Absperrventil geöffnet und gleichzeitig Kraftstoff mit vorsichtigen Pumpenstößen in das heiße Verdampferrohr befördert. Der verdampfende Brennstoff entweicht durch die Düse und mischt sich mit der aus den beiden Ansaugrohren zuströmenden Luft. ln der Vergaserkappe wird sodann der heiße Dampfstrahl zur Umkehr gezwungen, drängt zurück und tritt durch die Öffnungen des Vergaserbodens in den Glühkörper, dessen Wandung er zum Leuchten bringt. Sowie der Glühkörper aufleuchtet, wird weiter gepumpt, nachdem die Zangenzündvorrichtung entfernt und der Klappdeckel verschlossen ist. Für die Funktion der Luftpumpe und ihre Betätigung gelten die gleichen Grundsätze wie für die Pumpe - der Starklichtlaterne. Der erforderliche Behälterdruck wird am Druckanzeiger auf der Rückwand des Brennstoffbehälters kontrolliert. Es wird so lange gepumpt, bis der Anzeigestift mit dem Buchsenrand abschließt Leuchtenteil und Brennstoffbehälter werden durch den Hitzeschutzteil getrel')nt. Im lnnern des Hitzeschutzteils fängt der Schild die während des Betriebes gegen den
Brennstoftbehälter gerichteten heißen Strahlen auf. Inbetriebnahme: 1. Brennstoffbehälter füllen, dazu Absperrventil schließen (Knopf nach rechts bis zum Anschlag drehen, oft = zu), Verschluß abschrauben, Petroleum durch Fülltrichter mit Sieb auffüllen, bis Pumpenrohr etwa zur Hälfte eintaucht , Verschluß festschrauben, 2. Glühkörper prüfen, ggf. auswechseln , 3. Vorwärmen, hierzu Asbestdocht in Spiritus tauchen, Zangenzündvorrichtung etwa 3 cm unterhalb des Glühkörpersam Verdampferrohr festklemmen , Asbestdocht anzünden, 3 Minuten vorwärmen, ggf. Zündvorrichtung nach oben schieben (Spiritusflamme muß ständig Glühkörper berühren), 4. Vergasertätigkeit einleiten, hierzu Absperrventil öffnen (Knopf langsam nach links bis zum Anschlag drehen, on auf), vorsichtig pum~en , bis Glühkörper aufleuchtet, Zangenzündvorrichtung entfernen und Klappdeckel schließen,
=
5. Luft aufpumpen, bis Anzeigestift bündig mit Buchsenrand abschließt. Außerbetriebnahme: 1. Absperrventil schließen (Knopf nach rechts bis zum Anschlag drehen , oft = zu), 2. Verschluß langsam aufschrauben , 3. Verschluß festschrauben. Während des Betriebes muß der Behälterdruck wiederholt kontrolliert und nachgepumpt werden, wenn die Leuchtkraft nachläßt. 1984
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11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Beachte: Als Brennstoff nur Petroleum, Diesel bzw. leichtes Heizöl verwenden. Füllung des Brennstoff-Behälters auf etwa 0,7 I beschränken (Hälfte des Pumpenrohres). Heiße Scheibe vor Regen und Spritzwasser schützen. Gerät in Trümmern sorgsam absetzen und Beschädigungen des Absperrventiles vermeiden. Zum Auswechseln schadhafter Glühkörper Klappdeckel öffnen und Luftansaugrohre abschrauben. Vergaser vom Verdampferrohr abheben und Glühkörperreste entfernen. Ersatz-Glühkörper mit großer Öffnung oben Ober den Vergaser und mit kleiner Öffnung unten Ober das Vergaserdampfrohr schieben und glattstreichen. Vergaser wieder aufsetzen, Luftansaugrohre anschrauben und Klappdeckel schließen: Abb. 16
Die Handleuchte dient zum Leuchten beim Vordringen und auf Einsatzstellen sowie zum Geben von Lichtsignalen und zum Übermitteln von Zeichen. Technische Daten Abmessungen bei eingeschobenem Tragegriff: 120x95x100mm Brenndauer ca. 9 Stunden Scheibendurchmesser 63 mm Vorsteckscheibe 70 mm 0 Gewicht mit Batterie 0,630 kg
Zubehörtasche, Bat1erlegehluse
~ Kunststoff
''""'(:~j -
G
'',
........_
........_
1 FaCh· rorblos Markienmg keme~
'-...... 2 Fach · grun
~ Mark•erung 1 Pu~kt
2.
~
3fach - ro!
M;uk•crung 2 Punkte
---_ ,. FaCh · Schhtzblende
Handleuchte mit Vorsteckscheiben und Schlitzblende
Sie besteht aus - Batteriegehäuse mit
-
Leuchtenkopf mit
-
Zubehör in
16
(einschiebbarem) Tragegriff, Klappdeckel, Gurtbügel mit Hänge- und Sicherungsöse und Nickei-Cadmlum-(Ni-Cd) Batterie 4,5 Ah, Hebel-Druckschalter, Scheibenring mit Halterung für Vorsteckschelben und Schlitzblende, GIOhlampe 2,5 V - 0,5 A mit Sockelfassung, Reflektor und Kontakten, Kunststofftasche mit je einer Vorsteckscheibe farblos (Streulicht), gron und rot sowie einer Schlitzblende. 1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen 1. ln der Hand am herausgezogenen Tragegriff, 2. aufgehängt an der Hängeöse oder 3. am Leibriemen am Gurtbügel befestigt (aufgeschoben} und durch Sicherungsöse gesichert. 4. Immer aufrecht tragen und betreiben, da sonst die NiCd-Batterie auslaufen kann. = Aus Rechts Mitte Blinklicht mit Schalterdruck Dauerlicht Links
Trageweise:
Schalterstellungen
= =
Zum Geben von Lichtsignalen ist die jeweilige Vorsteckscheibe in die Halterung einzuschieben. Bei Dunkelheit erleichtern Packordnung und Markierungen an den Versteckscheiben (vgl. Abb. 18) ein Unterscheiden der Scheiben. Abb. 17 Hebel-DruCkschalter
Die Kopfhandleuchte dient zum Leuchten auf Vordringwegen und Einsatzstellen sowie zum Geben von Lichtsignalen und zum Übermitteln von Zeichen. Technische Daten Abmessungen bei - eingeschobenem Tragegriff 162x100x50mm - ausgezogenem Tragegriff 210x100x50mm mit Leuchtenkopf 162 x 100 x 140 mm Scheibendurchmesser 53mm Vorsteckscheibe 60mm 0 Gewicht mit Batterie 0,830 kg Gewicht Kopfband 0,080 kg Brenndauer ca. 9 Stunden Verbindungskabel 1,10 m lang, 5 mm 0
Kopf- Handleuchte
Sie besteht aus - Batteriegehäuse mit
einschiebbarem Tragegriff, Gehäusedeckel mit Hebeldruckschalter, Gurtbügel mit Hänge- und Sicherungsöse, Halter für Leuchtenkopf und Kabel, Ni-Cd-Batterie 4,5 Ah oder Einsatz mit 2 Monozellen 1,5 V Verbindungskabel vertikal schwenkbarem Leuchtenkopfgehäuse mit EinLeuchtenkopf mit stecklasche, Scheibenring mit Halterungen für Versteck-
1984
17
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen
-
scheiben und Schlitzblende, Glühlampe 2,5 V - 0,5 A mit Sockelfassung, Reflektor und Kontakten, Kunststofftasche mit je ' einer Vorsteckscheibe farblos (Streulicht), grün und rot sowie einer Schlitzblende und Helmband.
Zubehör
Trageweise:
wie auf Seite 17 beschrieben und dargestellt, jedoch hier ohne Bild.
Schalterstellungen
Mitte Rechts Links
= Aus = Dauerlicht
= Blinklicht auf Schalterdruck
Abnehmen des Gehäusedeckels: 1. Schalter nach links Ober die Blinklicht-Markierung hinaus bis zum Anschlag dre· hen, 2. Schalter kräftig nach unten drücken, 3. Druck beibehalten und Schalter nach links bis zum zweiten Anschlag weiterdrehen, 4. Gehäusedeckel zwischen den Schienen des Tragegriffes hochschieben. Das Aufsetzen des zuvor fest auf das Gehäuse gedrückten Deckels erfolgt in umge· kehrter Reihenfolge Ab"b. 18
•
2. Fach- grün - Markierung : 1 Punkt
••
3. Fach- rot- Markierung : 2 Punkte
Zum Geben der Lichtsignale die jeweils erforderliche Vorsteckscheibe in die Halterung einsetzen . Packordnung und Markierung erleichtern ein Unterscheiden der Vorsteckscheiben bei Dunkelheit.
Vorsteckscheiben und Schlitzblende
I
Beachte: Wird der Leuchtenkopf am Batteriegehäuse befestigt, muß das Verbindungskabel über den Kabelhalter gewickelt werden.
18
1984
Immer aufrecht tragen, da sonst Ni-Cd-Batterie auslaufen kann .
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Die Koplleuchte, ex-geschützt, dient zum Leuchten auf Vordringwegen, in begrenztem Umfang zum Ausleuchten von Schadenstellen.
Abb. 19
Leder· Tragetasche Leuchtenkopf
Kopf/euchte, ex-geschützt Technische Daten -
Brenndauer GIOhlampe Batterie Ladegerät
-Gewicht
ca. 6,5 h Zweiwendellampe 3,75 V/1 Alt A (seidenmatt) gasdichter NI Cd-Akkumulator 3,6 V/7 Ah 220V±10% AnschluBspannung: 50-60Hz Nennfrequenz: 4VA Anschlußleistung: ca. 18 h Ladezeit: Kopfleuchte mit Kabel , Tragetasche , 2,1 kg Batterie und Ladegerät:
Sie besteht aus -
Gehäuseteil
aus schlagzähem Kunststoff (Polyamid) mit Batterie und Ladegerät, zwei Steckkontakten und grüner Leuchtdiode, Ladesteckdose, Krallengelenk und Kippbügel mit Dreikantschraube sowie zwei Leibriemenösen,
-
Gehäusedeckel
aus transparentem Kunststoff (Polyamid) mit zwei Schiebekontakten , einer Sicherung, dem Verbindungsk.~bel, einem Verschluß für Dreikantschraube und einem Uberdruckventi I,
1984
19
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen -
Leuchtenkopf
mit Leuchtengehäuse aus schlagzähem Kunststoff (Polyamid), Kabelanschlüssen, Steckfassung fOr Glühlampe, Drehschalter, Kabeleinführung, Dreikantschraube, schwenkbarer Einstecklasche, Glühlampe mit Feder und Auswerferring, Reflektor mit Glasscheibe, Gummidichtring und Vorsatzring sowie einem Überwurfring mit Schraubgewinde und Ausnehmungen für Dreikantschraube,
-
Zubehör
1 StOck Leder-Tragetasche 1 Stück Netzkabel mit Netzstecker und Ladestecker 1 Stück Bedienungsanleitung 2 StOck Dreikant-Spezialschlüssel befinden sich im Wartungs- und Instandsetzungssatz (Pianungsnummer 6230- 00176).
Abb. 20
Gehäuseteil
20
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 21 •
Gehäusedeckel mit Verbindungskabel Trageweise:
-
Am Schutzheim Tragetasche am Leibriemen oder Sicherheitsgurt befestigen, Leuchtenkopf mittels Einstecklasche in den Halteschlitz am Schutzhelm schieben und Verbindungskabel in den Kabelhalter einrasten (Abb. 22). An der Brusttasche des Einsatzanzuges Tragetasche am Leibriemen oder Sicherheitsgurt befestigen und Leuchtenkopf mittels Einstecklasche an der Brusttasche festklemmen.
Beachte: Derex-Schutz der Lampe ist nur gewährleistet, wenn sie in Verbindung mit der
Ledertasche getragen wird.
I
ln besonderen Situationen kann die Kopfleuchte auch zum begrenzten stationären Ausleuchten einer Schadenstelle verwendet werden, indem der Leuchtenkopf mit der Aufhängeöse (siehe Abb. 23) an einem Nagel- oder Schraubenkopf aufgehängt wird .
Abb. 22
Tragen der Kopfleuchte am Schutzhelm
1. Änderung. Stand 1988
21
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen -
Schalterstellungen:
Durch die Zweiwendellampe im Leuchtenkopf kann durch entsprechende Schalterstellung ein Streulicht oder ein Punktlicht erzielt werden .
=
Streulicht (1 . Wendel) Schalterstellungen : Ein Aus Ein = Punktlicht (2. Wendel) Öffnen des Gehäusedeckels: Durchführung: 1. Druckknöpfe der Tragetasche öffnen, 2. Dreikantschraube am Kippbügel mittels Dreikant-Spezialschlüssel durch Links· drehungen herausschrauben, 3. Kippbügel ggf. mit Leibriemenöse abhebeln, 4. Gehäusedeckel anheben und vom Krallengelenk lösen . Beim Schließen des Gehäusedeckels ist dieser wieder in das Krallengelenk einzuhän· gen und auf den Gehäuserand zu pressen .
I -
Beachte: Gehäusedeckel nur außerhalb eines explosionsgefährdeten Bereichs
öffnen. Vor dem Eindrehen der Dreikantschraube Kippbügel fest gegen den Ge· häusedeckel drücken, bis dieser hörbar einrastet.
Glühlampenwechsel:
Das Öffnen des Leuchikopfes ist erforderlich, wenn Glühlampe, Steckfassung , Drehschalter, Reflektor, Dichtringe, Glasscheibe oder Überwurfring ausgewechselt oder inslandgesetzt werden müssen. Durchführung:
1. Dreikantschraube am Leuchtengehäuse mittels Dreikant-Spezialschlüssel durch ca. 8 Linksdrehungen lösen, 2. Überwurfring abschrauben und vorsichtig vom Leuchtengehäuse abheben (bei Bedarf können Glasscheibe samt Reflektor und Dichtring als Ganzes aus dem Überwurfring herausgenommen werden), 3. Glühlampe wird durch die Feder ausgeworfen, 4. Feder und Auswerferring von der defekten Glühlampe abnehmen und auf die neue montieren , 5. Leuchtenkopf nun so halten, daß die Öffnung des Leuchtenkopfes nach oben zeigt, 6. Glühlampe so einsetzen, daß der asymetrische Lötpunkt am Sockelboden zum Drehschalter weist , 7. Glas-/Reflektor-Einheit in den Überwurfring legen und auf das Leuchtengehäuse schrauben (nur handfest anziehen!), 8. Dreikantschraube festziehen .
I 22
Beachte: Überwurfring so weit aufschrauben, bis die Dreikantschraube in eine
der Ausnehmungen am Überwurfring eingreifen kann 1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 23 Reflektor
Glasscheibe Ausnehmungen
Orehscha lter Gummidichtring
Einstecklasche
Überwurfring
Leuchtengehäuse
Bauteile des Leuchtenkopfes Abb. 24
Die Handweitleuchte dient zum Leuchten auf Vordringwegen und zum Absuchen von Einsatzstellen. Technische Daten
-
Batteriegehäuse 190x130x75mm Länge mit aufgestecktem Leuchtenkopf 330 mm Scheibendurchmesser 100mm Leuchtenkopfdurchmesser 115mm Verbindungskabel1 ,1 0 m lang, 8,5 mm 0
Brenndauer mit Hauptlampe ca. 4 Stunden Brenndauer mit Nebenlampe ca. 24 Stunden Gewicht mit Batterie 2,8 kg
\ Kabelr!Al11H
Handweitleuchte
1984
23
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Sie besteht aus - Batteriegehäuse mit
Ni-Cd-Batterie 6,5 Ah Verbindungskabel Leuchtenkopf mit
versenkbarem Leder-Tragegriff, Gurt-Kiemmbügel, Kabelhalter und drei Einsteckhaltern zum wahlweisen Befestigen des Leuchtenkopfes, zwei StOck schwenkbarem Leuchtenkopfgehäuse, Tragbügel mit Elnstecklasche, Flügelmutter und Hebelschalter, Scheibenring mit Reflektor, Sockelfassung für Hauptlampe 5 V- 1,6 A und Nebenlampe 4,8 V- 0,3 A und Kontakten.
Trageweise:
1. ln der Hand einhändig am Leder-Tragegriff mit aufgesetztem Leuchtenkopf, beidhändig, eine Hand mit Batteriegehäuse am LederTragegriff und andere Hand am Tragebügel des Leuchtenkopfes. 2. Am Leibriemen Batteriegehäuse mit Gurtklemmbügel auf den Leibriemen aufgeschoben und in einer Hand Tragbügel des Leuchtenkopfes.
Schalterstellungen:
Rechts Mitte Links
I
= Hauptlampe
= Nebenlampe = Aus
Beachte: Wird der Leuchtenkopf am Batteriegehäuse befestigt, muß das Verbindungskabel Ober den Kabelhalter gewickelt werden. Beim Batteriewechsel müssen die Batterien durch die BrOcke miteinander verbunden werden. Immer aufrecht tragen, da sonst NiCd' Batterie auslaufen kann.
Der Handscheinwerfer, ex-geschützt, dient zum Leuchten auf ex-gefährdeten Eindringwegen, zum Absuchen von Einsatzstellen sowie zum Geben von farbliehen Lichtzeichen.
Handscheinwerfer, ex-geschatzt
24
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Technische Daten Reichweite -
Brenndauer
-
Hauptlampe Sparlampe Batterie
-
Ladegerät
-
Abmessungen
-
Gewicht
ca. 100 m (Beleuchtungsstärke in der optischen Achse beträgt hier mindestens 1 Lux) ca. 5 h Hauptlampe Dauerlicht Nebenlampe Dauerlicht ca. 12 h 4,8 V/3,5 W, Sockel BA 15 d, mit Edelgastonung 4,8 V/1,5 W, Sockel BA 9 s 4,8 V/4 Ah, bestehend aus 4 gasdichten NiCd-Zellen Temperaturbereich - 10° bis + 40° Nenneingangsspannung: 220 V-± 10% Nennfrequenz: 50-60 Hz Ladestrom: 0,4 A Ladezeit ca. 14 h Breite: 139mm Höhe: 303mm Tiefe: 118mm Leuchte mit Batterie, Ladegerät und Zubehör: ca. 2,2 kg
Sie besteht aus - Leuchtenkopf
-
Batteriegehäuse
-
Zubehör
aus bruchsicherem Polyamid mit um 20° nach vorn und 90° nach hinten kippbarem Leuchtenkopfgehäuse, Tragegriff, Drehschalter, Dreikantverschluß, Scheibenring mit Klarsichtscheibe und Reflektor sowie einem Halterahmen für Vorsteckscheiben, Sockelfassungen für Haupt- und Sparlampe und Kontakten, aus bruchfestem Polyamid mit Ladegerät, Netzkabel und Netzstecker, Batterie, Deckel mit Dreikantverschluß und Kippgelenk sowie Halterung für Vorsteckscheiben rot, grün und farblos, 1 Stück Dreikant-Spezialschlüssel (enthalten im Wartungsund lnstandsetzungssatz, Planungsnummer 6230- 00176).
Abb. 26
Vorsteckscheiben und Dreikant-Spezialsch/Ossel
Handhabung Inbetriebnahme Drehschalter betätigen. 1984
25
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 27
::::# Dauerlicht ~ AUS ~
~ Sparl icht
Schalterstellungen
Die Richtung des Lichtaustrittes kann durch Verstellen des Leuchtenkopfes bestimmt werden. Bei nach hinten abgekipptem Leuchtenkopf muß der Schieber an der Gehäuseunterseite als Abstützung herausgezogen werden.
Abb. 28
Herausgezogener Schieber
26
1984
11/11 Ausleuchten von Einsatzstellen Aufgrund der gasd ichten Batterie ist die Handweitleuchte in jeder Lage einsetzbar.
Öffnen des Leuchtenkopfes Durchführung: 1. Dreikantverschluß durch mehrere Linksdrehungen mit dem Dreikant-Spezial· schiOssal öffnen , 2. Scheibenring nach unten abklappen.
Abb. 29
Öffnen des Leuchtenkopfes
-
Auswechseln der Hauptlampe und der Sparlampe Durchführung: 1. Leuchtenkopf öffnen, 2.
Kipphebel der GIOhlampenhalterung hochdrücken (siehe Abb. 31),
3. Glühlampenhalterung aus dem Reflektor herausziehen , 4. Hauptlampe unter leichtem Druck und gleichzeitiger Linksdrehung (Bajonett· fassung) der GI Ohlampenhalterung entnehmen (siehe Abb. 30). 1984
27
11/11 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 30
Ausbau der Hauptlampe und Sparlampe
Beachte: Die Sparlampe ist unter leichtem Druck und gleichzeitiger Rechtsdre· hung der GIOhlampenhalterung zu entnehmen
Handscheinwerfer nicht ln explosionsgefährlicher Umgebung öffnen! Zum Öffnen des Batteriegehäuses oder des Leuchtenkopfes stets den Dreikant-Spezialschlüssel verwenden Neue Glühlampen beim Einsetzen nur mit einem Tuch anfassen oder nach dem Einsetzen mit dem Tuch abreiben Reflektor nicht mit den Händen berühren. Beim Aus- und Einbau weiches Tuch benutzen Reparaturen am Drehschalter, an der Verkabelung und am Ladegerät dürfen nur vom Fachpersonal der Zentralwerkstätten durchgeführt werden
28
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 31
Reflekt or
~
~ \
,/
Hayptlampe
/
)
Sparlampe Sch eibenring m11 ,,./ Klars1chtsc he1be /
Bauteile des Leuchtenkopfes
-
Aufladen der Batterie
Das Aufladen der Batterie darf nur in explosionssicheren Räumen vorgenommen werden . Durchführung:
1. Dreikantverschluß am Deckel des Batteriegehäuses mit Dreikant-Spezialschlüssel durch kurze Linksdrehung öffnen, 2. Deckel mit Leuchtenkopf nach hinten klappen, 3. Netzkabel mit Netzstecker dem Gehäuse entnehmen , 4. Gehäusedeckel geöffnet lassen, 5. Netzstecker an einer Netzsteckdose anschließen. Batterieladung beginnt, wenn rote Kontrollampe aufleuchtet. Beachte: Beim Aufladen der Batterie muß der Drehschalter stets auf der Stellung "Aus" stehen!
Bei Netzausfall oder nach dem Herausziehen des Netzsteckers aus der Steckdose erlischt die rote Kontrollampe Die Handweitleuchte kann Ober längere Zeit an das Netz angeschlossen bleiben. Die Batterie wird dadurch nicht Oberladen Der Gehäusedeckel darf während des Aufladens nicht geschlossen werden! Leuchten mit NiCd-Akkumulatoren nicht länger als 6 Monate unaufgeladen lagern! 1984
29
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 32
Aufladen der Batterie
30
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Die Leuchtstoff-Handlampe dient zum Beleuchten und Ausleuchten von Wegen, Räumen und EinsatzstelJen.
Abb. 33
1
".--------------
I I
:
'----------------~
Leuchtstoff-Handlampe "Fiuorex" (neuere Ausführung) Technische Daten Abmessungen
Gewicht
Schutzrohr, Länge Durchmesser Länge Schutzrohr und Griffstück Länge Griffklammer mit Kugelgelenk Länge Anschlußkabel (Durchmesser) mit Anschlußkabel
ln Gebrauch sind Leuchtstoff-Hand Iampen älterer und neuerer Ausführung. Die neueren Lampen sind mit einem spritzwassergeschützten Schukostekker mit Kupplungsring ausgestattet. Ferner ist bei der neueren Ausführung die Gummikappe über dem Einschalter größer gehalten als die über dem Aussctialter.
315mm 50mm 495mm 205mm 7,00 m (8,5 mm) 2,45 kg
Sie besteht aus - Griffstock mit Vorschaltgerät und zwei Druckschaltern, - Griffklammer mit Kugelgelenk und Schraubschelle, - Plexiglas-Schutzrohr mit Reflektor, Gummikappe und je einer unteren und oberen Lampenfassung mit Verbindungskabel, - zwei Leuchtstoff-Lampen mit je 8 Watt sowie - Anschlußkabel mit Schukostecker und Zugentlastungsschelle. Die Leuchtstoff-Handlampe wird mit Wechselstrom 220 V betrieben. Dieser kann entnommen werden aus OrtsnetzanschI Ossen, - Wechselstromerzeugern und - Wechselrichtern im GKW und MKW. Inbetriebnahme: 1. Schukostecker in die Steckdose stecken, 2. Wechselrichter einschalten , falls dieser als Stromquelle dient, 3. Einschalter fest und nachhaltig eindrücken, bis Lampe leuchtet, 4. Einschalter loslassen - Lampe erreicht volle Leuchtkraft, 5. Lampe an Griffklammer aufhängen oder anklemmen.
1984
31
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Außerbetriebnahme: 1. Ausschalter fest und nachhaltig eindrücken, 2. Wechselrichter ausschalten, wenn dieser als Stromquelle diente, 3. Schukostecker aus der Steckdose ziehen.
I
Beachte: Anschlußkabel nur am Schukostecker aus der Steckdose ziehen, nicht am Kabel selbst! Anschlußkabel vor Beschädigungen schützen. Lampe niemals unter Wasser einsetzen.
Auswechseln der Leuchtstoff-Lampen: Zuerst Netzstecker ziehen. Schraubschelle mit Schraubendreher oder GeldstOck lösen, öffnen und abnehmen. Schutzrohr aus Griffstück herausziehen und Reflektor herausnehmen. Sodann obere Lampenfassung abziehen und Leuchtstoff-Lampe aus der unteren Fassung herausnehmen. Neue Lampen zunächst in die untere Fassung einsetzen und dann die obere Fassung aufsetzen, Schutzrohr aufschieben und schließlich Schraubschelle aufschieben und wieder fest anziehen. Der Scheinwerfer (100 Watt) dient zum Absuchen und Ausleuchten von Einsatzstellen. Abb. 34
Scheinwerfer (100 Watt)
32
1994
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Technische Daten Höhe der Lichtquelle
Gewichte
Abmessungen Ober Armaturen
Abmessungen GelenkstOck Abmessungen Stativ
Abmessungen Transformator
mit gespreiztem Stativ Ober horizontaler, ebener Stellfläche bei ausgezogenen Beinen bei eingezogenen Beinen Leuchtenkopf mit Anschlußkabel Vorsteckscheibe 200 mm 0 Gelenkstock Dreibei n-Statlv Transformator Höhe Leuchtenkopf Breite Leuchtenkopf Tiefe Leuchtenkopf Anschlußkabel 8,5 mm 0 (bei max. ausgedrehten Schrauben) Länge (nicht gespreizt) mit - eingezogenen Beinen - ausgezogenen Beinen Länge (gespreizt) mit - eingezogenen Beinen - ausgezogenen Beinen Höhe (Ober alles) Gehäusedurchmesser Höhe des Gehäuses
1,80m 1,20m 2,35 kg 0,15 kg 1,08 kg 5,86 kg 3,76 kg 280mm 310mm 175mm 2,00 m lang 100x100x140mm 1,10m 1,80m 1,00m 1,60m 220mm 130mm 105mm
Abb. 35
L.-..nkopl / m•t
................\ / I I
I I
I I
I I I
\
\
\
I l
! ,
~~
-.........._
(Bajonett-)
-.. . . .__ Oberwur1ring Sc:hukoatedcet
n~,~~Scheinwerfer auf Dreibein-Stativ mit Transformator (vergrößert)
1984
33
.11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Der Scheinwerfer-Leuchtenkopf besteht aus - Leuchtenkopf mit Anschlußkabel, - GelenkstOck, - Dreibein-Stativ und - Transformator (Trafo). Als Stromquellen fOr den Bereich des Scheinwerfers dienen ohne Transformator das Bordnetz des GKW oder MKW (24 V}, - mit Transformator der Wechselstromerzeuger (220 V) und das Ortsnetz (220 V). Merke:
Die Verrichtungen beim Zusammensetzen und Zerle· gendes Scheinwerfers erfolgen beim Aufbau von der Lichtquellezur Stromquelle, - beim Abbau von der Stromquelle zur Lichtquelle!
Abb. 36
Feststellschraube für vertikalen Schwenkbereich
Zapfen
tiafleboi.Jen ror Tran•formator
Feststellschraube lür horizontalen Schwenkbereich
r--
_ ---
1'.... -
\
Fußspitzen
\.
.....
-------Mittelstück
Dreibein-Stativ mit Scheinwerfer-Gelenkstack
34
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Inbetriebnahme: 1. Dreibein-Stativ aufstellen, hierzu Stativbeine max. spreizen - Stativbeine auf erforderliche Höhe ausziehen -durch AndrOcken der Klemmvorrichtung feststellen, 2. Scheinwerfer-Gelenkstück aufsetzen und sichern , hierzu Feststellschraube fOr horizontalen Schwenkbereich bis zum Anschlag heraus· drehen, Gelenkstock auf den Zapfen des Dreibein-Stativs setzen und Feststellschraube for horizontalen Schwenkbereich anziehen, 3. Scheinwerfer-Leuchtenkopf auf den Zapfen des Gelenkstockes aufsetzen und mit· tels Kegelgriff sichern, 4. Transformator am Dreibein-Stativ einhängen und Verschlußdeckel und Verschlußkappe abschrauben, 5. Spezial-Stecker vom Anschlußkabel des Scheinwerfers in die Spezial-Steckdose des Trafos stecken, 6. Stromkabel (z. B. von der Kabeltrommel} am Trafo anschließen - Anschluß durch Rechtsdrehen des Bajonett-Überwurfringes sichern, 7. Stromkabel an der Stromquelle anschließen, Schalter betätigen und nach dem Ein· richten des Leuchtenkopfes auf die Beleuchtungsstelle sichern , 8. Verschlußdeckel der Spezial-Steckdose mit der Verschlußkappe des Schukostek· kers verbinden. Beachte: Steckverbindungen mOssen einwandfrei hergestellt werden .
Standsicherheit des Statives kontrollieren. Erhitzte Schutzscheiben vor Regen und Spritzwasser schOtzen.
I
Auswechseln der Glühlampen: Schlitzschrauben am Deckelring lösen und Deckelring
mit Schutzscheibe und Reflektor vom Leuchtenkopfgehäuse abheben . Sperrfeder ein· drOcken und Sockelfassung mit Glühlampe aus dem Reflektor nehmen. Glühlampe leicht nach innen drOcken und unter Linksdrehung herausziehen. Ersatzglühlampe ein· setzen und Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder einbauen. Die Außerbetriebnehme des Scheinwerfers 100 Watt erfolgt wie in den Ziffern 1 bis 8 dargestellt in umgekehrter Reihenfolge. Hinweis:
1984
Der Arbeitsscheinwerfer 100 Watt Halogen ist auch im Ausstattungs· satz GKW 72 enthalten!
35
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Der Flutlichtstrahler 1000 Watt dient zum groBflächigen Ausleuchten von Einsatzstellen. Zum Aufstellen des Flutlichtstrahlers kann entweder der von Hand ausziehbare Teleskop-Mast vom GKW (neu) oder das Dreibein-Stativ verwendet werden.
Typ ATLAS
Typ EISEMANN
Flutlichtstrahler Technische Daten Abmessungen Stromquellen
Leistung 1000 Watt (4,5 A) Spannung 220 V Maße sind je nach Typ unterschiedlich - Stromerzeuger 220 V oder - Ortsnetz 220 V Wechselspannung
Inbetriebnahme: 1. Teleskop-Dreibeinstativ standfest aufstellen und einrichten, dazu Stativbeine maximal spreizen (Höhenunterschied kann ggf. durch Herausziehen des Verlängerungsstockes am unteren Stativbein ausgeglichen werden, anschließend Einstellung mittels Flügelschraube am unteren Stellring fixieren), 2. Gelenkstück mit Flutlichtstrahler auf das Stativ setzen und sichern, hierzu Halter des Flutlichtstrahlers mittels Sechskantschraube und Unterlegscheibe in kopfseiliger Bohrung mit Innengewinde des Gelenkstückes festschrauben, Gelenkstück und Flutlichtstrahler auf den Aufsteckzapfen des Dreibein-Stativs anbringen und mittels Handrad sichern, 3. Flutlichtstrahler durch Regulierung des Gelenkstockes auf die erforderliche Neigung einstellen und mit dem Knebel (oder Handrad) festklemmen, 4. Abspannseile an der Platte für Abspannseile (Seilhalter) befest igen, 5. Teleskoprohre nacheinander gleichmäßig herausziehen und bei entsprechender Höhe mit den Flügelschrauben sichern, 6. Heringe einschlagen, Abspannseile an den Heringen befestigen und Seile spannen, 7. Anschlußkabel zwecks Zugentlastung mittels Halbschlag am Stativ festlegen und Stecker an der Stromquelle anschließen.
36
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 38
~ _...... Sec:hskantsch raube m_...... mit Unterlegscheibe
Bohrung mit Aufsteckzapfen
Abmessungen Dreibeinstativ 1428 mm Länge(Beinenicht gespreizt) Länge(Beinegespreizt) 1230mm Standfläche 800 mm 0 Länge (ausgezogenes Teleskop) 5000 mm Gewicht ca. 17 kg
Teleskop-Dreibeinstativ mit Gelenkstack
Beachte: Flutlichtstrahler nicht im Wasser einsetzen, da Lampen nur spritzwassergeschützt. Halogenbrenner nur in waagerechter Stellung betreiben. Vor dem Abbau Flutlichtstrahler ca. 10-15 Minuten abkühlen lassen. Teleskoprohre nicht ruckartig herausziehen!
I
Auswechseln der Halogenlampen beim Flutlichtstrahler Typ EISEMANN-BOSCH: Flügelmuttern (4 Stück) lösen, Frontscheibe abheben, defek· te Lampe herausnehmen und neue Halogenlampe einsetzen. Frontscheibe wieder aufsetzen (auf richtigen Sitz der Dichtung achten) und Flügelmuttern über Kreuz anziehen. Hebelverschluß schwenken und Frontscheibe nach unten Typ ATLAS: klappen, defekte Lampe herausnehmen und neue einsetzen, Frontscheibe wieder nach oben klappen und Hebelverschluß arretieren. Beachte: Halogenlampen nicht mit bloßen Fingern anfassen, sondern unter Zu· hilfenahme eines weichen Lappens. Reflektoren innerhalb der Lampengehäuse nicht berühren!
1964
I 37
IIH1 Ausleuchten von Einsatzstellen 2.2. Stromerzeuger Stromerzeuger dienen als ortsveränderliche Stromquelle zum Betrieb von Dreh- und Wechselstromgeräten, als Notstromaggregat und als Stromerzeuger für Beleuchtungsanlagen. in Gebrauch sind Modelle verschiedener Hersteller. Sie unterscheiden sich vorwiegend durch die Anzahl der Wechselstrom-Steckdosen und im Aufbau des Generators. Die Zweitaktmotoren der Stromerzeuger sind grundsätzlich mit einem Kraftstoff-ÖlGemisch in einem Verhältnis von 50:1 zu betreiben . Voraussetzung hierbei ist, daB ein Öl verwendet wird, das der Spezifikation TC-W der Boating lndustry Associations (BIA) entspricht, z. B. Autoi2-C-M BP Super Outboard-Motor-Oil Caltex Super Outboard-Oil Esso Aquaglide Evinrude 50 to 1 SAE 40 Shell Super Outboard-Motor-Oil Valveline Super Outboard-Motor-Oil Castrot Super Outboard-Oil Wankelmotore der Firma Fichte! & Sachs sind ebenfalls mit diesem Gemisch zu betreiben. Müssen in Ausnahmefällen minderwertige Öle verwendet werden, -- §~ _ ist ein Mischungsverhältnis von 25:1 zu wählen.
38
1964
11/11 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 39
Stromerzeuger 2 kVA
Technische Daten - Motor:
-
Generator:
-
Atlmessungen:
-
Gewicht:
1984
Einzylinder-Zweitaktmotor (Otto-Motor, luftgekilhlt, Stamo 151 L) Hubraum: 151 cm 3 Leistung: 3,3 kW (4,5 PS) bei 3000 U/min .. Zündanlage: elektronische kontaktlose Magnetzundung Zündkerze: W 225 T 1 Kraftstoff: Benzin-Öl-Gemisch 50:1 mit Spezialöl Tankinhalt ca. 2,4 I Verbrauch: ca. 2 1/h bei Nennlast Vergaser: SING-Drosselklappenvergaser mit Einhebelbedienung
Drehzahlregelung:
2 kVA/2,2 kW 230V 10,1 A 50/60Hz cos phi 1 ,.K" nach VDE 0875 ,.IP 44 " nach DIN 40050 Potentialausgleichs-Leitungssystem nach VDE 0100; kein Erdungsspieß! Kugelregler (14 Kugeln)
Länge: Breite: Höhe:
550mm 390mm 440 mm
Nennleistung: Spannung: Nennstrom: Frequenz: Leistungsfaktor: Funkstörgrad: Schutzart Schutzmaßnahme:
=
ca_ 45 kg
39
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Er besteht aus - Motorteil
Generatorlei I
mit Motor, Zündkerze und Zündkabel, Vergaser mit Drehzahlregler (zgl. Start-Stop-Schalter), Tupfer und Kraftstoffhahn, KokosfaserLuftfilter mit Ansauggeräuschdämpfer, Reversierstarter mit Starterseil und Startergriff, Kraftstofftank mit Tankdeckel, mit Generator, Kupplung zum Motor, LOfterblech und Anschlußkabel zum Anschlußkasten,
Anschlußkasten mit 2 wasserdichten Schutzkontakt-Steckdosen für 16-A-Verbraucher, Rohrrahmen aus Stahlrohr 22 0 x 2 mm, Zubehör 1 StOck Auspuffschlauch, flexibel, 1,5 m lang DIN 14572 1 StOck Einheits-Kanister 20 I 1 StOck Einfüllstutzen 1 Stück Bedienungsanleitung mit Ersatzteilliste 1 StOck Motorhandbuch 1 Stück Werkzeugtasche mit je einem ZOndkerzenschiOssel SW 26 Drehstift für Zündkerzenschlüssel Ersatz-Zündkerze W 225 T 1 Ersatz-Starterseil1350 mm lang Beutel mit 2 Kohlebürsten . Handhabung Inbetriebnahme:
1. Stromerzeuger fest und waagerecht aufstellen,
2. Füllung des Kraftstoffbehälters prüfen , ggf. nachfüllen (Behälter kräftig schütteln, um Entmischung Benzin/Öl zu beheben), 3. Kraftstoffhahn öffnen und ca. 5 Sekunden warten, bis Schwimmerkammer im Vergaser gefüllt ist, 4. bei kaltem Motor Gashebel auf Stellung "Start" schieben (Drossel- und Startklappe gehen hierbei automatisch in Startstellung), siehe Abb. 40, 5. Tupfer mehrmals in Richtung Kraftstoffbehälter drücken, 6. Starterseil des Reversierstarters herausziehen, bis Widerstand (Kompression) spürbar ist,
7. Starterseil zügig herausziehen und langsam zurückführen. 8. Wenn der Motor läuft, Gashebel bis zum Anschlag in Richtung "MAX" schieben. Abb. 40
Stellung des Gashebels bei Inbetriebnahme
40
1884
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Beachte: Beim Starten eines warmen Motors muß der Gashebel im Bereich zwi-
schen "MIN" und "MAX" stehen (Warmstart-Stellung). Springt der Motor nach mehrmaligen Startversuchen nicht an, da die Startklappe zu lange geschlossen gehalten wurde (Gashebel auf Stellung "Start"), Kraftstoffhahn schließen, Gashebel bis zum Anschlag in Richtung "MAX" schieben und Motor mehrmals durchstarten. Ggf_ Zündkerze herausschrauben, trocknen, wieder einschrauben und Startvorgang wiederholen. Die mittels Einstellschraube am Anschlag eingestellte Drehzahl darf nicht verändert werden (siehe Abb. 40). Außerbetriebnahme:
1. Gashebel auf Stellung "STOP" und so lange gegen den Kurzschlußnippel drUcken, bis der Motor stehenbleibt, 2. Gashebel schnell über die Stellung "START'' schieben (um eine Überfettung des Motors in Startstellung zu vermeiden), 3. Kraftstoffhahn schließen. Beachte: Auf besondere Hinweise in der Bedienungsanleitung des Herstellers
achten! Verbraucher müssen für 220 V ausgelegt sein. Stecker der Verbraucher erst dann in die Steckdose des Stromerzeugers stecken, wenn der Motor die Nenndrehzahl erreicht hat. Generator vor Überlastung schützen (Anschlußwerte der Verbraucher addieren; es darf maximal ein Gesamtwert von 2200 Watt erreicht werden). Stets Markenbenzin und Markenöl verwenden. Niemals bei laufendem Motor auftanken. Mischungsverhältnis beachten. Bei längerer Standzeit Kraftstoff-Entmischung durch kräftiges Schütteln des Aggregats beseitigen. Im Freien aufgestellte Stromerzeuger vor Nässe schützen, jedoch nicht mit Planen, Kisten und dergleichen abdecken. Kühlung muß gewährleistet bleiben. ln geschlossenen Räumen Auspuffgase auf kürzestem Wege ins Freie leiten. Abgasschlauch verwenden! Vergiftungsgefahr durch Kohlenmonoxyd! Stromerzeuger auf glattem Untergrund gegen Wandern sichern . Stromerzeuger regelmäßig von einer Elektrofachkraft der KatS-Zentralwerkstatt auf sicheren Zustand Oberprüfen lassen.
1984
41
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 41
ln Gebrauch sind Modelle aus verschiedenen Baujahren. Ohne wesentliche Unterschiede in der Handhabung können Hubraum und Leistung, bisweilen Gewicht und ZOndkerzenausstattung , von den hier genannten Daten abweichen .
Stromerzeuger 3 I< VA, Modell "Eisemann" Technische Daten
Motorteil
Motor
Hubraum Leistung ZOndanlage ZOndkerze Entstörung Kraftstoff Krattstoff·Verbrauch Tankinhalt Wechselstromgenerator Spannung Leistung Frequenz Entstörung Abmessungen Länge Breite Höhe Gewicht
Er besteht aus Motorteil mit Generatorteil mit
1-Zylinder-Zweitakt-Otto-Motor (luftgekühlt) 277 cm 3 7,5 PS (5,52 kW) Bosch-Umlauf-Magnetzündung M 175 T1 fernentstört nach VDE 0875 Gemisch Benzin/Öl 50:1 ca. 2,6 1/Std. 6,51 220V 3kVA 50 Hz entstört nach "N" VDE 0875 870mm 520mm 620mm 120 kg
Motor, ~raftstoffbehälter und (Kick-)Startvorrichtung, Vergaser m1t Gashebel, Fliehkraftregler und Kurzschlußknopf, Generator, Kupplung zum Motor und Kabel zum Anschlußkasten,
-
Anschlußkasten mit
Voltmeter, Spannungsregler, zwei Sicherungsautomaten 10 A und einem Sicherungsautomaten 15 A, drei Steckdosen sowie
-
Rahmenteil mit
R~hrrahmen mit Tragegriffen und Kufen, Werkzeugkasten m1t Erdungskabel und ErdungsspieB.
42
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Inbetriebnahme: 1. Stromerzeuger waagerecht aufstellen , Erdungsspieß in den Boden einschlagen und Erdungskabel am Rohrrahmen anschließen , 2. Füllung des Kraftstoffbehälters prüfen, ggf. nachfüllen (Behälter kräftig schütteln, um Kraftstoff-Entmischung zu beheben), 3. Vor dem Starten Luftklappe schließen (nur bei kalte.m Motor), Kraftstoffhahn öffnen, Gashebel in Mittelstellung bringen - bei kaltem Motor Vergasertupfer so lange niederdrücken, bis Kraftstoff Oberläuft -, 4. Starten - Kickstarter mit Fußballen nach unten treten -, 5. Nach dem Starten Luftklappe langsam öffnen, falls diese bei kaltem Motor vorher geschlossen wurde und Kickstarter in die Anschlagfeder hineindrücken. Betrieb: 6. Spannungsregler bis zum Anschlag nach links drehen, 7. Spannungsregler auf 220 V einregeln. Außerbetriebnahme: für kurze Zeit Kurzschlußknopf drücken, bis Motor steht, Kraftstoffhahn schließen, - für längere Zeit Starterklappe schließen, Gashebel auf "Vollgas" stellen, KurzschluBknopf drücken, bis Motor still steht, Kraftstoffhahn schließen. Beachte: Nur Geräte mit Universal- oder Wechselstrommotoren anschließen. Die Verbraucher müssen für die Aggregat-Nennspannung 220 V ausgelegt sein.
Wegen Überlastung oder infolge eines Kurzschlusses ausgelöste Sicherungsautomaten erst nach Beseitigung der Ursache wieder einschalten. Stets Markenbenzin und Sommeröl verwenden. Bei laufendem Motor niemals auftanken. Verschütteten Betriebsstoff mit trockenem Lappen aufwischen. Im Freien aufgestellte Stromerzeuger vor Nässe schützen . Bei Betrieb in geschlossenen Räumen Auspuffgase durch Rohr mit mind. 32 mm Innendurchmesser ins Freie leiten. Stromerzeuger auf glattem Boden gegen Wandern sichern. Abb. 42
Abgesetzter Stromerzeuger
1984
Zur Verminderung des Lärms sollten Stromerzeuger hinter Mauern , Pfeilern, Dämmen oder in Bodensenken, bzw. vertretbar weit entfernt von der Einsatzstelle aufgestellt werden.
43
11111 Ausleuchten von EinsatzsielJen Abb. 43
1 Generator 2 Drehstrom-Steckdose " CEE" 3 WechselstromSchutzkontaktsteckdose 4 Anschlußkasten 5 Tragrahmen 6 Kraftstofftank 7 Motor 8 Kraftstoffhahn 9 Vergaser mit Luftfilter 10 Drehzahl-Feinregler 11 Werkzeugkasten 12 Sicherungsautomat
2
Stromerzeuger 5 kVA Modell ,.Knurz"
Technische Daten Motorteil
Motor Hubraum Leistung Nenndrehzahl
Generator
Zündanlage Zündkerze Kraftstoff Tankinhalt Kraftstoffverbrauch Nennleistung Nennspannung Nennfrequenz Nennstrom Schutzmaßnahme Drehzahlregelung
Abmessungen Gewicht
44
Länge Breite Höhe
1-Zyl Inder-Zweitakt-Motor (luftgekühlt) Modell Sachs StamoSt282 275cm• ß,5 PS (6,3 kW) 3000 U/min (durch DrehzahiFeinregler) Schwung-Magnetzünder M 175 Tl Benzin/Öl-Gemisch 50:1 6,0 I
ca. 3,7 1/Std. bei Vollast Drehstrom und Wechselstrom 5kVA 400 V Drehstrom und 230 V Wechselstrom 50 Hz 7,2 A bei Drehstrom 21 ,7 A bei Wechselstrom Potentiai-Ausgleichs-Leitungssystem nach VDE 0100, kein Erdungsspieß Fliehkraftregler auf Drosselklappe wirkend 700mm 440mm 580mm ca. 90 kg
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Der Stromerzeuger besteht aus (Modell Knurz und Elsemann) Motorteil mit
Motor, Kraftstoffbehälter, Vergaser mit Gashebel, Drehzahi-Feinregler, Reversierstarter und Kurzschlußknopf,
Generatorteil mit
Generator, Kupplung zum Motor, Massekabel zum Tragrahmen und Kabel zum Anschlußkasten (Typ "Eisemann" mit Anschlußschraube für Erdungskabel),
Rahmenteil mit
Rohrrahmen und vier Tragegriffen sowie
Zubehör mit
Werkzeugbehälter mit Inhalt und Abgasschtauch,
Anschlußkasten (Typ Eisemann)
mit Drehstromsteckdose 5potig, System CEE mit Deckel, 3 wassergeschützten Wechselstrom-Schutzkontaktsteckdosen 230 V, 1 Sicherungsautomat für 400 V Drehstrom, 3 Sicherheitsautomaten für 230 V Wechselstrom.
Hinweis:
Aufbau und Ausstattung der Anschlußkästen können durch technische Weiterentwicklungen geringfügig abweichen.
Abb. 44
DrehzahlFeinregler
Anschlußkasten (Typ Knurz) mit Drehstromsteckdose, 5polig, System " CEE" mit Decket, ein bis drei Wechselstrom-Schutzkontaktsteckdosen , ein Sicherungsautomat für 400 V Drehstrom, ein bis drei Sicherungsautomaten für 230 V Wechselstrom, ein Sicherungsautomat zum Schutz der Erregerwicklung (2,5 A), eine Buchse für Schutzleiter-Prüfeinrichtung, eine Signallampe (rot oder grün) für Schutz1eiter-Prüfei nrichtung.
Drosselklappen- Vergaser
1984
45
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 45
1 = Generator 2 Sicherungsautomat 3 = Drehstrom-Steckdose 4 WechselstromSchutzkontaktsteckdose 5 = Anschlußkasten 6 Tragrahmen 7 = Kraftstofftank 8 = Kraftstoffhahn 9 =Motor 10 = Vergaser mit Luftfilter 11 = Reversierstarter 12 = Drehzahl-Feinregler 13 Werkzeugkasten 14 = Anschlußschraube für Erdungskabel
= =
=
=
Stromerzeuger 5 kVA, Modell "Eisemann "
Inbetriebnahme: 1. Stromerzeuger fest und waagerecht aufstellen, 2. Füllung des Kraftstoffbehälters prüfen , ggf. nachfüllen (Behälter kräftig schütteln, um Kraftstoff-Entmischung zu beheben), 3. Vor dem Starten Luftklappe bei kaltem Motor schließen , Kraftstoffhahn öffnen, Gashebel in Mittelstellung bringen und Vergaser-Tupfer 3-5 Sekunden drücken, 4. Starten- Reversierstarter am Starterseilgriff herausziehen , bis Kompression spür· bar- dann Starterseil kräftig herausziehen und langsam zurückführen, 5. nach dem Starten Luftklappe langsam öffnen.
Abb. 46
2
Luftklappe A =auf
z=
zu
Öffnen des Krafts toffhahns und Betätigen des Vergasertupfers
46
1994
11/11 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 47
Anwerfen des Motors
Abb. 48
Betätigen des Kurzschlußknopfes
Merke:
Verbraucher erst dann am Stromerzeuger anschließen , wenn der Motor seine Nenndrehzahl (etwa nach 30 sec.) erreicht hat!
Außerbetriebnah me: für kurze Zeit Verbraucher ausschalten, Kurzschlußknopf bis zum Stillstehen des Motors drücken und Kraftstoffhahn schließen, für längere Zeit Kraftstoffhahn schließen; wenn Motor unruhig wird, sofort Kurzschlußknop f drücken (Vorteil : Vergaser ist leer und verharzt nicht). 1984
47
11/11 Ausleuchten von Einsatzstellen Beachte: Auf besondere Hinweise in den Bedienungsanleitungen der Herstellerfirmen achten! An Drehstrom-Steckdosen nur Geräte mit Drehstrom-Motoren anschließen . An Wechselstrom-Steckdosen nur Universal- oder Wechselstrommotore anschließen. Verbraucher (Beleuchtungsmittel) müssen fOr 220 V ausgelegt sein. Verbraucher erst anschließen, wenn Motor des Stromerzeugers mit Nenndrehzahl läuft. Generator vor Überlastung schotzen (Anschlußwerte addieren, es darf höchstens ein Gesamtwert von 4000 Watt erreicht werden). Drehzahl-Feinregler muß frei arbeiten können, daher Motor nur mit Vollgas betreiben. Drehzahl nicht verändern . Langen Leerlauf des Aggregates vermeiden , Motorschäden I Im Freien aufgestellte Stromerzeuger vor Nässe schützen. Nicht mit Planen, Kisten und dergleichen abdecken! Kühlung muß gewährleistet bleiben .
Inbetriebnahme der Schutzleiter-PrOfeinrichtung: Stromerzeuger starten - Verbraucher ansch ließen - Prüfkabel in die Buchse für Schutzleiter-Prüfeinrichtung am Anschlußkasten stecken - Prüfspitze auf Metallgehäuse des Verbrauchers halten - leuchtet Signallampe auf, so ist der Schutzleiter in Ordnung.
48
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen 2.3. ElektrohUfsgeräte Die Kabeltrommel dient zum Auftrommeln, zum drillfreien Abziehen und zum Transport des Kabels. Das Kabel dient zum Anschluß ortsveränderlicher Stromverbraucher an das Netz, zum Anschluß an transportable Stromerzeuger, zum Anschluß an AbzweigstOcke und zur Kabelverlängerung.
Abb. 49
Hinweis: Bei Trommeln neuerer Fertigung sind Überlastschalter vorhanden. Stecker und Kupplung sind dann vertauscht
Kabeltrommel mit Kabel
Technische Daten - Abmessungen (Kabel)
(
(Trommel)
-Gewicht
1984
Länge Abro llkabel: Länge Ober alles: Länge Anschlußkabel: Breite: Höhe: Tiefe: Durchmesser Seitenscheiben: Kabeltrommel mit Kabel:
ca. 45,00 m ca. 50,00 m ca. 5,00 m 370mm 380mm 300mm 310mm 18,1 kg
49
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Sie besteht aus - Trommel
-
Abrollkabel
-
Anschlußkabel
Merke:
mit Trommelständer, Tragegriff und (Klapp-)Handkurbel, gelagerter Welle mit Schleifkontakten, Schutzkapsel (zugleich Trommel fOr Anschlußkabel) und Halteschlaufe for Schukostecker, neuere Kabeltrommel zusätzlich mit Schutzschalter gegen unzulässige Erwärmung, mit Schuko-Hängesteckdose und Verschlußdeckel (neuere Ausführungen mit Schukostecker, Bajonett-Überwurfring und Verschlußkappe), mit Schukostecker, Bajonett-Überwurfring und Verschlußkappe (neuere Ausführungen mit Schuko-Hängesteckdose und Verschlußdeckel).
Das Anschließen des Abroll- und des Anschlußkabels an den Stromverbraucher bzw. an die Stromquelle erfolgt beim Aufbau vom Stromverbraucher zur Stromquelle, beim Abbau von der Stromquelle zum Stromverbraucher!
Die Einzelverrichtungen beim Anschließen oder Trennen der verschiedenen elektrischen Beleuchtungsmittel sind den Kapiteln im Abschnitt 15 zu entnehmen. -Aufbau: 1. (Kiapp-)Handkurbel abklappen, 2. Abrollkabel vollständig abrollen, 3. Verschlußdeckel der Schuko-Hängesteckdose abnehmen, 4. Stromverbraucher anschließen; dabei Verschlußkappe des Stromverbrauchers mit Verschlußdeckel der Schuko-Hängesteckdose verschrauben und überschüssige Kabel in großen Schlägen auslegen, 5. Anschlußkabel an Stromquelle anschließen. -Abbau:
Verrichtungen 1 bis 5 in umgekehrter Reihenfolge. Der Schukostecker des aufgetrommelten Anschlußkabels wird in die Öse der Halteschlaufe geschoben .
I 50
Beachte: Bei Betrieb mit Wechselstromerzeuger Sicherungsautomat einschalten. Kabel, Schukostecker und Schuko-Hängesteckdose vor mechanischen Einwirkungen schützen . Kabelverbindungen nie durch Ziehen an den Kabeln trennen. Offenes Feuer und erhitzte Gegenstände vom Kabel fernhalten. 1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Kabel nicht mit Ölen, Fetten, Laugen oder Säuren behandeln oder mit solchen in Verbindung bringen. Kabelverbindungen niemals ins Wasser legen. Nach VDE 0250 dürfen als bewegliche Anschlußkabel nur Kabel mit der Bezeichnung HO 7 RN· F 3 G oder gleichwertige wie NSHöu verwendet werden. FOr Anschlußkabel von Elektro-Werkzeugen nach VDE 0740 und Leuchten nach VDE 0710 sind Kabel des Typs NMHöu nach VDE 0250 ausreichend. Kabeltrommeln sind nicht ex-geschützt! Gemäß VDE 0100 darf die Gesamtlänge von Leitungen und Kabel vom Stromerzeuger zu den Verbrauchern bei einer Betriebsspannung von 250 V maximal 250,00 m lang, bei einer Betriebsspannung von 500 V maximal 125,00 m betragen.
Abb. 50
Das Verlängerungskabel dient zum Anschluß ortsverändert ich er Stromverbraucher an das Netz an transportable oder Stromerzeuger, an AbzweigstOcke und zur Kabelverlängerung. Gewicht: Kabel 5,0 m lang Kabel10,0 m lang
1,50kg 2,55kg
Verlängerungskabel
Es -
besteht aus Kabel H07RN-F3G oder NSHöu Schukostecker mit Verschlußkappe und (Bajonett-)Überwurfring Schuko-Hängesteckdose mit Verschlußdeckel
1984
51
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 51
Das Dreifach·Abzweigstück dient zum Herstellen von An· schlOssen für bis zu drei Stromabnehmer. Abmessungen über alles mit aufgeschraubten Verschluß· deckeln 170x205 mm BajonettverschI uß· glocke 95mm 0 65mm 0 Verschlußdeckel Gewicht 1,0kg Dreifach·Abzweigstück
( Es besteht aus einem Kunststoffgehäuse mit Aufhängeöse, drei (eingebauten) Schuko· Steckdosen mit Verschlußdeckeln und einem (eingebauten) Schukostecker mit Bajo· nettverschlußglocke. Aufbau: 1. Abzweigstück auf saubere, trockene Unterlage legen oder an der Aufhängeöse auf· hängen. 2. Nach Bedarf Verschlußdeckel abschrauben und Abzweigkabel anschließen - VerschluBdeckel (des Abzweigstückes) mit Verschlußkappe(n) der (des) Abzweigka· bel(n) verschrauben. 3. Schukostecker (des AbzweigstOckes) in die Schuko(hänge)steckdose des Stromka· bels stecken und durch Rechtsdrehung sichern - Verschlußdeckel der Schuko· (hänge)steckdose auf dem Abzweigstück ablegen. Der Abbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Abb. 52
Nickel-Cadmium-Batterien dienen als Stromquelle für Hand-, Kopf-Hand- und Handweitleuchten.
Es werden jeweils verwendet: 1 Batterie 4,5 Ah ohne Stromabnehmerbü· gel für Kopf-Handleuchten, 1 Batterie 4,5 Ah mit Stromabnehmerbügel für Handleuchten und Kopf-Handleuchten sowie 2 Batterien 6,5 Ah mit Polverbinder (Brük· ke) for Handweitleuchten . Ni-Cd-Batterie
Sie bestehen aus Gehäuse aus Kunststoff oder Stahl mit zwei Zellen mit
Anschlußklemmen (Polmutter und Polbolzen) und Verschlußstopfen, Platten positiv ( +) ;;;: Nickel und Platten negativ ( - ) ;;;: Cadmium, Kalilauge als Batteriefüllung (Elektrolyt)
52
1964
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Unfallverhütung: Kalilauge Ist ätzend! Beim Nachfüllen der Batterie daher stets Schutzbrille und Gum-
mihandschuhe tragen (Augenschutz ist vordringlich!). Laugenbenetzte Körperteile mit 3prozentiger Borsäure behandeln. Bei Verletzungen in oder am Auge ist die pneumatische Augenwaschflasche zu verwenden. Kleidung vor Lauge schützen.
Beachte: Anweisungen auf dem Batteriegehäuse lesen!
Ni-Cd-Batterien nicht in gleichem Raum mit Bleibatterien lagern; wenn nicht vermeidbar, durch Trennwand schOtzen. Getrennte Meßgeräte und Werkzeuge verwenden. Verschlußstopfen vor Einsetzen der Batterie fest anziehen. NI-Cd-Batterien nur aufrecht benutzen und lagern, da Lauge auslaufen kann . Das Aufladen der Batterie darf nur in explosionssicheren Räumen vorgenom· men werden. Abb. 53
Der Batterie-Ladegerätsatz (GK 30) dient zum Nachladen von Ni-Cd-Batterien und zum Messen der Zellenspannung sowie zum Prüfen der Laugedichte, zum Laugewechsel und zum NachfOlien von Lauge und destilliertem Wasser. Das Zubehör zum Batterie· Ladegerätesatz (GK 30) dient ferner zur Leistung Er· ster Hilfe bei Verätzungen. Batterie·LadegeriJ.t Z 279 (geschlossen) Technische Daten
Abmessungen Gewicht Abmessungen
1. Änderung, Stand 1988
Kasten allein Kasten Ober alles Länge Anschlußkabel (Kasten ohne Batterien) Kasten mit 8 Batterien kompletter Satz in GK 30 Gerätekiste (GK) 30
340x170x100mm 385x177x110mm 2,4m 3,6kg B,9kg 31 ,0kg 650 x 300 x 250 mm
53
11/11 Ausleuchten von Einsatzstellen Zubehör
8 Stock N !·Cd-Batterien DTN 4,5 mi! lsolierkasten - als Reserve in Ladegerät eingesetzt 8 Stock N1-Cd-Battenen DTN 6,5 m1t Isoherkasten - als Reserve je 2 Batterien mit Pol· brOcke in Ladegerät eingesetzt 1 Stock Batterie·Zellenprüfer, 60 mm Profspitzenabstand, mit eingebautem Belastungs· . Widerstand 3,5 · 1,4 A mit 2 Meßschnüren, Drehspui -Spannungsmesser o. 6 A 1 Stock Laugefüllheber mit Glaspipette und Laugedichtigkeitsmesser (Aräometer) 12 StOck Glühlampen 2,5 V/0,5 A 4 StOck Glühlampen 4,8 V/8 W 4 StOck Glühlampen 4,8 V/1 ,5 W 1 Stuck Sechskant·Steckschtossel 9 x 12 CV-Stahl 1 Stock Drehstift A 8 für Sechskant-Steckschlüssel 1 Stack Steckschlüssel für Batteriestopfen 1 Paar Gummihandschuhe, Größe 9 1 StOck Schutzbrille, Kunststoffgestell mit drehbarem Seitenschutz 1 Stack Pinsel mit Perlon-Borsten 1 StOck Bl~chbehälter mit 0,38 kg Kal ilauge und Beschriftung ., Kalilauge-Laugenreinheit nach DIN 57 510" 1 Stock Kunststoff-Flasche 0,25 I mit destilliertem Wasser und Beschriftung .,Destillier· tesWasser" 1 StOck Glasbehälter für 40 Borsäure-Tabletten a 1 g mit Beschriftung Borsäure-Tablettenu " 1 Stück Kun~tstoff-Fiasche, leer, Inhalt 0,1 I, mit Beschriftung .,Zur Herstellung von 3prozentJger Borsäure" 1 StOck Augenwaschflasche, pneumatisch 1 StUck Kunststoff-Trichter, 50-60 mm 0 , laugefest 1 Stack Plastikbeutel mit Mulltupfer 1 Tube säurefreie Vaseline 1 Stück Sperrholzkästchen zur Aufnahme von Glühlampen und medizinischen Artikeln
Abb. 54
Das Batterie-Ladegerät Z 279 dient zum Nachladen der Nickel-Cadmium-Batterien für Hand-, Kopf-Hand- und Handweitleuchten. Das Ladegerät wird zum Nachladen an der 24-V-Fahrzeugbatterie angeschlossen.
Batterie-Ladegerät Z 279 (ge6ffnet)
54
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Während sich der Satz Batterie-Ladegerät aus zwei Batterie-Ladegeräten 2,4-4,8 V/24 V für den Anschluß an Fahrzeugbatterien und dem Zubehör zusammensetzt, besteht das Ladegerät selbst aus BatteriekastenUnterteil mit
Spannverschluß, Aufhängeöse (zgl. Kabelhalter) und Fußnokken, den Markierungen plus und minus ( + und - ), Ladeplatzeinteilung mit Anschlag für Schalter, (acht) Isotierkästen aus Kunststoff,
Oberteil: Klapp- Entlüftungsschlitzen, Tragegriff, Schauzeichen, Kontaktplatte decke! und Lade- mit (federbelasteten) Schalterkontakten und Schalter, Sicherung einrichtungmit 0,5 Asowie Anschlußkabel mit 2poligem (Bosch-)Stecker. Das Batterie-Ladegerät ist vorgesehen zum Laden von 1 bis 4 Stück Ni-Cd-Batterien DTN 4,5 oder DTN 4,5 K und 1 bis 4 Stück NI-Cd-Batterien DTN 6,5 oder DTN 6,5 K. Die Stromversorgung erfolgt aus den 24-V-Fahrzeugbatterien. Die vier Ladeplätze für die Batterien DTN 4,5 sowie die beiden Ladeplätze für die 2 x DTN 6,5 sind hintereinander geschaltet und bilden jeweils einen Stromkreis. Ist nur ein Ladeplatz besetzt, so werden die übrigen mit einem Widerstand überbrückt. Beim Schließen des Klappdeckels werden die Widerstände besetzter Ladeplätze aus- und das Ladegerät eingeschaltet. Das Schauzeichen zeigt durch vier weiße Felder an, daß das Gerät aufladet. Bei feh· lender Ladespannung sind die Felder des Schauzeichens schwarz. Inbetriebnahme:
1. Laugestand messen, ggf. ausgleichen (Laugestand bei Stahlgehäusebatterien 4-5 mm über Plattenoberkante, bei Kunststoffgehäusebatterien bis zur oberen Markierung), 2. Nur bei Stahlbatterien alter Art Stromabnehmerbügel ausbauen ,
3. Batterien in Isotierkästen einsetzen (Polarität beachten!), 4. Klappdeckel schließen (Gerät ladet), 5. Bosch·Stecker des Anschlußkabels in Steckdose im Führerhaus oder in Steckdose neben dem Wechselrichter des GKW stecken und Schauzeichen beobachten (weiß = Gerät arbeitet). Au ßerbetriebnahme: 1. Bosch-Stecker des Anschlußkabels herausziehen,
2. Klappdeckel des Ladegerätes öffnen und Batterien herausnehmen. Beachte: Vorgeschriebene Ladezeiten unbedingt einhalten. Ladegerät stets waagerecht aufstellen. Beim Laden während der Fahrt Gerät gegen Verrutschen und Kippen sichern. Lüftungsschlitze freihalten. Klappdeckel vorsichtig öffnen und ggf. unterlegen, damit Anschluß· kabel an der Kabeleinführung nicht abknickt. Beim Laden in geschlossenen Räumen Rauchverbot! 1984
55
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 55
Zum Messen der Spannung von Ni-Cd-Batterien sowie von Trockenbatterien bis zu einer Gesamtspannung von 6 V ist der Batterie-Zellenprüfer zu verwenden. Bei
Verwendung
der
Prüfgabel erfolgt das Stecker Prüfspitze
~-~
Griffstück
I
Meßsdmur
Bananenstecker
/!i\ ---~~ ~ - - - -i. ~
r. . . .. -. . .
, I 'I
Batterie-ZellenprOfer mit PrOfgabel und Meßschnur
Prüfen der Batteriespannung unter Belastung . Schlägt beim Prüfen mit der Gabel das Voltmeter nicht bis 2,4 V (rote Markierung) aus, so muß die Batterie nachgeladen werden. Das Prüfen mit der Gabel sollte die Regel bilden .
Mit Hilfe der beiden Meßschnüre können auch schwer zugängliche Batterien geprüft werden. Da die Meßschnüre nicht mit einem Widerstand ausgestattet sind, muß das Voltmeter wenigstens bis 2,6 V - also Ober die rote Markierung hinaus - ausschlagen. Selbst wenn das Voltmeter Ober die Markierung ausschlägt, sagt dieses Ergebnis nicht eindeutig, ob eine Batterie Ober den erforderlichen Ladezustand verfügt. Prüfen der Batteriespannung: 1. mit der Prüfgabel: Stecker der Prüfgabel in die Steckbuchse des Voltmetergehäuses stecken - Prüfgabel unter Wahrung der Polarität (Pluspol-Markierung) mit beiden Prüfspitzen fest auf die Anschlußklemmen der Batterie drücken - Ausschlag des Voltmeters beobachten, 2. mit Hilfe der Meßschnüre: Bananenstecker beider Meßschnüre in die Steckbuchsen des Voltmetergehäuses stecken - Batteriespannung dann wie unter 1. prüfen.
Abb. 56
Das Herausschrauben der Verschlußstopfen an den Ni-Cd-Batterien erfolgt mittels Steckschlüssel für Batterie· (Verschluß-)Stopfen.
Q Stecksehtassel fOr Batterie(Verschluß-)Stopfen
56
Das Herausschrauben der Stopfen ist erforderlich zum Nachfüllen oder Prüfen der Lauge in den Batterien. 1964
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Zum Nachfüllen von Batterien und zum Entnehmen von Batterieflüssigkeit sowie zum Messen der Laugedichte ist der Laugefüllheber mit Laugedichtigkeitsmesser (Aräometer) zu verwenden.
Abb. 57
Gummisauger
Laugefiliiheber mit Laugedichtigkeitsmesser
Er besteht aus einem Glaszylinder mit Gummisauger, Gummistopfen (mit 4-mm-Bohrung) und Ansaugröhrchen sowie dem Laugedichtigkeitsmesser.
Zum Nachfüllen einer Batterie: Verschlußstopfen der Batterie mit Hilfe des Steck· schiOssels (Abb. 50) entfernen, Laugestand prüfen, Füllheber mit destilliertem Wasser oder Lauge (zum Teil) füllen und ln die Zelle entleeren. Überschüssige Flüssigkeit sofort zurücksaugen und wegschütten . Zum Messen der Laugedichte: Batterieflüssigkeit ansaugen, bis Aräometer schwimmt und auf der Skala ablesen, ob zulässiger Mlndestwert (rote Markierung) erreicht wird. Die Laugedichte beigeladenen Zellen beträgt: - normale Dichte: 1,20 1,18bis1,20 - zulässige Schwankung: Bei einer festgestellten Dichte Ober 1,20 muß destilliertes Wasser und bei einer Dichte unter 1,18 Kalilauge nachgefüllt werden.
Beachte: Laugedichte vor etwa jeder 10. Ladung messen.
Zum Erneuern der Lauge nur reine, verdünnte Kalilauge DIN 57 510 verwenden. Beim Hantieren mit Kalilauge Schutzbrille und Gummihandschuhe benutzen. Niemals Akkumulatorensäure oder andere Säuren in Ni-Cd-Batterien einfüllen (Zellenzerfall!).
1984
57
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 58 Dia Pneumatische Augenwaschflasche dient zum sofortigen Auswaschen und Spülen der Augen nach Verätzungen. Zum Herstellen einer 3prozentigen Borsäurelösung Flasche bis Unterkante Ventileinsatz mit 0,6 I destilliertem Wasser oder abgekochtem Frischwasser füllen und 18 Borsäuretabletten darin auflösen. - Zum Lösen von je 3 Tabletten wird 0,1 I Flüssigkeit benötigt. Eine Borsäurelösung bleibt etwa V2 Jahr wirksam. Zeigt die Lösung jedoch eine braune bis schwarze Ausflockung, so ist diese Lösung unbrauchbar. Pneumatische Augenwaschflasche
Zur Reinigung und Neufüllung Spüldusche abschrauben und nachher wieder fest aufschrauben - Flasche stets sauberhalten - Das Luftventil ist wartungsfrei. Erste Hilfe bei leichten Verätzungen
Versorgung des Verletzten durch Selbstspülung, dazu 1. Schutzkappe abnehmen. 2. Über die Flasche beugen - Augenränder mit Daumen,und Zeigefinger mög· liehst weit auseinanderziehen. 3. Augenwanne bei geöffnetem Auge leicht auf die Augenhöhle drücken - durch wiederholten Druck auf die Flaschenwand reichlich spülen. -
schweren Verätzungen
mit Augenlidschluß unter Hilfestellung durch den nächsterreichbaren Helfer. 1. Sitzender oder stehender Verletzter: Der Helfer öffnet mit Daumen und Zeigefinger den Lidspalt des verletzten Auges unter gleichzeitigem kräftigem Druck auf die elastische Flaschenwand, wobei das Auge reichlich gespült werden muß. Damit die Spülung beobachtet werden kann, wird die Augendusche in einem Abstand von etwa Handbreite vom Auge entfernt gehalten. 2. liegender Verletzter: Augendusche abschrauben und Steigschlauch herausziehen. Dusche dann wieder aufschrauben und Spülung wie unter 1. durchführen. Jetzt erfolgt jedoch die Spülung mit umgekehrter Flasche von oben.
58
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Unfallverhütung:
Beim Umgang mit Laugen und Säuren stets Augenwaschflasche mit 3prozentiger Borsäurelösung bereithalten Augenverätzungen sofort am Entstehungsort behandeln Als Spülflüssigkeit genügt abgekochtes Leitungswasser, welches häufig zu erneuern ist Auf sorgfältige Spülung der oberen Lidtasche achten Nach Lauge-, Säure- oder Kalkverätzungen unverzüglich einen Arztzur Nachbehandlung aufsuchen. Wichtig bei allen Augenspülungen:
Stets von der Nasenseite zur Schläfenseite des Auges spülen, niemals umgekehrt (Gefahr der Verätzung des bis dahin nicht betroffenen Auges!).
1984
59
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen 3. Ausleuchten von Einsatzstellen 3.1. Allgemeines Zum Vordringen zur Einsatzstelle und fOr das Absuchen am Einsatzort eignen sich in erster Linie die netzunabhängigen Beleuchtungsmittel wie Handleuchte, Kopf-Handleuchte, Handweitleuchte, Handscheinwerfer, Petroi-Lichtfluter, - Starklichtlaterne und - Sturmlaterne.
I
Beachte: Besteht der Verdacht des Vorhandenseins explosionsfähiger Stoffe,
so dürfen nur explosionsgeschützte Beleuchtungsmittel eingesetzt werden!
Abb. 59
1 egl"prüft 1
Das Batteriegehäuse läßt sich nur mit dem Dreikant-Spezialschlüssel öffnen (Abb. 26)
Zündgruppe
Merkmale ex-geschützter Beleuchtungsmittel
ln begrenztem Maße können für die gleiche Aufgabe auch die Beleuchtungseinrichtun· gen der Fahrzeuge wie - Kfz.-Scheinwerfer, - Suchscheinwerfer, - Arbeitsscheinwerfer und - Flutlichtstrahler mit Lichtmast verwendet werden. Beachte: Keine mit Brennstoff betriebene Beleuchtungsmittel beim Vordringen
in brandgefährdeten Gebieten einsetzen. Rechtzeitige Vorbereitungen fOr das Ausleuchten von Schadenstellen treffen. Hierzu geeignete Beleuchtungsmittel, Ersatzteile und Betriebstoffe bereithalten. Beim Ausleuchten einer Einsatzstelle muß unterschieden werden zwischen -
der Ausleuchtung von Flächen (Straßen, Wege, Wasserflächen, Trommerhang, Trümmerkegel usw.) und
-
der Ausleuchtung von Räumen (Treppenhäuser, Schächte, Tunnel etc.).
60
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen 3.2. Ausleuchten von Flächen Zur Flächenausleuchtung eignen sich besonders der - Scheinwerfer (100 W), Flutlichtstrahler (1000 W), - Arbeitsscheinwerfer und - Kfz.·Scheinwerfer. Die folgenden Abbildungen zeigen Beispiele, die Beleuchtungsmittel zweckmäßig ein· zusetzen bzw. aufzustellen . Sie dienen daher nur als Anhalt. Das Aufstellen der Beleuchtungsmittel ist in erster Linie von der Schadenslage und der Größe der Scha· denstelle abhängig.
Abb. 60
Flächenhaftes Ausleuchten einer Hausfront mit zwei Scheinwerfern
1984
61
IIN1 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 61
Ausleuchten eines Teilzusammenbruches mit Scheinwerfern
Abb. 62
Ausleuchten einer Hausfront mittels Scheinwerfer
62
1984
11/11 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 63
Ausleuchten einer Hausfront mit zwei Scheinwerfern (Ausleuchten des gleichen Ausschnittes) Abb. 64
Ausleuchten eines Trümmerkegels von oben Abb. 65
Diagonales Ausleuchten eines Gebäudes 1984
63
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 66
Ausleuchten eines Gebäudekomplexes mit mehreren Scheinwerfern
Abb. 67
Einsatz von Arbeits· und Kfz. ·Scheinwerfern
64
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 68
Ausleuchten einer Gebäudewand mit einem Flutlichtstrahler Abb. 69
Flachenmaßiges Ausleuchten eines Trümmerhanges mit Flutlichtstrahlern 1984
65
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 70
Ausleuchten einer Gebtludewand mit zwei Flutlichtstrahlern (Ausleuchten des gleichen Ausschnittes)
66
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen 3.3. Ausleuchten von Räumen Zum Ausleuchten von Räumen innerhalb einer Einsatzstelle eignen sich - Kopf-Handleuchte, - Handleuchte, - Handweitleuchte, - Handschetnwerfer, - Scheinwerfer (100 W), - Petroi-Uchtfluter, - Starklichtlaterne und - Leuchtstofthandlampe. Abb. 71
Ausleuchten mit Kopf-Handleuchte Beachte: Beim Verdacht des Vorhandenseins von explosionsfähigen Stoffen dür·
fen nur ex-geschützte Beleuchtungsmittel eingesetzt werden.
I
Abb. 72
Ausleuchten mit Handleuchte 1984
67
11/11 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 73
Ausleuchten mit Petroi-Uchtfluter
Abb. 74
Ausleuchten mit Starklichtlaterne
68
1984
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen 3.4. Vorübergehende Kennzeichnung von Gefahrenstellen Gefahrenstellen wie z. B. Straßenaufbrüche oder Straßenvertrümmerungen, Trichter, Erdspalten , Erdrutsche, zerstörte Übergänge, Über- und Unterspülungen sowie andere gefährdende Hindernisse müssen ausreichend gekennzeichnet werden . Bei ungenügenden Sichtverhältnissen und bei Dunkelheit sind an diesen Stellen entsprechende Beleuchtungsmittel aufzustellen , wie z. B. die Sturmlaterne. Merke:
Jede Kennzeichnung auf öffentlichen Straßen und Wegen hat nach den Bestimmungen der StVO zu erfolgen!
Abb. 75
Sicherung über die gesamte Fahrbahn durch 5 rote Sturmlaternen
Erstreckt sich die Kennzeichnung über die gesamte Fahrbahnbreite, so sind wenigstens 5 rote Warnleuchten aufzustellen. Beschränkt sich dagegen die Sicherung lediglich auf eine einzige Fahrspur oder auf eine allgemeine Gefahrenstelle, so sind gelbe Warnleuchten aufzustellen .
1984
69
11111 Ausleuchten von Einsatzstellen Abb. 76
Sicherung einer Fahrspur durch 3 gelbe Sturmlaternen
Eine Kennzeichnung von Gefahrenstellen ist außerdem erforderlich , wenn in der Schadenstelle die Gefahr des Ein- oder Absturzes besteht, Abstotzungen in Durchgängen errichtet werden oder in ähnlichen Situationen.
I
Beachte: Absieherungen sind laufend zu kontrollieren, die Beleuchtungsmittel rechtzeitig mit Brennstoff zu tollen.
70
1984
Sicherungsleuchten sind beiderseits der Gefahrenstelle aufzustellen.
1 Anhang 1. Gebotsschilder Farben: Symbol und Beschriftung Untergrund
-weiß -blau
Kopfschutz tragen
Hoßdochuhet•agao
Sicherheitsschuhe tragen
Kopf· und Gehörschutz tragen
Augenschutz tragen
Kopf- und Atemschutz tragen
Kopf- und Augenschutz tragen
Kopf-, Gehör· und Augenschutz tragen
Gesichtsschutz tragen
Hände waschen
Atemschutz tragen
1984
0
o................
~
(i)
1 Anhang 2. Verbotsschilder Farben: Symbol und Beschriftung Untergrund
Rauchen verboten
Feuer, offenes Licht und Rauchen verboten
Für Fußgänger verboten
2
® ® ®
- rot/schwarz weiß
Verbot, mit Wasser zu löschen
Kein Trinkwasser
® ®
1984
1 Anhang 3. Warnschilder Farben: Symbol und Beschriftung Untergrund
-schwarz gelb
Warnung vor radioaktiven Stoffen oder Ionisierenden Strahlen
Warnung vor schwebender Last
Warnung vor exploslons· gefährlichen Stoffen
Warnung vor giftigen Stoffen
Warnung vor ätzenden Stoffen
Warnung vor Flurförderzeugen
Warnung vor feuergefährlichen Stoffen
Warnungvor gefährlicher elektrischer Spannung
Warnung vor einer Gefahrenstelle
1984
3
Notizen - - - - - - - - -
.·
- - - - - - - - - Notizen - - - - - - - - -
Fibel des Technischen Teil II
-das technische Nachschlagewe für die Ausbildung des Helfers
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Fibel des Technischen Hilfswerks zum Staffelpreis von DM _ __ je Exemplar.
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UnterschriH
der 28 I 9 63 64 20 ,
Ersparnis __ (00,00 DM) (36,00 DM) (144,00 DM) (384,00 DM)
seren Lieferungeo- ab einem erden anteilig mit
3121 Bann,
s, Teil II
H (g gf. mit Stempel)